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Worb - Galenica beteiligt sich an Spagyros

Quelle
Der Bund

Alternativmedizin als Wachstumsfeld: Der Berner Apothekenkonzern kauft sich beim Globuli-Hersteller in Worb ein.

(Bild: Adrian Moser)

Die Prämienzahler freut es, die Aktionäre der Galenica nicht: Der Bund macht zusätzlichen Druck auf die Medikamentenpreise. Der Berner Pharmahandels- und Apothekenkonzern Galenica bekommt dies zu spüren. Der Umsatz ist letztes Jahr schwächer gestiegen als erwartet: Um 0,8 Prozent auf 3,2 Milliarden Franken, wie das Unternehmen am Dienstag bekannt gab.

 

Damit die Verkäufe nicht sinken, versucht die Galenica, das Geschäft mit verschiedenen Massnahmen anzukurbeln. So baut sie ihr Apothekennetzwerk laufend aus. Im letzten Jahr sind unter dem Strich acht neue Standorte dazugekommen, sodass die Gruppe 345 Apotheken zählt (Amavita, Sun Store, Coop Vitality). Zusammen mit den Partnerapotheken zählt der Verbund nun erstmals über 500 Standorte, das ist mehr als jede vierte Apotheke in der Schweiz.

 

Gleichzeitig versucht die Galenica, das Sortiment ihrer Apotheken zu optimieren. So vermarktet sie verstärkt Kosmetika und Wellness-Produkte statt bloss Kopfwehtabletten. Und die Galenica will von der «der wachsenden Nachfrage nach komplementärmedizinischen Arzneimitteln» profitieren.

 

Schulungen in Naturmedizin

Deshalb ist der Konzern eine strategische Partnerschaft mit der Spagyros AG aus Worb eingegangen und hat in diesem Zug 7 Prozent der Spagyros-Aktien gekauft. Im Zuge der Zusammenarbeit will die Galenica in ihren Apotheken die Globuli und weitere alternativmedizinische Produkte von Spagyros verkaufen. Dafür hilft die Spagyros AG den Apotheken, das Personal in dieser Produktsparte zu schulen.

 

Die Firma Spagyros gehört der Geschäftsführerin Jacqueline Ryffel und weiteren Aktionären. Das Unternehmen stellt mit seinen 35 Angestellten rund 15000 verschiedene Arzneimittel her. Die benötigten Kräuter stammen vom firmeneigenen Hof im jurassischen St. Brais. Ryffel beziffert den Jahresumsatz von Spagyros auf gut 5 Millionen Franken.

 

Eine neue Präsidentin

Die Galenica gab am Dienstag auch bekannt, dass Verwaltungsratspräsident Jörg Kneubühler (58) von seinem Posten zurücktreten wird. Kneubühler arbeitete seit 2002 beim Unternehmen und wurde vor zwei Jahren, im Zuge der Aufspaltung von Galenica und Vifor Pharma, Präsident der Galenica. Auf ihn folgt Daniela Bosshardt-Hengartner (46). Die ausgebildete Apothekerin und Unternehmensberaterin sitzt bereits seit 2002 im Verwaltungsrat der Galenica.

 

Zudem teilte die Galenica mit, sie wolle in ihrem Distributionszentrum in Ecublens VD rund 45 Vollzeitstellen abbauen. Gleichzeitig sollen im Distributionszentrum im bernischen Niederbipp mindestens zehn zusätzliche Stellen geschaffen werden.


Autor:in
Adrian Hopf-Sulc, "Der Bund"
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Erstellt: 23.01.2019
Geändert: 23.01.2019
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