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Wegen Hagelkanone: Gemeinderat Reto Schürch nimmt nach einem Jahr den Hut

Weil der Gemeinderat von Grosshöchstetten ein Lärmgutachten für seine Hagelkanone fordert, tritt Gemeinderat Reto Schürch (SVP) nicht zu den Wahlen Ende Oktober an. Erst seit Anfang Jahr ist er im Amt.

Gemeinderat und Obstbauer: Reto Schürch mit seiner Hagelkanone, wegen der er nicht wieder kandidiert. (Bild: Archiv BERN-OST)

Reto Schürch setzt auf seinem Obstbaubetrieb in Grosshöchstetten eine Hagelkanone ein, um seine Kulturen vor Hagelschäden zu schützen (BERN-OST berichtete). Da es zu einer heftigen Debatte um die Kanone kam, lud Schürch kürzlich zu einem Infoanlass auf seinen Betrieb. Der Gemeinderat habe auf Lärmklagen reagiert und verlange nun von Schürch ein Lärmgutachten, berichtete die Berner Zeitung BZ. Schürch wolle dieses aber nicht finanzieren. Er rechne mit einem fünfstelligen Betrag.

 

Das Lärmgutachten verlange der Gemeinderat, weil Schürch als Gemeinderat Ressort öffentliche Sicherheit just für das Ressort zuständig sei, das den Konflikt um die Hagelkanone lösen müsste.

 

Schürch: "Arbeit im Gemeinderat unbefriedigend"

Ende Oktober sind in Grosshöchstetten Gemeindewahlen, doch Schürch verzichte auf eine erneute Kandidatur, auch wenn er erst Anfang Jahr nachgerutscht sei und nun schon Ende Jahr wieder aufhöre. "Für mich ist die Arbeit im Gemeinderat unter diesen Voraussetzungen unbefriedigend", sagt er zur BZ.

 

Obwohl die Nachbarn sich aus dem Verfahren zurückgezogen haben, besteht der Gemeinderat auf dem Gutachten. Denn wie Gemeindepräsidentin Christine Hofer (EVP) der BZ sagt, habe der Kanton die Gemeinde angewiesen, umfassendere Abklärungen zum Lärm zu treffen. "Wir wollen uns auf Zahlen stützen, die auch bei künftigen Diskussionen Bestand haben werden", so Hofer.


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pd/ib, info@bern-ost.ch
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Erstellt: 21.09.2021
Geändert: 24.09.2021
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