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Worb - Laptop-Ausleihe mit Schülerkarte
Im Oberstufenzentrum Worbboden ist die digitale Neuzeit angebrochen. 150 Laptops stehen zur Verfügung – ausleihbar per Schülerkarte. Die Daten speichert die Schule in der elektronischen Wolke.
Wie setzen Schulen Computer ein? Ein Informatikraum mit 25 Geräten – das ist passé. Heute gehört der Computer schon fast zum täglichen Unterricht. Also zehn Laptops in jedem Zimmer oder fahrbare Boxen mit ganzen Klassensätzen? Oder jedem Schüler ein eigenes Tablet?
Die Oberstufe Worb wählte einen anderen Weg. «Wir haben uns gegen ein fixes Gerät pro Schüler entschieden», sagt Schulleiter Oliver Rüesch. Im Worbboden gibt es jetzt einen Stock von 150 Laptops mit elektronischem Ausleihsystem sowie schnellen Internetzugang per WLAN. Das alles ist seit den Herbstferien in Betrieb.
Selfscanning an der Tür
In einem Zimmer stehen auf einem grossen Tablargestell 150 kompakte Laptops, alle angeschlossen am Ladekabel. Klassenweise können die Geräte dort bezogen werden – von den Schülern selbst. Bei einer Lesestation halten die Kids ihre Schülerkarte mit Strichcode und den Laptop hin und sind dann registriert. «Wir haben damit eine hochflexible Lösung», sagt Andy Marchand, Lehrer und IT-Verantwortlicher im Worbboden. An der Volksschule ist dieses System schweizweit einzigartig.
Die Planung für den Ersatz der Informatikgeräte begann vor vier Jahren. Weil sich die Technik in kurzer Zeit wandelte, musste das Konzept mehrmals angepasst werden. Die Verantwortlichen plädierten bei den Politikern für Einzelgeräte, WLAN und Datenspeicherung in der Wolke, was einige Überzeugungsarbeit gekostet habe.
Die Datenwolke erlaubt den Schülern den Zugriff von zu Hause aus. Die Schule entschied sich für ein brandneues Laptopmodell. Erst drei Tage vor Ferienende wurden die Geräte geliefert. Es war eine «Feuerwehrübung» nötig, um sie auszupacken und zu konfigurieren. Es reichte gerade für den Start bei Schulbeginn.
«Es läuft tadellos»
Zuvor war das gesamte Informatiksystem angepasst worden: Ein WLAN mit 41 Access-Points wurde installiert, neue Hardware für den Server und eine leistungsfähige Firewall. Die Schüler können bei Bedarf auch mit ihrem privaten Handy aufs Schulnetz zugreifen – wenn die Lehrkraft sie auffordert. Sonst dürfen die Smartphones im Schulhaus nämlich nicht benützt werden.
Nach zweimonatigem Betrieb zieht die Schule ein positives Fazit: «Es läuft alles tadellos», sagt Andy Marchand. «Die Schülerinnen und Schüler sind ebenso zufrieden wie die Lehrpersonen.» Der Umgang mit Internet und Computer sei für die Jugendlichen alltäglich, sagt Schulleiter Roesch. «Für sie ist es weniger ein Problem als für Erwachsene.»
Begeistert gewesen sei auch Erwin Sommer, Vorsteher des kantonalen Amtes für Kindergarten und Volksschule. Bei einem Besuch sagte er, diese Informatiklösung sei «ganz im Sinne der Erziehungsdirektion».
In Worb ist auch die Hardware der Schulzentren Wyden und Rüfenacht erneuert worden, aber ohne das Laptopsystem wie im Worbboden. Die Gemeinde bezahlt gesamthaft 716'000 Franken.
Erstellt:
08.12.2015
Geändert: 08.12.2015
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