ZAK-Seniorenstamm: Peter Knechts "Persönlich" wie auf Radio SRF1

Es sei schön, wieder einmal vor einer Schulklasse zu stehen, sagte Peter Knecht zur Begrüssung am Mai-Seniorenstamm des ZAK. Aber genau das wolle er eben nicht. "Vielmehr will ich einige Geschichten aus meinem Leben erzählen". In Kiesen wuchs der Konolfinger in einer Lehrersfamilie auf und besuchte die Schule in Wichtrach.

Über eine Berufswahl sei in der Familie nie gesprochen worden. "Für meinen Vater war klar, man besucht das Seminar und wird Lehrer. Wie meine zwei Brüder wurde ich Lehrer und auch unsere Ehefrauen waren, wen verwunderts, Lehrerinnen". Das damalige Internatsleben, fast militärmässig, sei prägend und spannend gewesen, fährt er fort. Der pensionierte Lehrer und bestens als Dirigent bekannte Konolfinger faszinierte die 20 anwesenden Teilnehmenden.

Orchester und Lehrer in Konolfingen

Als Viertklässler begann Peter Knecht, Cello zu spielen. Damals besuchte der heute ambitionierte Musiker das Konservation in Bern. "Mit dem Vater durfte ich einen Vortrag des Orchesters im Kirchgemeindesaal Konolfingen besuchen, mit diesem ersten Kontakt fand ich später den Weg ins Orchester Konolfingen.

Dank guten Kontakten wurde dann meine Bewerbung an die Schule in Stalden auch Tatsache". Das Orchester sei eine sehr wichtige Station in seinem Leben. Hier lernte er auch seine Frau kennen. In all den Jahren sei er als Cellist von der hintersten Orchester-Reihe bis an die Spitze als Dirigent "gewandert".

Unvergessliche Schulprojekte

Fast als Pionier organisierte er als Lehrer von jungen Schüler:innen eine erste Landschulwoche. "Als Römerfan organisierte ich die Landschulwoche in Kaiseraugst. Als Schlafplatz diente uns eine Militärunterkunft, alle Kinder im gleichen Raum; das könnte man heute auch nicht mehr. Wir wurden am Bahnhof von den Eltern darauf aufmerksam gemacht und ins Gewissen gerufen, wie gross die Verantwortung sei. Es klappte aber alles und war ein wertvolles Erlebnis für alle".

Auch eine ganze Woche auf dem gemieteten Schiff MS Jura auf dem Bielersee, "das kann man übrigens noch heute" oder die Landschulwoche mit einem Zug der Südostbahn sei nicht nur für ihn unvergesslich. "Auch der Bau des Holzbackofens und das 100-Jahr-Jubiläum im Schulhaus Stalden waren ganz besonders. Vor allem die Sperrung der Thunstrasse war speziell", blickt Knecht auf seine lange Lehrerzeit zurück.

Musik geht über fast alles

Musik ist für mich als Pensionär wichtig, ich habe jetzt viel mehr Zeit dafür. Ich habe mal geschrieben, ohne Musik ist wie leben ohne Brot, Kartoffel und Luft. Ein Leben ohne Musik kann ich mir gar nicht vorstellen". Als Kind war einmal bei seinem Vater, er war auch Lehrer und Chorleiter, bei einer Probe dabei. Für viele Vierjährige wäre ein solche Probe ja eher langweilig. Nach der Probe sei er aber zum Vater nach vorne gerannt und habe gesagt "Vati no einisch".

Während der berufsbegleitenden Ausbildung als Chorleiter ist Peter Knecht seit 1979 Chorleiter in Freimettigen. 1984 übernahm er zusätzlich den Kirchenchor und später das Orchester. "Dabei habe ich mich ein bisschen gewehrt das Orchester zu leiten, ich hatte Angst nicht mehr Cello spielen zu können. Mit der Lösung, dass ich mich in der Leitung mit Roberto Fabbroni abwechsle, kann ich mittlerweile einmal dirigieren und einmal Cello spielen, das passt ausgezeichnet". 2003 habe er den Master als Chorleiter abgeschlossen erzählt er weiter. Viele Kontakte konnte er knüpfen, Musik sei verbindend erklärt Knecht. Konzerte mit Juan Arnez und Ivan Rebroff oder Konzertreisen nach Ischia mit dem Kirchenchor bleiben, nicht nur für ihn, in bester Erinnerung.

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