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Wider den Lockdown: Konolfingen treibt die 30er-Zone voran
Auch wenn derzeit kein Informationsanlass möglich ist, will sich die Gemeinde Konolfingen bei der Einführung der 30er-Zone in allen Wohnquartieren nicht bremsen lassen. Die Meinung der Bevölkerung zum Zwischenstand des Projekts holt die Gemeinde darum aktuell auf anderem Weg ein.
„Das öffentliche Leben und der Verwaltungsbetrieb müssen auch in Ausnahmesituationen wie Corona weitergehen. Darum haben wir uns für den digitalen Weg entschieden“, sagt der zuständige Gemeinderat Simon Buri (Grünliberale). Seit Montag, 25. Mai, können darum die eigentlich für einen Informationsanlass gedachten Unterlagen auf der Gemeindeverwaltung oder der Gemeindewebseite eingesehen werden. Die Bevölkerung wird zu schriftlichen Rückmeldungen auf die geplanten Massnahmen aufgefordert.
„Wir hätten lieber einen Info-Anlass gehabt, wo man auf Fragen eingehen könnte“, sagt Buri. Das Feine zwischendrin spüre man dort bessert. Aber: „Da wären vielleicht fünfzig Personen gekommen, betreffen tut es aber die gesamte Bevölkerung.“ Viele hätten sich auch vorher jeweils über die Webseite informiert. Buri zeigt sich insofern zuversichtlich, dass die Information der Bevölkerung auch so funktioniert. Bei Fragen stehe Sascha Marti, Leiter Abteilung Bau, der Bevölkerung – per Telefon oder Mail – zur Verfügung. „Die Rückmeldungen trudeln langsam ein, bis jetzt haben wir eine gute Handvoll erhalten“, sagt Buri.
Hohe Akzeptanz für Tempo 30
Die Einrichtung von 30er-Zonen in den Wohngebieten geschieht im Rahmen des neuen Verkehrsrichtplans und geniesst in Konolfingen breite Akzeptanz: Gemäss Buri äusserten sich bei der Mitwirkung zum Richtplan fast 80 Prozent der 300 Mitwirkenden positiv zu dieser Änderung.
Rund um die Schulhäuser sind gar Begegnungszonen vorgesehen, sprich Tempo 20 und Fussgängervortritt. Insgesamt will die Gemeinde rund 150 Schwachstellen im örtlichen Verkehrsnetz beheben und damit die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer*innen, besonders aber der Schulkinder massgeblich verbessern, wie die Projektverantwortlichen an einem Anlass vor anderthalb Jahren kommunizierten.
Der Richtplan selber sollte gemäss damaliger Prognose diesen Frühling durch den Gemeinderat genehmigt werden. „Das Amt für Gemeinden und Raumordnung ist aktuell grossen Arbeitsbelastungen ausgesetzt, weshalb es zu einer Verzögerung gekommen ist“, sagt Buri. Da es aufgrund des ersten Vorprüfungsberichtes zu kleineren Anpassungen seitens der Gemeinde gekommen sei, hat der Gemeinderat den Richtplan in eine zweite Vorprüfung geschickt. „Wir hoffen, den Richtplan noch in diesem Jahr genehmigen zu können“, so Buri. Da der Richtplan aber lediglich ein Planungsinstrument der Gemeinde sei, tangiere dies das Vorantreiben von Massnahmen wie die Einführung der 30er-Zonen nicht.
Nach Genehmigung des Richtplans kann allerdings ein anderer wichtiger Schritt erst erfolgen. Die Gemeinde hat den Kanton um ein einheitliches Betriebs- und Gestaltungskonzept für die Kantonsstrassen gebeten. Zentral dabei sind die Thun-, die Bern-, die Burgdorf- und die Emmentalstrasse, wo auch viele Geschäfte liegen. Gemäss Buri ist die Gemeinde mit dem Kanton im Gespräch, um diese Konzepterarbeitung möglichst im nächsten Jahr anzugehen.
[i] Die Unterlagen können bis am 30. Juni unter www.konolfingen.ch > Projekte > Einführung Tempo 30 oder am Schalter der Abteilung Bau (Gemeindeverwaltung Konolfingen, Bernstrasse 1, 2. OG) während den Schalteröffnungszeiten eingesehen werden.
Erstellt:
01.06.2020
Geändert: 06.05.2021
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