ZAK-Seniorenstamm: "Wo chiemte mer hi, wenn alli seite…"

Zum Februar-Seniorenstamm des Vereins Zäme Aktiv Region Konolfingen (ZAK) konnte Susanne Brechbühl als Gast Peter Gugger begrüssen. Er sei keine Konsum-Ente und kein Bruttosozialproduktvermehrer startete der in Konolfingen aufgewachsene und erst vor eineinhalb Jahren nach Konolfingen zurückgekehrte 67-Jährige.

"Ich liebe die Sprache und Zitate, nehme vieles wortwörtlich", sagte er. Vor allem Mani Matter habe es auf den Punkt gebracht. Oder Oswald Spengler mit seinen wunderbaren Zitaten und natürlich der Berner Pfarrer und Dichter Kurt Marti. An seinem so bedeutenden Wortspiel "wo chiemte mer hi, wenn alli seite, wo chiemte mer hi und niemer giengti für einisch z'luege, wohi dass mer chieme, we me gieng" erfreue er sich immer wieder.

Nusskuchen, Pferde und Tierarzt

Zusammen mit zwei Geschwistern ist Peter Gugger an der Bernstrasse in Konolfingen aufgewachsen. Schon sehr früh habe er gerne beim Backen mitgeholfen oder dann selber Hand angelegt. Die einfache Nusstorte, "das Rezept im Berner-Kochbuch war schon so vergriffen und dunkel, dass die Seite 128 von selbst aufging", wurde von ihm und der Familie geliebt. Nicht von ungefähr bäckt er heute noch das Brot in vielen Varianten selber.

"Schon als kleiner Bub setzte mich die Mutter vis-à-vis von unserem Haus, bei der damaligen Grastrockungsanlage, auf die mit ihrem Gespann dort wartenden Pferde. Pferde sind wunderbare Tiere". Nicht nur die Pferde haben ihn fasziniert, als Schüler habe er auf verschiedenen Bauernhöfen mithelfen dürfen. Dieses ehrliche und wichtige Handwerk habe sicher mitgeholfen, den Berufstraum Tierarzt anzugehen. Nach der Arbeit und Studium im Tierspital sowie einem Abstecher nach Irland fand Gugger im aargauischen Muri eine Stelle als Tierarzt.

Von Tunesien in den Jura

Einer ersten Reitsafari in Tunesien folgte ein zweiter längerer Aufenthalt in Tunesien. "Ich half mit, die Gäste zu betreuen und begleitete sie mit dem Auto ans Meer. Hier lernte ich meine Frau Liliane kennen. Die Verlobung fand an Silvester 1983 in Tunesien statt."  Nach der Rückkehr in die Schweiz wurde geheiratet. In Schelten (La Scheulte) im Berner Jura fand das Paar Arbeit, getrennt auf zwei verschiedenen Bauernhöfen. Hier kam das erste von insgesamt 3 Kindern zur Welt. Dort habe er zwischendurch wieder als Tierarzt ausgeholfen und Tiere geimpft, erzählt er.

Innere Stimme   

Sein Leben habe sich so im Vierjahresrhythmus verändert, sagte Gugger. In Hinwil fand das junge Paar einen kleinen Bauernhof. Peter Gugger erhielt einen Auftrag als Tierschauer. Eine innere Stimme sagte ihm "du musst Lehrer werden". So kam es auch, nach dem vierjährigen Seminar zog die Familie nach Reutigen. Dort konnte er als Lehrer an der Oberstufe unterrichten.

Ein Tropfen Blut erzählt vieles

Schon früher hatte Peter Gugger vieles über die Homöopathie gelernt, doch es ging weiter. So faszinierte ihn auch die Dunkelfeldmikroskopie. " Die ganzheitliche Gesundheit liegt mir am Herzen. Die Dunkelfeldmikroskopie ist ein Verfahren mit anderer Beleuchtung als bei normalen Mikroskopen, nur schräg einfallende Strahlen treffen auf die Probe". Mit einem einzigen frischen Bluttropfen kann er seinem Vis-à-Vis viel über seinen momentanen Zustand erzählen. "Die Blutzellen können im Dunkelfeld in Vergrösserungen bis 1000fach beobachtet werden. Mein Gegenüber muss nichts über sich erzählen, erkennt aber in meinen Aufzählungen sich selbst". Seit 20 Jahren wendet er diese Diagnoseart an.

Zum Abschluss des Seniorenstamms erfreuten Peter Gugger und Susanne Brechbühl die Anwesenden mit dem Lied aus dem Zitat "wo chiemte mer hi…" Beide singen in der Freizeit zusammen in einem Chor,

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