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Laura Reusser: «Wir waren zuerst total überfordert»
Fünf Agronomie-Studierende haben ein Projekt ins Leben gerufen: Mit Hilfe eines Crowdfundings wollen sie die Murbibou Hütte auf dem Alpbetrieb der Familie Bircher, zu der auch Teammitglied Melanie gehört, aufwerten (BERN-OST berichtete). Nun ist die Frist des Crowdfundings abgelaufen, wir wollten wissen, was mit der Alphütte geschieht.
«Nach dem BERN-OST-Artikel haben die Spenden stetig zugenommen», erzählt Studentin Laura Reusser aus Aeschlen. Während das Crowdfunding lief, nahm ein Ehepaar, aufgrund des BERN-OST-Artikels, Kontakt zu den Studenten auf: Sie wollten den restlichen Geldbetrag spenden und das Projekt dadurch realisieren. «Wir waren zuerst total überfordert von diesem grosszügigen Angebot», sagt Reusser. «Wir entschieden uns, trotzdem weiter zu sammeln und allenfalls am Schluss auf das Angebot zurückzukommen».
Alles kam anders, aber gut
Doch dann kam alles anders, erklärt Reusser: «Kurz bevor die Frist des Crowdfundings abgelaufen war, füllte ein Unternehmer die restliche Summe auf». Dieser habe die Reise zur Alphütte auf sich genommen und entschieden, das Projekt zu unterstützen. Am 19. Juni war es dann so weit: Die 15'500 Franken kamen durch die Sammlung zustande.
Dies hielt das erwähnte Ehepaar nicht davon ab, die Studierenden zu unterstützen. Da der Mann Antiquitätenschreiner ist, hilft er, die alten Möbel in der Hütte wieder aufzuwerten. «Er kam gleich am ersten Tag, als wir mit den Renovierungen begonnen haben, mit. Wir sind sehr dankbar für seine Unterstützung», so Reusser.
Viele helfende Hände
Auch sonst bekamen die Studierenden einige Angebote: «Viele Personen aus unserem Umfeld meldeten sich bei uns, um ihre Hilfe anzubieten. Einige die finanziell nicht die Möglichkeiten haben, boten an, einen Tag frei zu nehmen, um uns vor Ort zu unterstützen», sagt Reusser.
Auch die Familie Bicher, welcher die Alphütte gehört, sei überwältigt. «Sie haben sich sehr gefreut. Nun sind sie voll im Umbau involviert und der Vater von Melanie kommt täglich vorbei, um uns zu unterstützen. Ihre Mutter hilft uns bei der Inneneinrichtung. Während der Bauzeit wohnen wir bei ihnen in der Alphütte in der Nähe und werden verpflegt», erzählt Reusser.
Etwas andere Ferien
Nun ist die Studentengruppe mit ihren Helfer:innen an der Arbeit. «Wir haben die Hütte ausgeräumt und den Ofen rausgerissen. Jetzt sind wir die Wände am Abbürsten, den Boden am Herausspitzen und ein Teil der Gruppe besorgt bereits die Inneneinrichtung», sagt Reusser. «In den nächsten Tagen wird ein neuer Ofen eingebaut, ein Loch für die Wasserleitung gebuddelt und neues Täfer angebracht.»
Die Arbeit verlange den Studierenden viel ab, sagt Reusser: «Wir freuen uns mega und sind voll motiviert. Es sind wie Ferien, nur das wir eben am ‘fustä’ sind», lacht Reusser.
Noch nicht fertig, aber schon buchbar
Bereits in den ersten Tagen sei eine Person vorbeigekommen und fragte, ob der Umbau schon fertig sei. So weit sei die Hütte noch nicht, aber: Die Webseite wurde aufgeschaltet und die Hütte kann ab sofort gebucht werden. Der Umbau soll bis spätestens am 16. August fertig sein. «Bis jetzt sieht alles gut aus und es gab keine bösen Überraschungen», so Reusser.
Dass das Projekt zustande kommt, war nicht von Beginn an klar. «Wir haben niemals mit so viel Unterstützung gerecht. Am Anfang dachten wir, wir probieren es einfach mal», freut sich Laura Reusser. Einmal mehr zeigt sich: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.
[i] Mehr Informationen: Murbibou
Erstellt:
31.07.2024
Geändert: 31.07.2024
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