Wärmeverbund Bolligen: Stettlen erhält erneuerbare Energie

Der Bau der Holzheizzentrale für den Wärmeverbund Bolligen-Stettlen schreitet zügig voran. Ab dem ersten Juli sollen über hundert Liegenschaften mit erneuerbarer Wärme – produziert aus regionalen Holzhackschitzeln – versorgt werden.

Der Einbau der Komponenten. (Bild: zvg)
Die neuen Holzheizzentrale hat rund sechzig Anschlüsse. (Bild: zvg)

Am 12. Januar war es so weit: Die Feuerungsanlage wurde in das im Bau stehende Zentralengebäude in Stettlen eingebracht, schreibt die Wärme Mittelland AG in einer Medienmitteilung. Zwei Holzkessel mit einer Leistung von total 4'500 Kilowatt werden die am Wärmeverbund angeschlossenen Liegenschaften ab Mitte Jahr mit CO2-neutraler Wärmeenergie versorgen. Die bestehende Heizzentrale in der Überbauung Lutertal in Bolligen wird ab Inbetriebnahme der Holzfeuerung als Ersatz bei Ausfall der Holzkessel und zur Abdeckung der Spitzenlast dienen. Im Endausbau des Wärmeverbunds beträgt die CO2-Einsparung über 5'700 Tonnen pro Jahr im Vergleich zu fossilen Brennstoffen.

 

Leitungsbau weit fortgeschritten

Der Bau des Fernwärmenetzes innerhalb von Bolligen ist fertig gestellt, ebenso die Leitungen in Stettlen für die Etappe Bleiche bis zum Schulhaus Bleiche. Für interessierte Hauseigentümer besteht nach wie vor die Möglichkeit, sich entlang der Leitungen anzuschliessen. Liegenschaften, die ausserhalb des Versorgungsgebietes liegen, können allenfalls zu einem späteren Zeitpunkt an den Wärmeverbund angeschlossen werden. Voraussetzung sind genügend Interessenten*innen, damit die nötige Anschlussdichte erreicht wird.

 

Ausbau Richtung Bahnhof Stettlen

Die Fernwärmeplanung im Raum Bolligen-Stettlen ist aufgrund der hohen Nachfrage nach ökologischer Wärme noch nicht abgeschlossen. Die Kundengewinnung in weiteren Gebieten von Stettlen ist derzeit am Laufen. Das Baugesuch für die Erschliessung des Zentrums Stettlen bis zum Bahnhof ist in Vorbereitung. Ziel ist es, die Liegenschaften in diesem Perimeter ab Herbst 2022 mit Wärme zu versorgen.

 

Wärme Mittelland AG als Betreiberin

Der Betrieb des Wärmeverbunds wird durch die Gesellschaft "Wärme Mittelland AG" sichergestellt. Die BKW AEK Contracting AG und die EBL (Genossenschaft Elektra Baselland) sind je zur Hälfte daran beteiligt. Die beiden Partner sind laut Mitteilung "schweizweit höchst erfahren" im Bau von Wärmeverbünden und Contracting-Anlagen.

 

Lokale Wertschöpfung

Der neue Wärmeverbund Bolligen-Stettlen sorge für lokale Wertschöpfung und sichere eine stabile und günstige Wärmeversorgung. Auch das einheimische Gewerbe profitiert. Die Gesamtinvestitionen von über 20 Millionen Franken für den Bau des Wärmeverbunds fliessen zu rund einem Drittel dem regionalen Gewerbe in Form von Aufträgen zu; über 90 Prozent des Auftragsvolumens werden an Unternehmen in der Schweiz vergeben. Die Gemeinden tragen keine Investitionskosten. Der Kanton Bern unterstützt das Projekt mit laut Mitteilung einem "namhaften" Förderbeitrag.

 

[i] Investition ca. CHF 20 Mio., Endausbau Netzlänge > 7’300 m, Nutzenergie > 20'000 MWh/a. Dies entspricht > 2‘774 Wohneinheiten Nutzleistung > 8‘250 kW Anzahl Anschlüsse > 60.


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Erstellt: 19.01.2021
Geändert: 19.01.2021
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