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Worb - Kanton bremst Pläne zur Ortsplanung

Quelle
Der Bund

Ab Herbst 2016 sollen Hochhäuser gebaut werden. Worb möchte aber mehr verdichten, als dem Kanton lieb ist.

Worb soll wachsen, und zwar nach innen. Deshalb treibt der Gemeinderat die Revision seiner Teilortsplanung voran. In der Vorprüfung hat der Kanton korrigierend eingegriffen. «Wir wurden zurückgepfiffen», sagte Gemeindepräsident Niklaus Gfeller (EVP) gestern vor den Medien dazu. Nun hat der Gemeinderat die neuen Pläne vorgelegt.

Um Worb nach innen zu verdichten, erlaubte der Gemeinderat den Investoren, die drei Häuser des Dreiklang-Projekts auf dem Hofmatt-Parkplatz sechs statt vier Stockwerke hoch zu bauen. Gemäss der Ortsplanung sind nur vierstöckige Häuser erlaubt. Deshalb muss die Gemeinde auch einen Teil der Ortsplanung revidieren. Der Kanton bemängelte jedoch die Wucht der Blöcke in unmittelbarer Nähe eines denkmalpflegerisch geschützten Bauernhauses. Kanton und Gemeinderat fanden einen Kompromiss. Ein Haus soll vier, eines fünf und eines sechs Geschosse hoch werden. «Mit der Abstufung erhalten wir ein organisches Bild», sagte Gemeindepräsident Gfeller dazu. Im Idealfall könne im Herbst 2016 gebaut werden.

In der gleichen Vorprüfung bemängelte der Kanton, dass Worb das Sonnenareal als Dorfkernzone definieren wollte. «Damit hätten wir die Qualität der Überbauung auf dem Areal nicht genügend sichern können», erklärt Gfeller. «Der Platz neben dem Schloss ist ein wichtiger Ort.» Mit einer separaten Überbauungsordnung könne die Gemeinde viel detaillierter festlegen, was auf dem Areal gebaut werde. Im Mai werde die Planungskommission die Überbauungsordnung für das Sonnen­areal der Bevölkerung zur Mitwirkung vorlegen.

Für die dritte Planung, nämlich den Worbboden, verlangte Worb eine Stellungnahme des Kantons und stiess auf wenig Entgegenkommen. «Der Kanton hat vor 25 Jahren das Gebiet als Zone für Gewerbe und Industrie definiert, aber die Firmen sind nicht gekommen», sagte Gfeller. Deshalb wolle der Gemeinderat einen Teil des Entwicklungsschwerpunkts (ESP) umzonen und darauf Wohnungen ermöglichen. Zwar erlaubte der Kanton Worb drei Baufelder für Wohnungen im südlichsten Teil des ESP. Doch das ist viel weniger, als Worb gerne hätte. Wie der Gemeinderat nun auf das Veto des Kantons reagiert, ist offen.

Sozialdienst Leitung gesucht

Frühestens im September ist mit einem neuen Leiter auf dem Sozialdienst Worb zu rechen. Der Gemeindepräsident Niklaus Gfeller (EVP) teilte gestern mit, dass das Anstellungsverfahren begonnen habe. Bis die Stelle neu besetzt sei, übernehme der stellvertretende Leiter, Martin Tschumi, die Funktion.

Die bisherige Leiterin des Sozialdienstes wurde Ende März noch in der Probezeit aufgrund von Problemen mit dem Team freigestellt. Letzte Woche schaltete der Gemeinderat die Polizei ein, um die Mitarbeiterin ausfindig zu machen, die sich gegenüber der Presse geäussert hatte. «Die Polizei hat aber noch keine Resultate», sagte Gfeller gestern. 

[i] Siehe auch:
- News-Artikel: "Dreiklang soll im Herbst vors Parlament" vom 23. April 2015


Autor:in
Naomi Jones, Der Bund
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Erstellt: 24.04.2015
Geändert: 24.04.2015
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