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Worb - Eine Modi-Gruppe sucht den "Heiwäg"

Eine Gruppe von elf Mädchen wagte gestern Donnerstag das Abenteuer. Gemeinsam mit zwei Jugendarbeiterinnen marschieren sie innerhalb von vier Tagen zurück nach Worb – ohne Handy und mit vorgegebenem Budget.

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Heute Nachmittag traf die Gruppe in Entlebuch ein: Jugendarbeiterin Nicole Hug (Vierte von links) und Praktikantin Jennifer Beyeler (Dritte von links) mit ihren elf Modi. (Bild: zvg)
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Am Start: Gestern brach die Gruppe von Luzern aus auf... (Bilder: Nicole Hug)
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... über Stock und Stein ...
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...nach Schachen, wo sie im Stall eines Bauern übernachten konnten.
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„Wir von der Jugendarbeit haben eine sehr zurückhaltende Rolle“, sagt Jugendarbeiterin Nicole Hug. Gemeinsam mit Jennifer Beyeler, Praktikantin bei der Jugendarbeit Worb, begleitet sie die 5. bis 9. Klässlerinnen. Mit dem Zug begaben sie sich am Donnerstag gemeinsam mit den Mädchen an einen Ort, der vorher nicht verraten wurde – und „setzten sie dort aus“.

Postleitzahl findet sich im Budget wieder

Ausgerüstet mit Schlafsäcken, Mätteli, Kochutensilien und Biwak-Hüllen hat die Gruppe vier Tage Zeit die rund 70 Kilometer lange Strecke zurück nach Worb zurückzulegen. „Die Mädchen tragen alles selber“, ergänzt Hug. Als Hilfsmittel zugelassen ist lediglich eine Karte, das Handy dürfen die Schülerinnen nicht benutzen. Und auch das Budget ist fix: Jede der Teilnehmerinnen erhielt zu Beginn des viertägigen Anlasses 30.75 Franken – wie die Postleitzahl von Rüfenacht.

Wie das Geld eingesetzt wird, was, wo und wann gekocht wird, entscheiden die Mädchen. Und auch Übernachtungsmöglichkeiten müssen sie selber organisieren. „Ziel ist, dass sie mit der Bevölkerung in Kontakt kommen - beispielsweise bei einem Bauern fragen, ob sie auf seinem Land übernachten dürfen oder sich nach dem Weg erkundigen – und dass sie sich gegenseitig unterstützen“, beschreibt Nicole Hug den Hintergrund des Projekts „Heiwäg Worb“.

Von Erfahrungen profitieren

Die Idee des Anlasses ist nicht neu. Andere Gemeinden wie Münsingen haben bereits ähnliche Projekte durchgeführt. „Wir haben es nicht erfunden“, ergänzt die Jugendarbeiterin deshalb mit einem Schmunzeln. Der Erfahrungsaustausch sei jedoch wertvoll, im Vorfeld seien sie mit anderen Gemeinden in Kontakt gestanden.

Und auch eine Ausweitung des Projekts ist möglich. „Dieses Jahr haben wir uns bewusst für eine reine Modi-Gruppe entschieden, da so eine besondere Dynamik entsteht“, sagt Hug. Es sei jedoch gut möglich, dass die Jugendarbeit Worb „Heiwäg Worb“ künftig erneut – und in anderer Form auch für Jungs – anbiete.

Erst einmal ist es jedoch an den elf Mädchen, einzukaufen, zu kochen und insbesondere auch zu marschieren, damit sie wie geplant am Sonntag in Worb eintreffen.


Autor:in
Eva Tschannen, eva.tschannen@bern-ost.ch
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Erstellt: 26.05.2017
Geändert: 26.05.2017
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