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ZAK Seniorenstamm: Rosmarie Zingg liebt die Pyramide am Thunersee

Rosmarie Zingg war Gast am November-Seniorenstamm des ZAK. In Gunten, vis-à-vis ihrem bis heute geliebten Niesen, ist sie im Chalet Niesenblick aufgewachsen. Sie fühlt sich trotzdem in Konolfingen richtig zu Hause.

Rosmarie Zingg erzählt über ihr Leben und ihre vielfältigen Tätigkeiten (Bild: Willi Blaser)

Als Stellvertreter der Leiterin Seniorenstamm des Vereins Zäme Aktiv Region Konolfingen (ZAK) durfte Res Flückiger als ZAK-Präsident über 30 Gäste am Seniorenstamm mit Rosmarie Zingg begrüssen.

 

Im "Niesenblick", einem Zweigenerationen-Chalet in Gunten ist Rosmarie Zingg geboren. Unten wohnten die Grosseltern und im ersten Stock Rosmarie Zingg mit ihrer Schwester und den Eltern. Der Blick über den See lässt sie nicht mehr los: "Der Niesen ist mein Lieblingsberg. Ich besitze sehr viele Bilder von diesem einmaligen Berg",  freut sich Rosmarie Zingg. Ihr Vater musste das elterliche Malergeschäft übernehmen und gründete die Wasserskischule in Gunten, so konnte sie schon früh den Wasserskisport erlernen. Rosmarie Zingg besuchte die Primarschule in Gunten. Die Sekundarschule in Sigriswil sei eigentlich eine Tagesschule für die weiter weg wohnenden Kinder gewesen. "Ich habe es genossen. Wir haben über Mittag viel gespielt. So habe ich etliche Male mit dem späteren Nationalrat Adrian Amstutz in der Mittagspause gejasst, aber nicht politisiert", blickt Zingg zurück. 

 

Da ihre Mutter keinen Beruf erlernen durfte, motivierte und ermöglichte sie den beiden Töchtern schon sehr früh den Zugang zur Musik. Rosmarie Zingg durfte Klavierspielen lernen. "Nach der Schulzeit besuchte ich das Lehrerinnenseminar in Thun. Meine erste Stelle durfte ich im Oberland, in Schattenhalb antreten. Ich übernahm dort die 3.-6. Klasse". In vier Monaten in England lernte sie Englisch und einen Monat reiste sie im Land umher. "Schon während meinem England-Aufenthalt hat mir meine Mutter die neue Bewerbung für die Stelle als Lehrerin in Schlosswil abgeschickt. Ich wurde gewählt ohne dass die Behörde mich gesehen hatte. So übernahm ich nach meiner Rückkehr die 3./4. Klasse mit dem damals noch wichtigen Übertritt der Schüler:innen in die Sekundarschule".

 

Engagierte Lehrerin und Organistin

Auch wenn der Wandel der Schullandschaft ab 1980 nicht so einfach war, mit viel Leidenschaft nahm sie dies positiv an. So wurde der Schulbeginn im Sommer, der Wandel von Stunden in Lektionen, der neue Lehrplan oder der Sekundarschul-Übertritt für die Konolfingerin nicht zum Problem. Mit der frühen Heirat mit Fritz Zingg änderte sich mit der Geburt der Tochter und dem Sohn wieder einiges. "Trotzdem konnte ich als Mutter und Hausfrau das Handarbeiten unterrichten. Zudem begann ich die Orgelausbildung". 1982 wurde die Konolfingerin als Organistin nach Landiswil gewählt. Hier lernte sie den Pfarrer Reinhold Becker, der dann später auch in Konolfingen wirkte, kennen. 1986 wurde Rosmarie Zingg als Organistin nach Oberdiessbach gewählt. Zusätzlich zu Oberdiessbach nahm sie 1999 auch die gleiche Stelle in Konolfingen an. " Das Orgelspiel und die Konzertkoordination hier in Konolfingen gefällt mir immer noch sehr gut. Heute werde ich noch durch Peter Knecht unterstützt". Man spürt ihre Leidenschaft förmlich, mit Weiterbildungen, üben, üben, üben hält sich die Organistin fit.

 

Innovation und Herzblut gehören zu Zingg

Von ihrer Mutter habe sie die positive Lebenseinstellung gelernt und mache alles mit viel Herzblut. So auch den Sport. Orientierungslaufen übt Rosmarie Zingg dank ihrem Mann aus. Herzblut auch als Lehrerin: "Nach dem Wiedereinstieg habe ich immer versucht, den Schüler:innen Konolfingen mit all seinen Orten näher zu bringen. Ich ging mit den Schüler:innen auf den Ballenbühl, habe mit dem Konolfinger Brunnenmeister die Wasserreservoire oder mit dem Förster den Wald besucht". Auch den Orientierungslauf durch Konolfingen, den ihr Mann lanciert hat, sei jeweils absolviert worden, erklärt die heute pensionierte Lehrerin.

 

Innovation und eben auch Herzblut zeigte Rosmarie Zingg ab 1988 für die Bibliothek Konolfingen. „Als ich kam, hatte es nur wenige Bücher. Dann mussten wir auch zweimal zügeln. 2003 vom Schulhaus Kirchbühl ins neue Gemeindehaus und 2012 in den Dachstock am Kreuzplatz 1". Das alles habe sie organisiert, erklärt sie. Unter ihrer Leitung gab es auch schon früh den Weg in die Digitalisierung. Die Umstellung auf die elektronische Ausleihe und Erfassung des Bibliotheksbestandes wurde dank der Hilfe von Arbeitslosen auch durch Rosmarie Zingg lanciert.

 

Dass sich bis heute über 350 Eulen in bunter Vielfalt, klein und gross entlang dem Hochsträssli präsentieren, gehört auch zu ihrem Engagement. "Zum Start kaufte ich in vielen Brockis Eulen, viele Konolfinger:innen haben mitgeholfen und  Eulen dazugelegt."

 

Sie könne halt schlecht nein sagen, sagt Rosmarie Zingg zum Schluss. "Ich mache sehr vieles sehr gerne und dann eben mit Herzblut".


Autor:in
Willi Blaser, Zäme Aktiv Konolfingen (ZAK)
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Erstellt: 16.11.2022
Geändert: 16.11.2022
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