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Waldstrassenplan: Neue Signalisation soll Verkehr und Wildparkieren regeln
Mit dem neuen Waldstrassenplan wollen die Gemeinden Kiesen, Oppligen und Brenzikofen den Verkehr rund um die Waldgebiete ordnen. Fahrverbote, gezielte Signalisationen und eine verstärkte Kontrolle sollen für Klarheit sorgen – noch 2025 soll die Umsetzung starten.
Gemeinderat Fritz Affolter stellte an der letzten Gemeindeversammlung den aktuellen Stand des Waldstrassenplans vor, den das Amt für Wald gemeinsam mit den Gemeinden Kiesen, Oppligen und Brenzikofen ausgearbeitet hat. Der Plan definiert, welche Wege offiziell als Waldstrassen gelten und somit nicht mehr für den motorisierten Verkehr befahrbar sind – ausgenommen bleiben die Forstwirtschaft, landwirtschaftliche Nutzungen sowie der Zubringerdienst.
Ursprünglich war vorgesehen, Fahrverbotstafeln jeweils am Waldrand zu platzieren. «Das hätte aber wenig Sinn gemacht – dann fahren die Leute erst recht bis in den Wald und drehen dort um», so Affolter. Deshalb wurde bereits 2022 in der Baukommission und im Gemeinderat diskutiert, wo die Signalisation sinnvoller platziert werden kann. Ziel war es, die Verkehrsregelung besser in den Griff zu bekommen und gleichzeitig dem Wildparkieren in Waldgebieten entgegenzuwirken. Unterstützung kam von der Kantonspolizei sowie vom zuständigen kantonalen Amt.
Umsetzung noch in diesem Jahr geplant
Der Plan für die neue Signalisation wurde 2024 konkretisiert. Die betroffenen Grundeigentümer wurden informiert und konnten sich einbringen. Anfang 2025 ging das Dossier zur Genehmigung an den Kanton – inzwischen liegt die Zustimmungsverfügung vor. Die öffentliche Publikation läuft derzeit, die Umsetzung soll noch im laufenden Jahr erfolgen. «Idealerweise zusammen mit der geplanten Parkplatzbewirtschaftung an der Aare», ergänzte Affolter.
Ein besonderes Augenmerk gilt dabei möglichen Schlupflöchern. Deshalb werden auch an Stellen Signale angebracht, an denen sie nicht zwingend notwendig wären – um eine konsequente Regelung sicherzustellen. Der Zubringerdienst sowie die Forst- und Landwirtschaftsfahrzeuge bleiben in jedem Fall zugelassen. Wichtig sei auch, dass möglichst wenige Bewohner:innen in einem Zubringergebiet wohnen. «Je mehr Menschen dort wohnen, desto schwieriger wird die Kontrolle», so Affolter.
Eine Sonderregelung für die Bevölkerung von Kiesen ist nicht vorgesehen. «Wer in diese Gebiete möchte, kann dies mit dem Velo oder zu Fuss tun.» Personen, die nicht gut zu Fuss sind, sollen bei der Jabergbrücke parkieren. Das Parkieren in Naturschutzgebieten bleibt generell verboten. Auf die Frage, ob es für Personen, die beim Waldstück Burgerwald beim Autobahnzubringer parkieren, um eine Fahrgemeinschaft zu bilden, eine Alternative gebe, antwortete Affolter: «Es gibt beispielsweise die Möglichkeit am Bahnhofparkplatz für vier Franken pro Tag.» Die Umsetzung und Finanzierung der Signalisation ist Aufgabe der Gemeinde. Kontrolliert wird durch die Polizei sowie durch die Mitarbeitenden der Parkplatzbewirtschaftung – diese können bei Missachtung von Fahrverboten auch Sanktionen aussprechen.
Kritische Fragen und Klärungen
Kritische Fragen gab es zum Beispiel zum Dammackerweg: Dort sei kein Wald und auch kein Naturschutzgebiet. Affolter begründete das Fahrverbot mit der Verkehrssituation: «Würde man die Signalisation später erst aufstellen, gäbe es keine Möglichkeit mehr zu wenden – so verhindern wir, dass überhaupt hineingefahren wird.»
Dass Strassen grossflächig geschlossen werden, stösst nicht überall auf Verständnis – etwa wegen befürchtetem Mehrverkehr bei Schule, Kita oder Turnhalle. Vorschläge aus dem Publikum, mit einfacheren Mitteln wie einem Schild «Parkieren ausserhalb der Felder verboten» zu arbeiten, wurden zur Kenntnis genommen.
Erstellt:
01.06.2025
Geändert: 01.06.2025
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