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Wetterrückblick 2024: Zu warm, zu feucht, zu nass
Das vergangene Jahr war nass. Schweizweit fiel mit 227 Millimetern in Coldrerio (TI) am meisten Regen pro Tag. Oberthal konnte damit fast mithalten, dort fielen Ende Mai 218 Millimeter Niederschlag an einem Tag. «Das Wetter im Oberthal war zu warm, zu feucht und zu nass», so der Rückblick in einem Satz. Was wettermässig im Detail lief, darüber berichtet Silas Walther von der Wetterstation Oberthal.
Mit 1503 Millimetern Niederschlag war das vergangene Jahr das bislang nasseste seit Beginn der Messungen vor zwanzig Jahren in Oberthal. Sehr nass war der März, ein neuer Monatsrekord wurde mit 183 Millimetern Niederschlag einzig im März registriert. Von den restlichen Monaten zeigte sich zwar keiner aussergewöhnlich nass, jedoch war auch keiner wirklich trocken. Ein geringes Niederschlagsdefizit wiesen einzig die Monate Juli und August auf.
Höhere Luftfeuchtigkeit
Das feuchte Jahr widerspiegelt sich auch in der durchschnittlichen Luftfeuchtigkeit: Mit 85 Prozent war es mit Abstand das feuchteste Jahr seit Messbeginn und ganze fünf Prozent feuchter als das Jahr 2023.
Februar zu warm, April, wie er will
Betrachten wir die Temperaturabweichungen, tanzt im letzten Jahr ein Monat markant aus der Reihe: Der Februar war eher ein Frühlingsmonat. Nur an drei Tagen wurde Frost gemessen (normal: 23), die Tiefsttemperatur betrug milde -1,3 Grad (im April: -3,5 Grad).
Nach einem fast schon sommerlichen Aprilstart mit bis zu 24 Grad reagierten viele Pflanzen empfindlich auf die danach folgenden zehn Frosttage und einem Eistag in der zweiten Aprilhälfte. An zehn Tagen lag im April Schnee – wohlbemerkt nachdem um Zollbrück bereits erstes Heu eingebracht worden war. Das Skigebiet Marbachegg öffnete noch einmal für ein Wochenende – die Saison musste zuvor mangels Schnees bereits Mitte Januar eingestellt werden.
38 Frosttage
Insgesamt war das Wetter im Oberthal gegenüber den Normwerten 0,8 Grad zu warm, sieben Prozent zu feucht (Normwert Bern) und 220 Millimeter zu nass (Normwert Grosshöchstetten). Das Jahr wies 38 Frosttage, einen Eistag und je zwei Sommer- und Hitzetage zu wenig auf, weiter war es um 170 Stunden zu sonnenarm.
Noch ein Wort zum Dezember
Was den Dezember betrifft, ging wohl für alle Winterfans ein Weihnachtstraum in Erfüllung: Pünktlich auf die Weihnachtsfeiertage fiel Schnee bis ins Flachland, womit selbst tiefe und südexponierte Skigebiete wie Heimenschwand, Linden, Chuderhüsi und Homberg prächtig in die Saison starten konnten.
Während einer Woche herrschte Hochnebel, womit der Schnee in tiefen Lagen bei Dauerfrost erhalten blieb, während darüber perfektes Wintersportwetter herrschte (die Null-Gradgrenze lag teils auf über 3000 Meter). Im Oberthal an der Inversionsgrenze war der Dezember 0,3 Grad zu kalt, normal sonnig und nass und zeigte sich mit zehn Eistagen winterlich (normal: 6,4).
[i] Silas Walther betreibt seit 20 Jahren die Wetterstation Oberthal (850 Meter über Meer), die stets aktualisierte Daten zum Wetter liefert.
Erstellt:
07.01.2025
Geändert: 07.01.2025
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