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Bewährtes und Neues: Der Chäsi-Lade in Grosshöchstetten wird weitergeführt

Wenige Wochen ist es her, seit Annalies Bärtschi via BERN-OST einen Nachfolger für ihr Geschäft suchte. Nun ist ihre Wunschlösung eingetreten. Bruno Christener und Regula Wyss führen den Chäsi-Lade nahezu nahtlos weiter - und bringen zusätzlich zum bisherigen Sortiment neue Produkte mit ein.

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"Ich bin happy, dass ich jemanden gefunden habe, der das Geschäft weiterführt": Annalies Bärtschi mit den neuen Inhabern Regula Wyss und Bruno Christener. (Bild: Eva Tschannen)

Die Stimmung ist entspannt, Vorfreude und Erleichterung sind spürbar. Annalies Bärtschi sitzt gemeinsam mit den neuen Geschäftsinhabern am Tisch ihrer Wohnung, die direkt hinter dem Chäsi-Lade liegt. „Ich habe bereits im Gespräch mit ihnen gespürt, dass sie innovativ sind“, freut sich Bärtschi. Insgesamt sechs Interessenten hätten sich auf das Inserat hin gemeldet. Bei Bruno Christener und Regula Wyss habe sie jedoch das Gefühl gehabt, dass sie sich am besten eignen und den Laden in ihrem Sinne weiterführen würden.

Eine weltmeisterliche Trüffelsucherin

Das Paar indes hoffte nach der Besichtigung inständig, dass es mit der Miete des Lokals klappt. „Ein eigenes Geschäft zu führen, war immer unser Wunsch“, erklärt Bruno Christener. Gemeinsam mit seiner Partnerin betreibt der ehemalige Geschäftsführer eines Modegeschäfts, der nun als Mitarbeiter in der öffentlichen Sicherheit tätig ist, jeweils in den Herbst- und Wintermonaten auf dem Berner Märit einen Marktstand mit Trüffelspezialitäten.

Diese stellt das Paar selber oder in Zusammenarbeit mit regionalen Betrieben her – und geht auch selber auf Trüffelsuche. „Einen Teil der Trüffel finden wir gemeinsam mit unseren Hunden Kiera und Delizia“, berichtet Bruno Christener. Insbesondere Kiera sei eine ausgesprochen gute Trüffelsucherin. Vor vier Jahren habe sie in Italien gar den Weltmeistertitel in dieser Kategorie gesichert.

Bewährtes Konzept – mit Ergänzungen

Die Trüffelprodukte wie Käse, Terrine oder Butter möchten der gelernte Verkäufer und die pädagogische Mitarbeiterin künftig auch in ihrem Geschäft anbieten. Ansonsten setzen sie auf das bewährte Konzept – mit gewissen Anpassungen. „Vom Käsesortiment und den regionalen Produkten, die Annalies Bärtschi im Chäsi Laden anbietet, sind wir begeistert“, sagt Christener.

Nach Möglichkeit möchten sie das Sortiment jedoch noch etwas erweitern. „Was uns selber in den letzten Jahren in Grosshöchstetten gefehlt hat, ist eine Metzgerei“, erklärt Christener. Deshalb soll es im Chäsi-Lade künftig auch qualitativ hochwertiges Fleisch geben. Zudem möchten Wyss und Christener selbst hergestellte gluten- und laktosefreie Gewürzmischungen sowie vegane Produkte verkaufen.

„Wir gehen in die 'Lehre'“

Zwar verfügen sowohl der 55-Jährige als auch seine Partnerin über Verkaufserfahrung – jedoch nicht im Lebensmittelbereich. „Vor der Geschäftsübergabe werden wir zu Annalies und Werner Bärtschi stundenweise in die 'Lehre' gehen“, erklärt Regula Wyss. „Wir wollen nichts kaputt machen, was sie aufgebaut haben.“

 

Bis Ende August führt Annalies Bärtschi den Chäsi-Lade wie bisher weiter. Anschliessend schliesst das Geschäft für eine knappe Woche, um am 8. September unter neuer Führung – und mit leicht verändertem Namen – wieder zu eröffnen. Verraten wird der neue Name aber noch nicht. „Chäsi wird darin jedenfalls enthalten sein“, geben die dreifachen Eltern einen Hinweis.

Und an was liegt es ihrer Ansicht nach, dass in Grosshöchstetten nach der Papeterie auch der Chäsi-Lade weitergeführt wird, während in anderen Ortschaften Geschäfte mangels Nachfolger schliessen müssen? „Vermutlich ist das Dörflileben ausgeprägter als an anderen Orten – und der Ort ist am Wachsen“, wagen die neuen Inhaber, die in Signau nahe zur Ortsgrenze von Grosshöchstetten leben, eine Prognose.

[i] Siehe auch den News-Bericht "Chäsi-Lade Grosshöchstetten: Annalies Bärtschi sucht einen Nachfolger" vom 22.03.2017


Autor:in
Eva Tschannen, eva.tschannen@bern-ost.ch
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Erstellt: 11.05.2017
Geändert: 11.05.2017
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