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Verlust für die BDP: Starke Konolfinger Gruppe gründet neue Partei

Die BDP Ortsgruppe Konolfingen hat sich aufgelöst. Ihre Kern-Mitglieder sind aus dem Vorstand der BDP Sektion Kiesental ausgetreten und gründen Ende August eine neue lokale Partei. Die Positionen von „Fokus Konolfingen“ sind noch zu definieren. Klar ist bis jetzt: Die Gruppe setzt sich für eine rasche Realisierung des Schulneubaus ein.

2017: Die Kandidierenden der BDP für den Gemeinderat Konolfingen. V.l.: Heinz Suter, Barbara Aeschlimann, Sandra Pfyffer Briker, Bendicht K. Moser und Beat Schär. Die Gruppe bleibt grösstenteils bestehen - verlässt aber die BDP. (Bild: Archiv BERN-OST)

Immer weniger Leute würden sich mit einer angestammten Partei identifizieren, schreibt die BDP Ortsgruppe Konolfingen in der Mitteilung zu ihrer Auflösung. Das betrifft sogar Gemeindepräsident Heinz Suter und Gemeinderätin Barbara Aeschlimann. Beide standen bei ihrer Wahl auf der BDP-Liste ohne eigentlich Parteimitglied zu sein und politisierten unter dem Label „parteilos“. Nun werden sie Gründungsmitglieder des neuen Politvereins.

 

Ziel: An den Wahlen die BDP-Sitze verteidigen

Sandra Pfyffer Briker war Leiterin der Ortsgruppe Konolfingen und gemeinsam mit Beat Schär als deren Vertretung im Vorstand der BDP Sektion Kiesental. Dort haben sie nun beide den Rücktritt gegeben und zusammen mit Suter und Aeschlimann die Gründung des neuen Politvereins vorbereitet. Mit einer Liste wollen sie bei den Wahlen im nächsten Jahr die beiden Sitze im Gemeinderat verteidigen.

 

Für die Gründungsveranstaltung vom 31. August gingen gemäss Pfyffer Briker bisher rund ein Dutzend Interessenskundgebungen ein. Gleichzeitig mit der BDP Konolfingen hat sich auch der Verein „Freies Forum Konolfingen“ aufgelöst, eine Diskussions- und Meinungsplattform, die sich ebenfalls als parteiunabhängig definierte. „Wir hoffen, dass von dort ein paar Leute bei uns eine neue Heimat finden.“

 

"Keine bekannte Parteiflagge"

Obwohl Fokus Konolfingen die Idee betont, „keine bekannte Parteiflagge zu tragen“ und Leute aus allen Bevölkerungsschichten ansprechen will, sieht Pfyffer Briker den Verein nicht als blosse Plattform, sondern durchaus als Partei, die auch konkrete Positionen und Forderungen in die Konolfinger Gemeindepolitik einbringen werde. Wie diese aussehen, muss der zu gründende Verein noch definieren. Klar ist gemäss Pfyffer Briker bis jetzt, dass er sich für eine rasche Realisierung des durch Beschwerden blockierten Schulneubaus einsetzen werde, so wie die ebenfalls von ihr mitgegründete „IG Eltern Schulzukunft Konolfingen mit Neubau“. Ausserdem soll es ausschliesslich um lokale Themen gehen.

 

Noch keine Pläne gebe es für den Vorstand. Hier würde sich Pfyffer Briker in erster Linie „andere Leute“ wünschen, also nicht unbedingt sich selber. „Ich würde auch jemanden an die Aufgabe heranführen.“

 

Noch in der BDP

Ob sie und Beat Schär auch als Mitglieder der BDP den Austritt geben, sei noch nicht entschieden, sagt Pfyffer Briker. „Wir müssen noch diskutieren, ob die Mitgliedschaft in einer anderen Partei möglich bleibt. Ich persönlich werde auch beobachten, wie sich die BDP Schweiz entwickelt. Da stehen ja auch grössere Veränderungen bevor.“

 

Die weiteren Konolfinger Mitglieder der BDP Kiesental seien informiert und in die neue Gruppierung eingeladen worden. Bis jetzt sei von dieser Seite aber noch keine Reaktion gekommen. Rein formal ändert sich durch die Auflösung der Ortsgruppe nichts für die Mitglieder, schon bisher waren sie der Sektion Kiesental angeschlossen.

 

Verlust für die regionale BDP

Ein Einschnitt ist die Auflösung der Ortsgruppe Konolfingen auch für die BDP Kiesental. Die BDP Konolfingen war mit ihren beiden Gemeinderatsmitgliedern ein regionales Aushängeschild der Mittepartei. „Auf uns und unsere Mitglieder hat es eigentlich keinen direkten Einfluss“, sagt dazu BDP Kiesental Präsident Bernhard Guggisberg. Die beiden Konolfinger Vorstandsmitglieder seien jedoch sehr aktiv gewesen. „Solche, die am Karren mitziehen.“ Die beiden hätten aber transparent und frühzeitig informiert und er könne die Beweggründe „absolut nachvollziehen.“ Ob die zwei Abgänge im Vorstand „eins zu eins“ ersetzt würden, sei noch nicht klar. „Wir müssen jetzt schauen, wie es weiter geht.“


Autor:in
Anina Bundi, anina.bundi@bern-ost.ch
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Erstellt: 26.05.2020
Geändert: 26.05.2020
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