• Wirtschaft

Worb - Wer kauft das Woodys?

Nach zwölf Jahren ist genug. Bruno Aebi und Benedikt "Bänz" Bähler schreiben die Bar Woodys zum Verkauf aus. Schuld sei aber nicht die Corona-Situation.

Bänz Bähler vom Woodys will sich künftig mehr der Eventbranche widmen. (Bild: Archiv BERN-OST/Isabelle Berger)

Seit dem 24. Oktober ist das Woodys wie alle anderen Bars im Kanton Bern aufgrund der behördlichen Massnahmen gegen die Corona-Pandemie geschlossen. Ausgerechnet in dieser Zeit wollen die Besitzer Bruno Aebi und Bänz Bähler das Woodys verkaufen. "Den Entschluss fassten wir bereits vor Corona und hat nichts damit zu tun", sagt Bähler. Es sei eine gute Zeit gewesen, aber zwölf Jahre seien genug. Er und Aebi wollen sich in Zukunft auf anderes konzentrieren, weg vom Gastrobereich und mehr "die Eventschiene fahren". Gemeinsam führen sie die Eventorganisations-Firma Boostit, unter der auch das Woodys betrieben wird.

 

Nicht auf Verkauf angewiesen

"Wir schauen mal wie es läuft", antwortet Bähler auf die Frage, ob es denn nicht schwierig sei, in der momentanen Situation eine*n Käufer*in zu finden. "Wir sind Gott sei Dank nicht auf einen Verkauf angewiesen. Wir versuchen es einfach", meint er. Auch wenn die Gastro-Branche von der Corona-Krise hart getroffen sei, habe es ja auch "Gewinner" gegeben, die profitieren konnten. Vielleicht möchte ja jemand davon sein Glück mit dem Woodys versuchen.

 

Für das Woodys spricht, dass es sich bis heute in einer schwierigen wirtschaftlichen Umfeld halten konnte. "Es wäre schön, wenn unser*e Nachfolger*in das Lokal im ähnlichen Sinn weiterbetreiben würde wie wir es getan haben", sagt Bähler. Bedingung sei es aber nicht.

 

"Man muss noch ein wenig daran hängen"

Die Gäste hätten konsterniert reagiert, als sie von dem geplanten Verkauf erfuhren. "Das ist klar und auch verständlich. Aber so ist es nun mal", meint Bähler und ergänzt scherzhaft: "Ich habe denen, die uns kritisierten, gesagt, dass sie jetzt die Chance haben, die Bar zu übernehmen und es besser zu machen." Rückblickend sei er stolz auf das, was sie mit dem Woodys erreicht hätten. Es habe viele Zweifler gegeben. Denen habe man beweisen können, dass das Konzept in Worb funktioniert.

 

Natürlich habe er beim Gedanken an den Abschied ein lachendes und ein weinendes Auge. Aber das sei auch gut so. "Man muss noch ein wenig daran hängen, damit man es loslassen kann", sagt Bähler. Falls es sich nicht gleich verkaufen liesse, würden sie es weiter betreiben. Und dann sei es ja gut, wenn man immer noch Freude daran hat. In irgendeiner Form wird es also mit dem Woodys vorerst weitergehen.


Autor:in
Adrian Kammer, adrian.kammer@bern-os.ch
Nachricht an die Redaktion
Statistik

Erstellt: 26.11.2020
Geändert: 26.11.2020
Klicks heute:
Klicks total: