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Wichtrach - Die Steuern sinken

Es war mit 25 Minuten die wohl kürzeste Gemeindeversammlung Wichtrachs, wie Gemeindepräsident Bruno Riem (FDP) am Schluss schmunzelnd feststellte. Und mit nur 18 Personen im Publikum wohl auch die am wenigsten besuchte. Mit dem Budget gab es nur ein Geschäft, über das abgestimmt werden musste. Es war dafür ein erfreuliches mit einstimmigem Zuspruch.

Kurz und ohne Widerrede: Die Gemeindeversammlung Wichtrach am Mittwochabend. (Bild: Isabelle Berger)

Mit dem Budget 2022 wird die Steueranlage von 1.59 auf 1.54 Einheiten gesenkt. Erst 2017 wurde die Steueranlage gemäss Botschaft zur Abstimmung von 1.49 auf 1.59 Einheiten erhöht. "2017 wurden die Prognosen zu düster gemacht. Die Aufwände waren in den Folgejahren dann tiefer als budgetiert", sagte Gemeinderätin Stephanie Mohler (FDP).

 

Das Eigenkapital beläuft sich mittlerweile, ohne Spezialfinanzierungen, aktuell auf rund 13.9 Millionen Franken. Dies entspreche rund 23 Steuerzehntel, was massiv über den Empfehlungen des Kantons von drei bis fünf Steuerzehnteln liege. Als Gründe für das hohe Eigenkapital nannte Mohler allem voran der Verkauf der Baulandparzelle im Sunnrain für 5.7 Millionen Franken sowie die Elektrizitätsversorgung für 3.2 Millionen Franken im Jahr 2018 und des Auwalds für 800 000 Franken im Jahr 2020.

 

Durch die Reduktion der Steueranlage nun werden jährlich rund 300 000 Franken weniger eingenommen. Zudem wird die Soll-Investitionssumme von 600 000 auf 750 000 Franken jährlich angehoben werden. Jährlich sollen 600 000 Franken Aufwandüberschuss generiert werden, damit das Eigenkapital sinkt. Die Verschuldungsobergrenze wird auf 6 Millionen Franken angesetzt. Mit diesen Massnahmen will der Gemeinderat das Eigenkapital abbauen. Bis 2025, dem Ende des Planungshorizonts, soll das Eigenkapital so noch 18 Steuerzehntel betragen.

 

Die Wichtigsten Zahlen zum Budget 2022

Die Gemeindeversammlung genehmigte das Budget 2022 mit einer reduzierten Steueranlage von 1.54 Einheiten und einer Liegenschaftssteuer von unverändert 1 Promille der amtlichen Werte.

 

Der Gesamthaushalt, bestehend aus dem allgemeinen Haushalt und den Spezialfinanzierungen, schliesst bei einem Aufwand von rund 21.3 Millionen Franken und einem Ertrag von rund 20.4 Millionen Franken mit einem Aufwandüberschuss von rund 900 000 Franken ab.

 

Im kommenden Jahr sind Investitionsausgaben von rund 1.56 Millionen Franken 1 und Investitionseinnahmen von 40 000 Franken vorgesehen. Die budgetierten Nettoinvestitionen betragen somit rund 1.52 Millionen Franken. Die grössten Beträge fliessen in den Bau eines Schutzraums im Gebäude der Sekundarstufe 1, die Gemeindestrassen, die Abwasserentsorgung und Siedlungsentwässerung und die E-Mobilität.


Autor:in
Isabelle Berger, info@bern-ost.ch
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Erstellt: 02.12.2021
Geändert: 02.12.2021
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