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Feldweg in Boll: Bauer will keine freilaufenden Hunde mehr

Paul Flury aus Boll will eine seiner Parzellen mit einem richterlichen Verbot belegen lassen. Der Grund seien parkierte Fahrzeuge und Hundebesitzer*innen, die keine Rücksicht nehmen. Das bestehende Wegrecht der Gemeinde wird dadurch nicht berührt.

Um den Feldweg in Boll gibt es Konflikte. (Bild: zvg)

"Paul Flury hat nicht gern Hunde. Er ist ihnen auch schon mal aggressiv mit dem Traktor nachgefahren und hat den meisten von uns schon Schlötterlige angehängt", so die Worte einer Hundebesitzerin aus der Nachbarschaft. 

 

Nun wolle Flury den Weg mit einem Verbot belegen und alles ausser den Durchgang zu Fuss verbieten lassen. "Der Weg wird aber auch von Kindern als Schulweg genutzt. Ich weiss nicht, ob sich die Leute dessen bewusst sind."

 

Die Rede ist vom Sangernweg, der am nördlichen Rand von Boll vom Strassackerweg abzweigt und nach den letzten Häusern in einen Trampelpfad übergeht. Dieser führt entlang einer Wildhecke über Flurys Land und dann über die Felder, bis er wieder in einen befestigten Kiesweg mündet.

 

"Wir tragen alle Sorge"

Sie und mindestens zehn andere Hundebesitzer*innen und auch einige Eltern, deren Kinder mit dem Velo den Weg nutzen, hätten deswegen Einsprache erhoben gegen das Verbot. "Wir tragen alle Sorge, putzen den Dreck der Hunde weg und lassen sie nur laufen, wenn das Gras gemäht ist."

 

Paul Flury bestätigt, dass sich die meisten Hündeler*innen korrekt verhalten. "Viele sind anständig. Aber andere putzen den Dreck nicht weg, lassen die Hunde durch das hohe Gewächs laufen oder bürsten die Hunde und lassen die Haare liegen." Die manchmal konflikthaften Begegnungen mit ihnen schildert er anders. "Es kommt vor, dass ich jemandem sage, er soll den Hundedreck wegräumen und der behauptet, es sei nicht von seinem Hund, sogar wenn es noch dampft."

 

Hauptproblem sind die Fahrzeuge

Das Hauptproblem seien aber eigentlich nicht die Hunde, sondern die Fahrzeuge. So hätten die Anwohner*innen zwar auf dem Sangernweg, der ein Stück in die Parzelle hineinführt, ein Fahrrecht. Das gelte aber nicht für die Parzelle selber und schon gar nicht fürs Parkieren auf der Wiese. Es sei auch schon vorgekommen, dass er jemanden habe wegschicken wollen, um die Wiese zu mähen und auf später vertröstet worden sei mit den Worten "Ich kann jetzt hier nicht wenden."

 

"Velos stören mich nicht"

Verbieten möchte er auf seiner Parzelle in Zukunft gemäss Gesuch "jegliches Befahren und Parkieren mit und von Fahrzeugen aller Art mit Ausnahme der Blaulichtorganisationen" und "das Entsorgen von Kehricht oder anderen Gegenständen sowie das Laufenlassen und Versäubern der Hunde auf dem Grundstück."

 

Dass der Pfad durch seine Parzelle Kindern als Schulweg dient, sei ihm bewusst. "Darum geht es nicht, diese Velos stören mich überhaupt nicht."


Autor:in
Anina Bundi, anina.bundi@bern-ost.ch
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Erstellt: 29.09.2020
Geändert: 29.09.2020
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