Zäziwil - Rössli bis auf die Grundmauern abgebrannt

Der Alarm erfolgte kurz vor 23 Uhr. "Als wir eintrafen, brannte der Dachstock. Das Feuer verbreitete sich anschliessend sehr rasch", sagte Patrick Oppliger, Kommandant der Feuerwehr Zäziwil, gegenüber BERN-OST.

"Das Rössli war verloren"

Im Einsatz standen 74 Angehörige der Feuerwehren Zäziwil, Region Langnau, Konofire sowie der Berufsfeuerwehr Bern. Es sei das Ziel gewesen, die Nachbarshäuser zu halten, denn das Rössli selber sei verloren gewesen, so Oppliger. "Die Löscharbeiten wurden durch den starken Wind erschwert und dauerten bis zum frühen Sonntagmorgen."

Zum Zeitpunkt des Brandausbruchs befanden sich 21 Personen im Haus. "Diese konnten das Gebäude zum Teil selber verlassen, zum Teil haben wir etwas mitgeholfen", so Oppliger. Sie wurden durch mehrere Ambulanzteams vor Ort kontrolliert. Fünf Personen wurden wegen Verdachts auf Rauchgasvergiftung medizinisch betreut. Verletzt wurde gemäss aktuellem Kenntnisstand niemand. Die Sanität wurde durch Mitarbeitende des Care Teams des Kantons Bern unterstützt.

"Einem Bewohner blieb wohl nur der Bademantel"

Der ehemalige Gasthof, welcher teilweise noch bewohnt war, wurde beim Brand komplett zerstört. Der Sachschaden dürfte sich nach ersten Schätzungen auf mehrere Hunderttausend Franken belaufen. Für die Bewohner wurden gemeinsam mit der Gemeinde vorübergehende Unterbringungsmöglichkeiten gefunden.

"Es war sehr traurig anzusehen", sagte eine Nachbarin gegenüber BERN-OST. "Einem Bewohner blieb wohl nur der Bademantel."

Die Thunstrasse musste während des Einsatzes in der Nacht gesperrt werden. Sie bleibt auch während der Schadenplatzarbeiten am Sonntag vorübergehend unpassierbar. Eine grossräumige Umleitung über Konolfingen und Grosshöchstetten wurde durch die örtliche Feuerwehr eingerichtet.

Die Kantonspolizei Bern hat Ermittlungen zur Brandursache und zur genauen Höhe des Sachschadens aufgenommen.

Umbau in Wohnhaus geplant

Das Rössli Zäziwil war jahrelang ein bekannter Gasthof. Bundesräte und andere Honoratioren aus Politik und Armee gehörten früher zu den Stammgästen.

Anschliessend stand es lange Zeit leer, bevor der neue Eigentümer Hermann Birrer Zimmer - vor allem an Gastarbeiter - zu vermieten begann. 

Zuletzt waren  ein Umbau und eine Neunutzung geplant: Es sollten Wohnungen und ein Gewerberaum entstehen und ab Ende 2018 vermietet werden.  Wie eine Anwohnerin gegenüber BERN-OST sagte, sei aber bis zum heutigen Tag nicht mit dem Umbau begonnen worden.