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Oberdiessbachs neuer Gemeindepräsident Niklaus Hadorn: Ur-Diessbacher, Kranzschwinger, Landwirt
Als die Stimmberechtigten von Oberdiessbach am 26. November an die Urne gingen, hatten sie die Wahl zwischen parteilicher und personeller Kontinuität. Sie entschieden sich für die personelle. Niklaus Hadorn sitzt seit 16 Jahren für die SVP im Gemeinderat und wird nun die letzten vier Jahre, die ihm die Amtszeitbeschränkung erlaubt, als Gemeindepräsident amten.
Der neue Gemeindepräsident Niklaus Hadorn ist nicht nur politisch, sondern auch persönlich stark mit seinem Dorf verbunden. Der Ur-Diessbacher, wie er sich selber nennt, lebt noch immer da, wo er auch geboren ist, auf dem elterlichen Bauernhof etwas oberhalb des Dorfes. Von jung auf war er auch in diversen Vereinen engagiert. Besonders bei den Viehzüchtern und als aktiver Schwinger im Schwingklub Oberdiessbach, unter anderem als Mitglied des Organisationskomitees des Bernisch Kantonalen Schwingfests, das 2011 in Oberdiessbach stattfand.
Obwohl er keines seiner vielen Engagements missen möchte, sind ihm auch die Schattenseiten dieses aktiven Lebens bewusst. "Ich habe einmal ausgerechnet, wie viele Abende pro Jahr ich jeweils zuhause war. Es waren nicht viele." Vielleicht auch deshalb lief es zuhause nicht immer gut, bis Ehefrau Ursula vor fünf Jahren schliesslich fand, es sei Zeit für etwas Neues, und Hof und Familie verliess.
"Ich kann jetzt kochen"
Heute lebt Niklaus Hadorn mit seinem ältesten Sohn Simon, der vor einem Jahr den Hof übernahm, dessen Partnerin Ramona Gerber und dem ersten Enkelkind Dominik auf dem Hof. Gut neun Hektaren bewirtschaftet die Familie, betreibt Milchwirtschaft und Viehzucht. Auch Sohn David, im zweiten Lehrjahr als Landwirt, wohnt noch zuhause. Tochter Karin, Detailhandelsfachfrau, lebt in Frauenfeld. "Meine Kinder waren sehr wichtig für mich nach der Trennung", erzählt er. Heute habe er sich aber gut neu eingerichtet in seinem Leben. Sogar etwas schmunzeln kann er inzwischen ab und zu und das Positive sehen: "Ich kann jetzt kochen."
Hadorn kam so zur Politik, wie das auf Gemeindeebene üblich ist: Vor rund vierzig Jahren wurde er in die erste Kommission gewählt. "Es war eine leichte", sagt er heute. "Sie war zuständig für die Strassennamen und die Nummerierung der Häuser." Gefragt wurde er, weil er als Einheimischer und als Landwirt viele Flurnamen kannte. Es folgten Sitze in der Bau- und in der Schulkomission, bis er 2002 den Sprung in den Gemeinderat schaffte und 2009 schliesslich Vize-Gemeindepräsident wurde.
Er freue sich auf den "Kick zum Schluss", sagte er im Vorfeld der Wahlen. Und danach: "Es ist mir eine Freude und Ehre." Als langjähriger Vize-Gemeindepräsident weiss Hadorn, was ihn die kommenden Jahre erwartet. Die Herausforderungen sind klar: Da ist zuerst die Mehrzweckhalle (MZH), deren Planung gestoppt wurde, nachdem sich die Bevölkerung fast nur kritisch zum Projekt geäussert hatte. Damit zusammenhängend stehen Entscheidungen zur Schulraumplanung an. Weiter müssen, so Vorgänger Hans Rudolf Vogt (FDP), Vorgaben des Kantons zum verdichteten Bauen umgesetzt werden, insbesondere muss die Gemeinde planen, was auf dem Vogt-Areal inmitten des Dorfs gebaut wird.
Neue Auslegeordnung in Sachen Mehrzweckhalle
Wie es mit dem MZH-Projekt weitergeht, war auch Thema der ersten Gemeinderatssitzung 2018. Im März geht die Oberdiessbacher Exekutive einen Tag lang in Klausur und will das weitere Vorgehen bestimmen. Die Themen wurden vorbereitet und der Verwaltung mitgeteilt, was sie an Informationen zusammentragen muss, damit Entscheidungen getroffen werden können. "Wir müssen jetzt eine seriöse Auslegeordnung machen und eine höhere Flughöhe erreichen", sagt Hadorn. Es sei nun alles wieder offen, auch ob es überhaupt eine neue Sporthalle brauche. "Ziel der Klausurtagung ist: Die nötigen Schritte und deren Reihenfolge zu bestimmen, und daraus die Aufträge zur Weiterarbeit zu erteilen."
Der Einstieg ins Präsidentendasein sei ihm nicht schwer gefallen, sagt er heute. Er spüre viel Freude bei seinen Wählern, wobei er diese als erfahrener Gemeindepolitiker humorvoll-pragmatisch sieht: "Die wird sicher noch etwas vergehen", lacht er.
[i] Siehe auch News Berichte
- "Gemeindewahlen in Oberdiessbach: Zwei Typen - aber keine Richtungswahl" vom 22.11.2017
- "Oberdiessbach - Niklaus Hadorn (SVP) ist neuer Gemeindepräsident" vom 26.11.2017 (Video!)
Obwohl er keines seiner vielen Engagements missen möchte, sind ihm auch die Schattenseiten dieses aktiven Lebens bewusst. "Ich habe einmal ausgerechnet, wie viele Abende pro Jahr ich jeweils zuhause war. Es waren nicht viele." Vielleicht auch deshalb lief es zuhause nicht immer gut, bis Ehefrau Ursula vor fünf Jahren schliesslich fand, es sei Zeit für etwas Neues, und Hof und Familie verliess.
"Ich kann jetzt kochen"
Heute lebt Niklaus Hadorn mit seinem ältesten Sohn Simon, der vor einem Jahr den Hof übernahm, dessen Partnerin Ramona Gerber und dem ersten Enkelkind Dominik auf dem Hof. Gut neun Hektaren bewirtschaftet die Familie, betreibt Milchwirtschaft und Viehzucht. Auch Sohn David, im zweiten Lehrjahr als Landwirt, wohnt noch zuhause. Tochter Karin, Detailhandelsfachfrau, lebt in Frauenfeld. "Meine Kinder waren sehr wichtig für mich nach der Trennung", erzählt er. Heute habe er sich aber gut neu eingerichtet in seinem Leben. Sogar etwas schmunzeln kann er inzwischen ab und zu und das Positive sehen: "Ich kann jetzt kochen."
Hadorn kam so zur Politik, wie das auf Gemeindeebene üblich ist: Vor rund vierzig Jahren wurde er in die erste Kommission gewählt. "Es war eine leichte", sagt er heute. "Sie war zuständig für die Strassennamen und die Nummerierung der Häuser." Gefragt wurde er, weil er als Einheimischer und als Landwirt viele Flurnamen kannte. Es folgten Sitze in der Bau- und in der Schulkomission, bis er 2002 den Sprung in den Gemeinderat schaffte und 2009 schliesslich Vize-Gemeindepräsident wurde.
Er freue sich auf den "Kick zum Schluss", sagte er im Vorfeld der Wahlen. Und danach: "Es ist mir eine Freude und Ehre." Als langjähriger Vize-Gemeindepräsident weiss Hadorn, was ihn die kommenden Jahre erwartet. Die Herausforderungen sind klar: Da ist zuerst die Mehrzweckhalle (MZH), deren Planung gestoppt wurde, nachdem sich die Bevölkerung fast nur kritisch zum Projekt geäussert hatte. Damit zusammenhängend stehen Entscheidungen zur Schulraumplanung an. Weiter müssen, so Vorgänger Hans Rudolf Vogt (FDP), Vorgaben des Kantons zum verdichteten Bauen umgesetzt werden, insbesondere muss die Gemeinde planen, was auf dem Vogt-Areal inmitten des Dorfs gebaut wird.
Neue Auslegeordnung in Sachen Mehrzweckhalle
Wie es mit dem MZH-Projekt weitergeht, war auch Thema der ersten Gemeinderatssitzung 2018. Im März geht die Oberdiessbacher Exekutive einen Tag lang in Klausur und will das weitere Vorgehen bestimmen. Die Themen wurden vorbereitet und der Verwaltung mitgeteilt, was sie an Informationen zusammentragen muss, damit Entscheidungen getroffen werden können. "Wir müssen jetzt eine seriöse Auslegeordnung machen und eine höhere Flughöhe erreichen", sagt Hadorn. Es sei nun alles wieder offen, auch ob es überhaupt eine neue Sporthalle brauche. "Ziel der Klausurtagung ist: Die nötigen Schritte und deren Reihenfolge zu bestimmen, und daraus die Aufträge zur Weiterarbeit zu erteilen."
Der Einstieg ins Präsidentendasein sei ihm nicht schwer gefallen, sagt er heute. Er spüre viel Freude bei seinen Wählern, wobei er diese als erfahrener Gemeindepolitiker humorvoll-pragmatisch sieht: "Die wird sicher noch etwas vergehen", lacht er.
[i] Siehe auch News Berichte
- "Gemeindewahlen in Oberdiessbach: Zwei Typen - aber keine Richtungswahl" vom 22.11.2017
- "Oberdiessbach - Niklaus Hadorn (SVP) ist neuer Gemeindepräsident" vom 26.11.2017 (Video!)
Autor:in
Anina Bundi, anina.bundi@bern-ost.ch
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Erstellt:
11.02.2018
Geändert: 11.02.2018
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