Grosshöchstetten

Wo einst Büros waren, entstehen Wohnungen

Die Genossenschaft EvK saniert ihren einstigen Hauptsitz in Grosshöchstetten. Im historischen Gebäude entstehen moderne Mietwohnungen, der Charme des Hauses soll dabei erhalten bleiben.
 

Rolf Blaser, info@bern-ost.ch

Die Genossenschaft EvK plante die Renovation am ehemaligen Hauptsitz gemeinsam mit der Denkmalpflege. Ziel war es, die äussere Erscheinung des Hauses an der Dorfstrasse in Grosshöchstetten möglichst zu bewahren. Wie Christof Schmutz vom Büro H. U. Schmutz Architekten in Stettlen sagt, werden vier neue Mietwohnungen entstehen. Dabei soll die bestehende Bausubstanz, insbesondere die Wandvertäfelungen mit Zierfriesen aus Holz, erhalten bleiben.

 

Statt Gewerbe nur noch Wohnungen

Ein gewerblicher Nutzen des Hauses im Parterre wurde laut Schmutz verworfen. Die Genossenschaft EvK entschied sich für einen Umbau ausschliesslich mit Wohnungen. «Für uns ist es wichtig, dass die Geschichte des Hauses weitergeht», so Schmutz. Deshalb habe man beim Innenausbau alte Strukturen mit moderner Architektur kombiniert.

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Der Umbau an der Dorfstrasse in Grosshöchstetten soll gegen Ende Jahr abgeschlossen werden. (Foto: zvg)

126-jähriges Haus

Das Gebäude wurde 1899 gebaut und in den 60er Jahren umgebaut. In den letzten Jahren wurde das Haus gewerblich genutzt, bis November war nur noch die Dachwohnung bewohnt. Die Totalsanierung beinhaltet die gesamte elektrische Installation, den Austausch der Fenster, sowie den Einbau neuer Küchen und Nasszellen.

 

Grosse Wohnungen entstehen

Bei der Sanierung werde darauf geachtet, dass die bestehende Tragstruktur weitgehend erhalten bleibt, weshalb nur wenige zusätzliche Wände eingezogen werden. Die Wohnungen werden zwischen 82 und 190 Quadratmeter gross sein, wobei die Dachwohnung zusätzlich eine Terrasse mit Blick über Grosshöchstetten bietet.

 

2,5 Millionen Franken teuer

Die Innenausstattung der Wohnungen wird sowohl mit keramischen Plattenböden als auch mit einem Fischgrätparkett versehen. Die geschätzten Baukosten belaufen sich auf 2,5 Millionen Franken. Der Umbau läuft seit Januar und soll Anfang nächsten Jahres abgeschlossen werden. Geplanter Einzugstermin ist März 2026.

Die Genossenschaft EvK fördert Geschäftsideen, sie unterstützt Start-ups, Sport- und Kulturanlässe sowie Projekte in der Region Bern-Ost, unter anderem auch die Plattform BERN-OST.

 

Im Jahr 1829 wurde die «Ersparniskasse für den Amtsbezirk Konolfingen» gegründet. Daraus entwickelte sich die Regionalbank Bank EvK. Als Unikum erschien der Umstand, dass das zuletzt «Bank EvK» genannte Institut keine Eigentümer aufwies. Die Bank hatte ihren Eigenmittelnachweis immer mit Garantien der Gemeinden des Amtsbezirks Konolfingen sowie später auch der Gemeinden Vechigen, Stettlen und Bolligen belegt.

 

Im Zuge der Immobilien-Turbulenzen der 1990er-Jahre folgte 1992 der Verkauf des Bankgeschäftes an die Schweizerische Bankgesellschaft. Verschiedene Vermögensteile wie Unternehmensanteile und ein umfangreicher Immobilienbesitz wurden beim Verkauf des Bankgeschäfts jedoch nicht übernommen.

 

So verblieb ein Restvermögen, zusammen mit einer respektablen Summe an Reserven aus Wertschriften. Die Genossenschaft EvK verfügt deshalb heute über ein Vermögen, dessen Erträge zum Wohl der Bevölkerung im ehemaligen engeren Geschäftsgebiet der Bank eingesetzt werden.


Autor:in
Rolf Blaser, info@bern-ost.ch
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Erstellt: 03.11.2025
Geändert: 03.11.2025
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