- Wirtschaft
Künftig in der Ostschweiz: Egger lässt Bier in Appenzell abfüllen
Die Brauerei Egger verlagert das Abfüllen, Lagern und Ausliefern ihres Biers nach Appenzell. Der Grund sind nötige Investitionen in Worb, die das Traditionsunternehmen nicht stemmen kann.
Die Herstellerin des Appenzeller Biers, die Brauerei Locher wird das Egger-Bier künftig abfüllen, lagern und ausliefern, wie die Tageszeitung "Der Bund" berichtet. "Wir hätten viel in den Maschinenpark und die Gebäude investieren müssen", sagt Geschäftsführer Marcel Egger gegenüber dem Bund. Dies sei zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich.
Die Absage vieler Veranstaltungen wegen des Coronavirus und der Lockdown hätten die Lage verschärft, seien aber nicht der Auslöser für die jetzigen Veränderungen. "Sprich: Das Geschäft läuft nicht gut genug, als dass die nötige Investition in absehbarer Zeit hätte amortisiert werden können", schreibt der "Bund".
Zudem spüre das Unternehmen den harten Konkurrenzkampf im Schweizer Biermarkt zu. Grosse Brauereien wie Feldschlösschen setzten sich unter anderem mit tiefen Supermarktpreisen durch.
500 Kilometer Weg
Darum schliesst die Brauerei Egger noch dieses Jahr das Lager, die Abfüllanlage und die Distribution in Worb und lagert diese Bereiche in die rund 250 Kilometer entfernte Brauerei Locher aus. Da praktisch alle Egger-Kund*innen in der Region Bern sind, wird das Bier den zweieinhalb bis drei Stunden langen Weg künftig zweimal zurücklegen.
Gemäss Marcel Egger besteht zwischen den beiden Familienunternehmen seit Jahren eine Zusammenarbeit. Das alkoholfreie Egger und das Bügelbier würden bereits heute von Locher gebraut und abgefüllt. Mit näher gelegenen, lokalen Brauereien haben Eggers nicht verhandelt. Ihnen fehle die nötige Kapazität für die Abfüllung des Egger-Biers. Egger hofft zudem vom grossen Vertriebsnetz der Brauerei Locher profitieren zu können. Das Liefergebiet vergrössere sich damit.
Stellenabbau in Worb
Als Folge der Schliessung der Abteilungen wird Egger Bier in Worb einen Teil der 36 Stellen abbauen. Wie viele genau sei noch nicht klar, es werde aber im zweistelligen Bereich liegen, sagt Egger. Damit würden sie Zeit gewinnen. "Wir wollen den Produktionsstandort Worb unbedingt erhalten."
Erstellt:
20.08.2020
Geändert: 20.08.2020
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