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Wasserversorgung: 35 Millionen für neues Reservoir

Das Wasserreservoir Mannenberg in Bolligen ist das grösste der Region Bern. Es versorgt unter anderem die Bern-Ost-Gemeinden Bolligen, Stettlen, Vechigen, Allmendingen, Rubigen und Worb mit Trink-, Brauch- und Löschwasser. Die zwischen 1906 und 1933 gebaute Anlage soll nun durch einen Neubau ersetzt werden.

Der Turmbau des alten Reservoirs Mannenberg: Die gesamte Anlage wird für 35 Millionen ersetzt. (Bilder: zvg)
So soll das neue Reservoir von aussen aussehen. Die restliche Anlage befindet sich unterirdisch.
Zum Teil über 100-jährig: Die Anlage auf dem Bolliger Mannenberg wurde zwischen 1906 und 1933 gebaut.
Volle Manpower: Beim Bau des alten Reservoirs wurde der Aushub noch von Hand gemacht.
Die Schieberkammer des alten Reservoirs.

250 000 Menschen versorgt das Wasserreservoir Mannenberg der Wasserverbund Region Bern (WVRB) AG insgesamt. "Nach einer teilweise über hundertjährigen Betriebszeit kann die Anlage den heutigen Bedürfnissen nicht mehr gerecht werden", schreibt die WVRB AG auf der eigens für das Bauprojekt eingerichteten Webseite.

 

Der Neubau wird direkt oberhalb des heutigen Reservoirs erstellt und kostet rund 35 Millionen Franken. Bei der Standortwahl sei es wichtig gewesen, dass das neue Reservoir gebaut werden kann, ohne dass das alte dabei den Betrieb einstellen muss. "Das bedeutet, dass die Versorgungssicherheit während der Bauzeit gewährleistet ist und das alte Reservoir danach vom Netz genommen werden kann", so die WVRB AG.

 

Bau dauert fast vier Jahre

Die neue Anlage sei von der Grösse her auf den zukünftigen Wasserbedarf hin dimensioniert. "Die vier Wasserkammern werden erdüberdeckt, begrünt und somit nicht sichtbar sein. Das Betriebsgebäude wird funktional, schlicht gestaltet und sich zurückhaltend in die Umgebung integrieren." Die gesamte Bauzeit beträgt rund 45 Monate und erfolgt in sechs Phasen.

 

Teile des alten Reservoirs, eine Wasserkammer und das Turmgebäude mit Schieberhaus bleiben für die Nachwelt erhalten. Die Anlage ist im Bauinventar des Kantons Bern als schützenswert eingestuft.

 

Waldrodung nötig

Für den Neubau muss Wald gerodet werden. Rodungsflächen würden auf das Nötigste reduziert. "Die Umgebung wird – mit Ausnahme der Reservoirgrundfläche – nach Vollendung mit heimischen Waldbäumen wieder aufgeforstet. Zum Ausgleich wird in der Gemeinde Signau eine Realersatzfläche von einem Hektar Wald neu bepflanzt. Die übrige Umgebung wird nach Bauende in den ursprünglichen Zustand zurückgeführt", heisst es auf der Projekt-Webseite. Zudem tangiere der Neubau keine Naturschutzzonen.

 

Der Regierungsstatthalter Bern-Mittelland hat gemäss der Bantiger Post den Ersatzneubau des Reservoirs mit Gesamtbauentscheid bewilligt. Während der Auflagefrist gingen elf Einsprachen ein. Sie betreffen die grossflächige Rodung sowie die Schulwegsicherheit und Verkehrsführung während der Bauarbeiten. "Es wird eine forstrechtliche Sonderbewilligung mit Ersatzaufforstung für die definitiven und provisorischen Rodungen im Wald aufgrund der Standortgegebenheiten erteilt."

 

[i] Zur Webseite des Wasserreservoirs Mannenberg


Autor:in
pd/ib, info@bern-ost.ch
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Erstellt: 01.07.2021
Geändert: 01.07.2021
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