«Wir waren dabei!»
Klima und Stimmung in Oberdiessbach waren auch schon hitziger. Nicht so an diesem Montagabend. Der gesamte Abend verlief äusserst harmonisch. Sämtliche Abstimmungen gingen praktisch ohne Gegenstimme durch, zum Abschluss wurden diverse Personen verabschiedet.
135 Stimmberechtigte sind zu dieser ersten Gemeindeversammlung im neuen Geissbühlerhaus in Oberdiessbach gekommen. Die Versammlung fand im neu renovierten Dachstock statt. Beim Betreten wird man von einem angenehmen Holzgeruch begrüsst, Parkett und noch mehr Holz dominieren den Saal. Die Akustik ist gut, auch der Apéro stand schon bereit.
«Wir waren dabei!»
«Wir werden einmal sagen können: Wir sind dabei gewesen an der allerersten Gemeindeversammlung im Geissbühlerhaus», sagte Gemeindepräsidentin Bettina Gerber (Die Mitte) zu Beginn der Versammlung. Gerber führte durch den Abend, schwang sich durch die Traktanden. Umstrittene Themen standen nicht auf dem Programm, Gegenstimmen blieben weitgehend aus.
Mehr Geld für Gemeinderat
Gemeindepräsidentin Gerber beantragte eine höhere Entschädigung für die Mitglieder des Gemeinderats. Diese sollen künftig mit 10'000 statt 7’000 Franken pro Jahr entschädigt werden. Gemeindepräsidentin und Vize erhalten weiterhin 28'000 und 13'000 Franken pro Jahr. Zudem werden für alle Mitglieder die jährlichen Spesen von 2’000 auf 3’000 Franken erhöht. Das neue Reglement wurde von der Versammlung mit grossem Mehr genehmigt.
Ausblick rot – Budget genehmigt
Bei Budget und Finanzplanung fasste sich Gemeinderat Thomas Friedli (GLP) kurz. Die Gemeinde rechnet in den kommenden fünf Jahren mit Defiziten zwischen 70'000 und 400'000 Franken. Diese können durch das vorhandene Eigenkapital aufgefangen werden. Weiter werden die Schulden laut Prognose auf rund 23 Millionen Franken ansteigen. Das Budget fürs nächste Jahr – welches mit einem Minus von 405'000 Franken rechnet – wurde von der Gemeindeversammlung ohne Gegenstimme genehmigt.
Blumen für alle
Zum Abschluss wurden verschiedene Personen verabschiedet, die sich für die Gemeinde engagiert haben, Gemeinderats- und Kommissionsmitglieder sowie Angehörige der Feuerwehr (Thomas Beutler für 30 Jahre, Tom Sager für 28 Jahre).
Am Ende übergab der abtretende Gemeinderat Stephan Hänsenberger mit einem Augenzwinkern Blumensträusse an die «überlebenden Gemeinderätinnen dieser Legislatur», Christina Lädrach, Priscilla Furrer und Bettina Gerber, was mit Applaus gewürdigt wurde.