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FDP und GLP treten nicht mehr an: Parteienlandschaft schrumpft in Oberdiessbach

Bei den Gemeindewahlen in Oberdiessbach treten weder die FDP noch die GLP an. Beide Parteien finden keine Kandidaten. Damit bleibt das Rennen um die Sitze im Gemeinderat auf die Listen von EVP, SP und SVP beschränkt – wer erbt den Sitz der FDP?

Markus Hirschi (li) tritt für die SVP, Peter Berger auf der SP-Liste an. (Fotos. zvg)

Der amtierende FDP-Gemeinderat Stephan Hänsenberger tritt nicht mehr an, eine Nachfolge für ihn fand die Partei nicht. Hänsenberger sagte gegenüber dem «Thuner Tagblatt»: «Es ist kein Ruhmesblatt für unsere Sektion, dass es uns trotz intensiver Suche nicht gelungen ist, geeignete Personen zu finden, die bereit sind, sich im Gemeinderat zu engagieren.» So werden die Wahlen in Oberdiessbach ohne eine FDP-Liste über die Bühne gehen.

 

GLP tritt nicht mehr an

Auch die GLP verabschiedet sich nach einem kurzen Gastspiel von Thomas Friedli aus dem Gemeinderat. Wie die FDP verzichtet die GLP mangels Kandidaten auf eine Liste. Somit setzt sich der Gemeinderat von Oberdiessbach künftig nur noch aus den Listen der EVP, SVP und SP zusammen.

 

EVP mit den Bisherigen

Die EVP tritt wie gewohnt mit den bisherigen Priscilla Furrer und Jürg Zurbrügg an. Furrer schaffte die Wahl vor vier Jahren, während Zurbrügg für die zurückgetretene Jasmin Hari nachrutschte.

 

SVP mit breitem Mix

Auf der Liste der SVP stehen an oberster Stelle die beiden Bisherigen – Gemeindepräsidentin Bettina Gerber (Die Mitte) und Christina Lädrach. Auf dem zweitletzten Listenplatz kandidiert Markus Hirschi. Hirschi setzte sich erfolgreich gegen Tempo 30 im Dorfzentrum ein. In den 90er Jahren war er FDP-Präsident der Sektion Oberdiessbach und wirkte während Jahren in der Baukommission mit.

 

Später verliess er die FDP und trat der SVP bei. Nachdem er mehrmals auf eine Kandidatur angesprochen wurde, habe er schliesslich zugesagt, sagt Markus Hirschi: «Der Hauptgrund ist, dass das Gewerbe im Gemeinderat untervertreten ist. Zudem habe ich Angst, dass der Gemeinderat zu linkslastig wird.»

 

SP setzt auf Parteilose

Die SP hatte sich bei den letzten Wahlen mit der GLP zum Bündnis Oberdiessbach-Mitte-Links zusammengeschlossen. Dieses Jahr tritt die SP mit einer eigenen Liste an. Auf dem ersten Platz kandidiert ein Parteiloser: Peter Berger war während Jahren Bezirkschef der Kantonspolizei in Konolfingen.

 

Seit 30 Jahren wohnt er in Oberdiessbach. Jetzt, wo er pensioniert sei, könne er dem Dorf etwas zurückgeben, sagt Berger. Zum Vorwurf, dass der Gemeinderat zu linkslastig sei, sagt er: «Definitiv nicht, deshalb kandidiere ich auf der SP-Liste. Bei der ganzen Tempo-30-Diskussion gefiel mir der Ton nicht. Mir war das zu radikal. Ich bin dafür, dass man sachlich diskutieren soll.»

 

Neue Konstellation im Gemeinderat

Der Gemeinderat wird sich nach den Wahlen vom 28. September neu zusammensetzen. FDP und GLP werden nicht mehr vertreten sein. Wer wird die Sitze von Thomas Friedli (GLP) und Stephan Hänsenberger (FDP) übernehmen?

 

Wer holt den FDP-Sitz?

Die Bisherigen dürften wiedergewählt werden. Damit behalten die EVP (2) und die SVP (2) ihre Sitze. Zudem wird die SVP wohl den frei gewordenen Sitz von André Furrer mit Markus Hirschi besetzen. Auch die SP dürfte den Sitz von Thomas Friedli mit Peter Berger verteidigen. Offen bleibt damit einzig der Sitz der FDP. An wen dieser Sitz geht, erfahren wir Ende September: Das Volk hat die Wahl, wen es aus den Listen der EVP, SP und SVP in den Gemeinderat wählt.


Autor:in
Rolf Blaser, info@bern-ost.ch
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Erstellt: 02.09.2025
Geändert: 02.09.2025
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