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Altes Coop Grosshöchstetten: Leerstand wegen Angst vor Konkurrenz?

Das alte Coop an der Bernstrasse in Grosshöchstetten steht seit über zwei Jahren leer. Ein Mitgrund ist Coop selber. Der Detailhändler möchte nicht, dass die Konkurrenz einzieht.

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Steht seit über zwei Jahren leer: Das alte Coop Grosshöchstetten. (Bild: Archiv BERN-OST)
Seit Coop vor mehr als zwei Jahren in den neuen Supermarkt an der Dorfstrasse Grosshöchstetten umgezogen ist, steht der alte Laden an der Bernstrasse leer. Mit der Vermietung beauftragt ist die Immobilienfirma Privera AG. Bald nach dem Auszug hiess es vonseiten der Privera, man wolle in den Räumlichkeiten mehrere Neumieter ansiedeln, wie in einer kleinen Markthalle.

Schon im September 2013 war von mehreren Interessenten die Rede. Walter Hofer, der damalige Gemeindepräsident, hoffte, dass das zentral gelegene Gebäude nicht zu lange leer stehe. Nun, zwei Jahre später, sind immer noch keine neuen Mieter eingezogen.

Der heutige Gemeindepräsident Martin Steiner liefert dafür eine mögliche Erklärung: "Coop ist immer noch im Mietvertrag und kann somit bei den Nachmietern mitreden." So habe sich zum Beispiel eine Tochterfirma der Migros für den Laden interessiert und sei abgelehnt worden.

Migros hatte Interesse

Migros-Mediensprecherin Andrea Bauer bestätigt diesen Sachverhalt: "Wir sind in Grosshöchstetten auf der Suche nach einem Standort für einen VOI Migros Partner. Und es ist richtig, dass der Standort des ehemaligen Coop uns interessieren würde, nur leider ist dieser für uns nicht zu mieten." Grund sei eine Konkurrenzklausel.

Bei der Privera heisst es, ähnlich wie schon vor zwei Jahren: "Die Umsetzung des Projekts ist pendent. Bislang konnten wir noch keine Mietverträge abschliessen, es finden aber mit mehreren Interessenten Gespräche statt." Philipp Bigler, Leiter Human Resources und Kommunikation der Privera, bestätigt auch, dass Coop die Flächen an der Bernstrasse noch bis Ende 2018 gemietet hat.

Jeden Monat 15'000 Franken für die leeren Räumlichkeiten

Die Privera kümmert sich im Auftrag der Liegenschaftseigentümerin, einer Investmentfirma, um die Vermietung. Es stimme aber, dass Coop als Mieterin Mitsprache habe bei der Suche. "Solange Coop Nachmieter sucht, obliegt die Weitergabe von Interessentendaten Coop."

Gemeindepräsident Martin Steiner bedauert den Leerstand. "Wir hätten natürlich Interesse daran, dass Leben reinkäme." Man habe schon gedacht, es gehe etwas schneller. "Aber solange Coop den Mietzins zahlt, ist es natürlich in Ordnung so. Wir wissen, dass etwas geht und bekanntlich stirbt die Hoffnung ja zuletzt."

Laut einem Bericht in der Berner Zeitung BZ vom November 2013 zahlt Coop jeden Monat 15'000 Franken Miete für die leeren Räumlichkeiten.

[i] Siehe auch News-Bericht "Grosshöchstetten - Bald Mini-Markthalle in früherem Coop?" vom 5.9.2013...

Autor:in
Anina Bundi, anina.bundi@bern-ost.ch
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Erstellt: 11.10.2015
Geändert: 11.10.2015
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