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Worb - Wislepark-Finanzierung nimmt erste Hürde

Quelle
Berner Zeitung BZ

Die Gemeinde soll jährlich 780 000 Franken an den Wislepark zahlen. Das Parlament hiess gestern das Lösungskonzept gut. Im Mai entscheiden die Stimmbürger.

Wieder eine Finanzspritze für den Wislepark. Wieder eine Volksabstimmung. Und wieder eine Diskussion über die Zukunft des Worber Sportzentrums im Parlament. Das war gestern Abend die Ausgangslage an der letzten Sitzung im Jahr.

Der Gemeinderat hatte zusammen mit einer Sonderkommission ein «Lösungskonzept» ausgearbeitet, wie der Wislepark langfristig finanziert werden kann. Im Mai müssen die Stimmberechtigten ein zweites Mal über eine Erhöhung des Gemeindebeitrags befinden. Statt 400 000 Franken wie bisher sollen künftig jährlich 780 000 Franken ans Sportzentrum fliessen – für Abschreibungen von Eishalle und Schwimmbad und für Rückstellungen. Das Restaurant sowie der Wellness- und Fitnessbereich profitieren nicht davon; sie sind heute selbsttragend.

Zum zweiten Mal an der Urne

Bereits 2014 war eine Erhöhung des Betrags auf 700 000 Franken an der Urne gescheitert. Jetzt schlägt der Gemeinderat vor, dass die jährlichen Beträge nicht an die Sportzentrum AG bezahlt werden, sondern in eine Spezialfinanzierung der Gemeinde fliessen. Erst bei Bedarf soll die AG Geld erhalten. Daneben soll die Gemeinde auf den Zins eines Darlehens verzichten, was jährlich 128 000 Franken ausmacht.

Im Parlament war der Wislepark an sich unbestritten. Es schien klar, dass ohne die Gemeindebeiträge der Konkurs droht. «Die FDP steht klar zum Wislepark, der Erhalt der Sportanlagen ist unbestritten», sagte etwa Fraktionssprecher Michael Suter. Um gleich anzufügen, dass die Partei das Geschäft «mit grösster Sorge» zur Kenntnis nehme. Er skizzierte, wie die AG in finanzielle Schieflage geraten und das Vertrauen verloren gegangen sei. Politisch verantwortlich sei «der Gemeinderat unter Führung des Gemeindepräsidenten». Suter forderte einen Leistungsvertrag mit der Sportzentrum AG. Ein solcher bestehe, stellte Gemeindepräsident Niklaus Gfeller (EVP) klar. Michael Suter stellte den Antrag, zu prüfen, ob der Wislepark in die Gemeinde überführt werden könne.

EVP-Präsidentin Beatrix Zwahlen sagte, der Beitrag der Gemeinde an den Wislepark sei hoch. Man müsse sich aber bewusst sein, dass die AG bei der Gründung veraltete Anlagen übernommen habe. Sie warnte, ein erneutes Nein an der Urne «könnte für den Wislepark fatale Folgen haben». Eine Überführung in die Gemeinde kam bei den Fraktionen nicht an. Der FDP-Antrag wurde mit 22 zu 16 Stimmen abgelehnt.

Kritik übte auch Bruno Vifian (SVP). Er nannte die Finanzierung «eine Zangengeburt mit dem Risiko des plötzlichen Kindstodes». Und er stellte den Antrag, auszuzahlende Beträge aus der Spezialfinanzierung müssten dem Parlament vorgelegt werden, falls sie höher als 150 000 Franken seien. Auch dieser Antrag wurde deutlich abgelehnt.

Das Parlament stand hinter der vorgeschlagenen Finanzierungslösung und hiess diese ohne Gegenstimme bei einer Enthaltung gut.

[i] Siehe auch den News-Bericht „Niklaus Gfeller zur Finanzierung Wislepark: 'Jetzt könnt ihr noch mitreden!'“ vom 02.12.2016


Autor:in
Herbert Rentsch, Berner Zeitung BZ
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Erstellt: 13.12.2016
Geändert: 13.12.2016
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