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Von diskret zu einladend: Die Konolfinger Raiffeisenbank wird umgestaltet

Nach diversen anderen Veränderungen wandelt sich der Kreuzplatz in Konolfingen weiter: Die Raiffeisenbank baut ihre Filiale um: Keine mit Vorhängen verhängten Fenster mehr, dafür Ein- und Ausblick, Pop up-Projekte, Anlässe Dritter und die Gelegenheit, einen Kaffee mit der Bankberaterin zu trinken.

Wird laut Simon Friedli "total anders": Durch die Erkerfenster der Konolfinger Raiffeisenfiliale sieht man künftig Kaffeetrinkende in einem hellen und heimeligen Ambiente. (Bild: zvg)

Die Raiffeisenbank in Konolfingen werde von der Erscheinung her keine klassische Bank mehr sein, sagt Simon Friedli, Vorsitzender der Bankleitung der Raiffeisenbank Kiesental. „Wir wollen ein interessantes und anregendes Ambiente schaffen“, sagt er. Die Filiale im heutigen Zustand sei noch auf das konventionelle Schaltergeschäft ausgerichtet, wie es beim letzten Umbau 2012 noch üblich gewesen sei. Das Kundenverhalten sei heute nicht mehr das gleiche und verändere sich laufend. „Die Kundschaft bedient sich heute vielfach selber und nutzt den persönlichen Kontakt für komplexere Beratungen,“ sagt Friedli.

 

Flexibel nutzbare Fläche

Die Raiffeisenbank Kiesental wolle darum die Räumlichkeiten im Erdgeschoss des vorteilhaft gelegenen Bankgebäudes sinnvoller nutzen und „Mehrwerte und Erlebnisse für die Kundschaft schaffen“, wie Friedli sagt. Im Erker zum Kreisel hin sollen zwei einstmalige Eingänge wiederhergestellt, im Innern Wände entfernt werden. „Wir werden den Raum zur flexibel nutzbaren Fläche umbauen“, sagt Friedli. Einerseits sollen dort seitens der Bank ein Teil der Besprechungen mit Kunden stattfinden können, aber auch interne Anlässe. Andererseits will die Bank den Raum ihren Kundinnen und Kunden zur Verfügung stellen.

 

„Wir wollen für Gewerbekunden, Vereine, Kulturschaffende und dergleichen eine Pop up-Fläche freimachen, wo sie ihr Schaffen präsentieren können“, sagt Friedli. Ausserhalb der Banköffnungszeiten soll der Raum auch für verschiedene Anlässe wie Vereinssitzungen oder Vorträge gemietet werden können. „Wir sehen da einen Bedarf, da viele Restaurants solche Räume nicht mehr anbieten können“, sagt Friedli.

 

Ähnliche Konzepte hat die Raiffeisenbank bereits in anderen Filialen, etwa in Flamatt oder Bern erfolgreich umgesetzt. Für Konolfingen wurde aber ein individuelles Projekt erstellt. „Es ist wichtig, dass es nach Konolfingen und in das geschützte Gebäude hier passt“, sagt Friedli. Auch die Inneneinrichtung wird dementsprechend gestaltet.

 

Ein nicht-kommerzielles Café

Die Baubewilligung, welche der Raiffeisenbank Kiesental Ende März erteilt wurde, enthält auch eine Gastrobewilligung mit Alkoholausschank. „Das wird aber keinen kommerziellen Charakter haben“, sagt Friedli. Geplant ist ein Café, welches vorwiegend den Bankkunden und -kundinnen bei Besprechungen mit den Bankmitarbeitern zur Verfügung steht. Natürlich seien auch andere Gäste für den Genuss eines guten, einfachen Kafis und zum Zeitunglesen willkommen, aber andere Gastrobetriebe im Dorf konkurrieren will die Raiffeisenbank damit nicht. Das Café sei eher in Form einer „bedienten Selbstbedienung“ gedacht, im Sinne, dass beispielsweise der Berater seiner Kundin ein Kafi serviere.

 

„Wir bleiben Bank“, betont Friedli darum. Trotz der modernen Form blieben auch alle Bankdienstleistungen erhalten und die Fachleute seien vor Ort. „Wir wollen einfach das Beratungserlebnis anders gestalten“, sagt er.

 

Provisorium während dem Umbau

Während dem Umbau findet die Diskretberatung wie gewohnt in den Büros im Bankgebäude statt. Auf dem Parkplatz wird für den Rest ein Provisorium aufgestellt. „Dort ist auch Personal am Empfang, und alle Selbstbedienungsgeräte sind an sieben Tagen die Woche 24 Stunden zugänglich. Auf Voranmeldung stehen auch Tresore zur Verfügung“, so Friedli.

 

Wann der Umbau losgeht, ist derzeit noch nicht ganz sicher. „Das Ganze ist Corona-gesteuert“, sagt Friedli. Sie müssten noch abwarten, ob der Bundesrat weitere Auflagen für das Baugewerbe erlässt. „Wir würden aber sonst gerne dem lokalen Gewerbe gerade in diesen Zeiten ‚öpis zueha’“, sagt Friedli. Läuft alles nach Plan, soll die neue Filiale Ende Oktober, Anfang November eröffnen.


Autor:in
Isabelle Berger, isabelle.berger@bern-ost.ch
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Erstellt: 07.04.2020
Geändert: 07.04.2020
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