• Wirtschaft

Worb - Spielplatz hat zu viel gekostet

Quelle
Berner Zeitung BZ

Das Parlament war nicht zufrieden mit der Abrechnung des neuen Spielplatzes – zu gross sei die Überschreitung des Betrags. 

Auch Kinder halfen beim Umbau des Spielplatzes. (Bild: Urs Baumann)

Traktandiert war «nur» eine Kenntnisnahme. Dem Parlament wurde an der letzten Sitzung die Kreditabrechnung des neuen Rüfenachter Spielplatzes «Robi» vorgelegt. Diese Abrechnung aber sorgte für Diskussionen. Denn der ganze Umbau des Platzes hatte statt der bewilligten 336000 Franken gut 367000 Franken gekostet – also über 31000 mehr als budgetiert.

 

Der Betrag sorgte für Unmut, obwohl er mit 9,3 Prozent Überschuss knapp unter der Toleranzgrenze von 10 Prozent lag. Überbordet hatten etwa die Kosten für die Spielgeräte, die Küchenausstattung, zusätzliche Gärtnerarbeiten und die sanitären Anlagen. 

 

Bei diesen 9,3 Prozent Überschuss hakte die EVP ein: «Man könnte meinen, dass die Toleranzgrenze so gut wie nur möglich ausgereizt worden ist», sagte ein Parlamentarier. Dass es Überschreitungen geben könne, wenn etwas gebaut werde, sei normal. Aber das sei bei unvorhersehbaren Dingen wie einem ungünstigen Baugrund der Fall. «Und das war hier nicht so.»

 

Auch die BDP/GLP-Fraktion war nicht zufrieden mit der Abrechnung. Man habe das Gefühl, dass Dinge bei der Planung vergessen und erst im Nachhinein aufgenommen worden seien. «In Zukunft sollte man nicht rollend planen», meinten die Parlamentarier. Nichtsdestotrotz könne die Gemeinde stolz sein auf ihr Vorzeigeprojekt, da waren sich die Parteien einig. 

 

Limit ausgereizt

Auch Gemeinderätin Lenka Kölliker (FDP), die den Umbau mitorganisiert hatte, war überzeugt von der geleisteten Arbeit. «Wir sind von Tür zu Tür gegangen und haben sogar mehr Geld von Dritten erhalten als die geforderten 150000 Franken», sagte sie. Der Spielplatz sei ein Bekenntnis zu Rüfenacht und zur Jugendarbeit. «Wir haben keine Luxusvariante gebaut und sind trotzdem den Bedürfnissen gerecht geworden.»

 

Das sah auch Gemeinderat Bruno Wermuth (SVP) so. Klar habe es parteiintern Diskussionen gegeben, das Projekt sei aber gut geplant und aufgegleist worden. «Wir hatten die Kalkulationen jederzeit im Griff.» Es sei aber tatsächlich so, dass man geschaut habe, was in den 10 Prozent über dem budgetierten Betrag alles noch Platz gehabt habe. Dafür könne sich der Spielplatz nun aber Begegnungs- und Bewegungsort für die ganze Quartierbevölkerung nennen. 


Autor:in
Annic Berset, Berner Zeitung BZ
Nachricht an die Redaktion
Statistik

Erstellt: 12.12.2018
Geändert: 12.12.2018
Klicks heute:
Klicks total: