Worb/Wattenwil - Das Schulhaus ist verkauft, der Gemeinschaftsraum bleibt vorerst für 30 Jahre

Nachdem die Gemeinde während mehrerer Jahre vergeblich versucht hatte, das Schulhaus Wattenwil zu verkaufen, hat es nun endlich geklappt. Wie die "Worber Post" schreibt, hat ein Ehepaar aus Basel das Haus für 710'000 Franken gekauft. Es war das höchste Angebot im Bietverfahren. Ursprünglich hatte der Grosse Gemeinderat (GGR) den Mindestverkaufspreis auf 860'000 Franken festgelegt. Zu diesem Preis fand die Gemeinde aber keine Käufer*innen.

Die jetzige Käuferschaft hatte sich demnach bereits bei der letzten Ausschreibung vor rund sieben Jahren Jahren beworben, ihr Angebot aber wegen der Auflagen durch den Denkmalschutz wieder zurückgezogen. 2014 senkte der GGR schliesslich den Mindestverkaufspreis auf 660'000 Franken.

Einen weiteren Grund für den relativ bescheidenen Verkaufspreis sieht Gemeindepräsident Niklaus Gfeller darin, dass sich das Haus in der Landwirtschaftszone befindet. Das schränkt die Ausbaumöglichkeiten sowie den Bau von Parkplätzen ein. "Würde das Haus mitten in Worb stehen, wäre wahrscheinlich ein höherer Preis dringelegen", sagt er zu BERN-OST.

Mehrzweckraum für 30 Jahre sicher

Ebenfalls zur Minderung der Attraktivität trug bei, dass der Raum im  Erdgeschoss des ehemaligen Schulhauses gemäss Verkaufsentscheid des GGR für die Bevölkerung zugänglich bleiben muss. Mit dem neuen Besitzerpaar hat die Gemeinde eine Dienstbarkeit für vorerst 30 Jahre ausgehandelt. Gemäss Vertrag soll der Raum den Einwohner*innen von Worb und weiteren Interessierten zur Verfügung stehen. Um die Vermietung an Vereine und Privatpersonen wird sich der Ortsverein Wattenwil kümmern.

Kredit von 2009

Gleichzeitig mit dem Umbau des Schulhauses in ein 6-Familienhaus wird auch der Mehrzweckraum saniert - auf Kosten der Gemeinde. Der Kredit von 210'000 Franken wurde schon 2009 vom GGR bewilligt. Darin enthalten sind Sanierungsarbeiten wie das Streichen der Wände und der Einbau eines neuen Bodens, aber auch eine neue, behindertengerechte WC-Anlage und ein Küche.

Da die Gemeinde die Sanierung bezahlt, muss sie den Eigentümer*innen keine Miete, sondern nur die Nebenkosten wie Strom und Heizung bezahlen.

Das Bauprojekt liegt zurzeit bei der Gemeinde auf.