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Serie Worber Dorfzentrum: Die Umfahrungs-Freude der Anwohner

Worb steht vor grossen Veränderungen. Ende 2016 wird als Teil der Verkehrssanierung die Umfahrungsstrasse eröffnet. Ab 2017 beziehungsweise 2018 werden Bern- und Bahnhofstrasse zu hochfrequentierten Zeiten gesperrt. Wie stehen Gewerbe, Einwohner und Politik dazu? In einer Serie fühlt BERN-OST Worb den Puls. Diesmal: Die Meinungen der direkt betroffenen Anwohnerinnen und Anwohner.

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Die Worber Bahnhofstrasse um 17 Uhr: Die Strasse ist verstopft. Anwohner freuen sich auf die Umfahrung (Bild: Carla Reinhard).
"Ich bin 'gottefroh' wenn die Umfahrungsstrasse endlich da ist", so Liliane Bourgeouis. Sie ist Anwohnerin der Worber Bahnhofstrasse und hat den dichten Verkehr satt. "Es ist fast nicht mehr zum Aushalten."

Umfahrung soll Strassen sicherer machen

Für sie gibt es zwei Hauptpunkte, die für die Umfahrung sprechen. Einerseits der Gesundheits-, andererseits der Sicherheitsaspekt. "Die vielen Abgase sind extrem schädlich", so Bourgeouis, die seit vierzig Jahren in Worb wohnt. "Viele Kinder überqueren nach der Schule auf dem Nachhauseweg die Bahnhofstrasse."

Bei Susanne Graber, Anwohnerin der Bernstrasse, tönt es ähnlich. "Wir freuen uns riesig", so Graber. "Wir sind der Umfahrung gegenüber grundsätzlich sehr positiv eingestellt. Die einzige Frage stellt sich bei den Pollern", fährt sie fort. Die Strassenschliessung werde sie jedoch nicht wahnsinnig einschränken und der Gemeinde seien da die Hände wohl durch den Kanton gebunden.

"Ich lasse mich überraschen"

Theo Müller, der auch an der Bernstrasse zuhause ist, will sich überraschen lassen. "Ich glaube, für uns bringt das etwas", sagt Müller, der in unmittelbarer Nähe des Bahnüberganges wohnt. Ganz überzeugt ist er jedoch nicht: "Das Ganze ist ein Leerlauf und keine Umfahrung." Theo Müller hadert mit dem Fakt, dass die Strasse wieder zurück ins Dorf führt. 

Die verstopften Worber Strassen sind auch für Sonja Baumgartner, wohnhaft an der Kreuzgasse, ein Problem. "Ich bin sehr froh, wenn die Umfahrung kommt", so Baumgartner. Sie ärgert sich im Moment vor allem über die Autofahrer, die die Kreuzgasse als Abkürzung benützen. "Man kann die Kinder nicht alleine spielen lassen. Die Autos rasen richtiggehend durch unsere Strasse", sagt sie. Und hofft, dass mit der Umfahrung die Kreuzgasse zur Spielstrasse wird.

Fazit: Der Tenor der direktbetroffenen Worberinnen und Worber ist positiv. Das steht im krassen Gegensatz zu den Sorgen und Ängsten der Gewerbler. Bahnhofstrasse-Anwohnerin Liliane Bourgeouis ist sich dessen bewusst. Und findet: "Man kann nicht nur auf die achten, die Geld machen."

[i] Siehe auch Teil 1: "Serie Worber Dorfzentrum: Die Poller-Sorgen von Garagist Roger Messerli" vom 18.08.2015

Autor:in
Carla Reinhard, carla.reinhard@bern-ost.ch
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Erstellt: 04.09.2015
Geändert: 01.02.2016
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