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ZAK-Seniorenstamm: Die Sieben begleitet Berti Hiltbrand durchs Leben

Mit einem Rucksack voller Erinnerungen startet Berti Hiltbrand zum ZAK Seniorenstamm. In ihrem Lebens-Rückblick ist die Zahl Sieben ein fester Bestandsteil. Sie erzählt, wie sie sich beim Tanzen verliebte und später in Konolfingen gelandet ist.

Berti Hiltbrand unterhielt die Stammgäste mit ihrem spannenden Beitrag. (Foto: Willi Blaser)

Zum ersten Seniorenstamm im neuen Jahr durfte Susanne Brechbühl Berti Hiltbrand und 19 Gäste begrüssen.

 

Als letztes der sieben Kinder ist die Konolfingerin 1957 in der Steiermark geboren. "Mein Vater ist 1907 und zehn Jahre später, 1917, ist meine Mutter geboren. Da mein Vater als Holzknecht arbeitete, durften wir in einem Haus der Holzgenossenschaft wohnen". Der Vater habe immer eine ganze Woche ausser Haus gearbeitet und sei nur übers Wochenende zurückgekehrt, erzählt Berti Hiltbrand.

 

Die beste Bratwurst

Die Eltern erlebten und spürten den zweiten Weltkrieg hautnah. Trotzdem wurde in ihrer Jugend wenig über den Krieg gesprochen. "Als ich 9-jährig war, mussten wir dieses Haus verlassen. In Rottenmann fand die Familie eine neue Bleibe. "Wir hatten eine kleine Landwirtschaft und waren zum Teil Selbstversorger. Ich erinnere mich noch sehr gut an die wunderbaren Bratwürste mit Kartoffelsalat. Natürlich von unserem Schwein, mit vielen selbstgepflückten und getrockneten Kräutern. Solche Bratwürste hatte ich seither nie wieder". Es habe ihnen an nichts gefehlt, "wir wussten gar nicht was es alles gab". Zwischen Ihrem Rückblick las die dreifache Mutter aus dem Band von Karl Heinrich Waggerl vor, einem österreichischen Schriftsteller. Mit dieser Vorlesung bewies Hiltbrand, dass sie nach wie vor den österreichischen Dialekt beherrscht.

 

Am Faschingsball verliebte sie sich

Nach der Haushaltungsschule absolvierte Berti Hiltbrand in Liezen die Handelsschule. "In den Sommerferien arbeitete ich, um Geld zu verdienen, auch im Service." Um dem Vater eine Freude zu machen, besuchte sie mit ihm einen Faschingsball. In der Nähe sass ein gut gekleideter Mann, mit gross kariertem Jackett, ähnlich wie die Gastarbeiter aus Jugoslawien. "Er war aber Schweizer und bat mich zum Tanz. Danach wollte er sofort meine Telefonnummer. Ich gab sie ihm, weil ich dachte, dass er die lange Nummer gar nicht behalten kann." Erst auf dem Heimweg erfuhr sie vom Vater, dass er sah, wie der Tänzer die Nummer auf seine Hand schrieb.

 

Umzug nach Konolfingen

So kam es wie es kommen musste. Da Eric Hiltbrand, 1947 geboren (eine weitere Sieben) in Österreich arbeitete, trafen sie sich einige Male. 1976 packte Berti Hiltbrand alle sieben Sachen und zog zu ihrem Eric nach Zürich. Ein Jahr nach dem Zügeln, 1977 heirateten die beiden und zogen nach Frauenkappelen. Hier erklärte Eric seiner Angetrauten zum Spass, wenn du nicht Bärndütsch lernst, kannst du wieder zurück. Dem jungen Paar wurde ein Knabe geschenkt. 1979 kaufte Eric Hiltbrand das Haus an der Niesenstrasse in Konolfingen, so zügelte die Familie nach Konolfingen. Ihnen wurden noch zwei Töchter geschenkt. "Ich bin glücklich mit meiner Familie und den zwei Grosskindern."

 

Aktive Konolfingerin

Neben Bürojobs in verschiedenen Firmen bewegt sich die aktive Grossmutter gerne in der Natur. Als Präsidentin im Frauenverein, sowie weiteren Organisationen hat sie mitgeholfen, am Karren zu ziehen. Im Turnverein bei der Abteilung Frauen ist sie nach wie vor sehr aktiv.  "Ich liebe das Wandern. So habe ich die 850 km von Konolfingen bis zu meinem Geburtsort in Etappen zu Fuss und mit Eric mit dem Velo absolviert. Dazu kommt das Langlaufen im Goms." Kochen und Lesen gehören ebenso zu ihren Hobbys. Auch, dass sie gut Bärndütsch gelernt hat, bewies Berti Hiltbrand. Sie las zum Schluss einige Abschnitte aus dem Buch von Tinu Heiniger.

 

www.zaeme-aktiv.org


Autor:in
Willi Blaser, Zäme Aktiv Konolfingen (ZAK)
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Erstellt: 16.01.2023
Geändert: 16.01.2023
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