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Walkringen - Mit der Dorfbäckerei schliesst der letzte Laden
Mit der Dorfbäckerei schliesst der letzte Laden in Walkringen. Das tut weh, ist aber wohl nicht zu ändern, die Walkringer:innen kaufen lieber anderswo ein. Für die Postagentur läuft die Suche nach einer Nachfolgeregelung.
Für den Grosseinkauf nach Worb in die Migros, für den vergessenen Hefewürfel in den Dorfladen - so kaufen laut Ursula Jegerlehner die meisten Walkringer:innen ein. "Davon kann ein Laden nicht überleben." Jegerlehner führte gemeinsam mit ihrem Mann Bernhard während vielen Jahren die Dorfbäckerei in Walkringen, damals noch "Jegi-Beck" genannt. Ihnen gehört noch immer das Gebäude an der Hauptstrasse.
Ihre Nachfolgerin Anita Jordi startete im Herbst 2015. Zweieinhalb Jahre später musste sie aufgeben. "Es rentiert nicht und wäre nur noch schlimmer geworden", begründete sie damals die sofortige Schliessung von Laden und Backstube. Es übernahmen Franco Tornatore aus Wichtrach und der Bigenthaler Claudio Benfatto.
"Sie haben sich wirklich Mühe gegeben"
Nun schmeissen auch sie den Bettel hin. Mit einem Aushang im Laden informieren sie über die Schliessung per Ende August und geben dafür wirtschaftliche Gründe an. Gegenüber BERN-OST wollten sie nicht Stellung nehmen. Laut Hauseigentümerin Jegerlehner legten sie im Betrieb Geld drauf. "Wir begreifen den Entscheid", sagt sie. "Sie haben sich wirklich Mühe gegeben. Aber die Walkringer Kundschaft unterstützt den Laden einfach zu wenig."
Gemeindepräsident Hans Peter Aeschlimann ist über die Schliessung informiert. Wie es mit dem Laden und der darin untergebrachten Postagentur weitergeht, werde man im Gemeinderat thematisieren, das sei man der Bevölkerung schuldig. "Wir sind daran, nach Lösungen zu suchen, aber es wird wohl schwierig."
Und die Post?
Das ehemalige Bäckerpaar Jegerlehner jedenfalls hat aufgegeben und sucht nicht mehr aktiv nach Nachfolger:innen. "Weh tut es schon. Aber wir haben es jetzt zweimal probiert und es geht einfach zu wenig." Die Räumlichkeiten würden sie wieder zur Vermietung ausschreiben. "Allenfalls könnte ein anderes Gewerbe rein. Aber ich wüsste gerade nicht was."
Bereits informiert über die Schliessung ist auch die Schweizerische Post. "Wir suchen gemeinsam mit der Gemeinde die bestmögliche Lösung für Walkringen", sagt eine Sprecherin auf Nachfrage. In erster Linie sei die Post auf der Suche nach einem neuen Standort für die Agentur. Findet sich keine, gebe es als letzte Option den Hausservice.
Erstellt:
29.07.2022
Geändert: 29.07.2022
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