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Stäcketöri Festival: Diesmal mit Sonne – und Bratwurst
Einmal zu wenig Leute, einmal zu viel Regen und Schlamm – jetzt im dritten Anlauf der volle Erfolg: Das Stäcketöri Festival feierte drei Tage lang Musik und Sommerstimmung. Guten Anklang fand offenbar der erstmals aufgestellte Bratwurststand, und in der Hitze waren vor allem Bier und andere Getränke gefragt. Das Organisationskomitee zieht eine erste, positive Bilanz – und will sich noch überlegen, ob es eine vierte Ausgabe wagt.
Die Wetterprognose hatte Sonne, Sonne und noch einmal Sonne verkündet – ganz andere Aussichten für das Stäcketöri Festival als vor einem Jahr, als heftiger Regen die ganzen Festivaltage übergoss. Schon am ersten Tag hätten sich laut einer Mitteilung 2500 Festivalgäste in Zäziwil eingefunden. «Über die drei Festivaltage verteilt tanzten bis zu 6000 Menschen auf der Grossmatt.» Sprecher und Mit-Organisator Lino Fiechter strahlt. «Ja, dieses Jahr ist alles reibungslos gelaufen», sagt er, man könne es sogar mit einem einzigen Wort umschreiben: «Grandios!»
Sonnenstich statt Schlammschlacht
Abgesehen von einem kurzen, kleinen Gewitter kam es offenbar zu keinem grösseren Zwischenfall. Ab und zu habe sich jemand aus dem vierköpfigen Organisationsteam noch kurz an Situationen aus dem letzten Jahr erinnert, als das Festivalgelände in Regen und Sumpf unterging und das Festgelände einmal sogar notfallmässig wegen einer Sturmwarnung evakuiert werden musste. Fiechter schmunzelt: «Dieses Jahr bekamen eher ein paar ein bisschen zu viel Sonne oder Hitze ab.»
Veggie UND Bratwurst …
Nicht nur das Wetter war dieses Jahr anders, sondern auch ein kleines Detail im Food-Angebot: Erstmals wurden nebst verschiedenen Veggie-Gerichten von Momos bis Chäsbrägu aus Zäziwil auch biologische Bratwürste verkauft. Zu diesem Schritt hatten sich die Stäcketöris noch im Februar, mitten im Organisationsjahr, entschieden: Nachdem sie auf die Frage einer Leserin bei BERN-OST geantwortet hatten, ja, sie wollten aus Nachhaltigkeitsgründen weiterhin beim rein vegetarischen Angebot bleiben, erhielten sie verschiedene verärgerte Reaktionen.
… damit sich alle willkommen fühlen
«Es wird neu auch Fleisch angeboten», teilte das Team daraufhin nach einer intensiven internen Besprechung mit: «Wir möchten ein Ort sein, an dem sich alle willkommen fühlen – unabhängig von ihren Ernährungsgewohnheiten.» Deshalb wollten sie auch die Wünsche jener respektieren, die Fleisch konsumieren möchten. Tatsächlich hätten sich offenbar viele Festivalbesucher:innen über das Angebot gefreut, sagt Fiechter jetzt auf Nachfrage, und es seien wohl an die 1000 Bratwürste verkauft worden. «Es war schon ein guter Entscheid.»
Kaltes Bier statt heissem Sirup
Auch das Getränkeprogramm sah dieses Jahr komplett anders aus als im Vorjahr: Damals hatten die vier «Stäcketöris» Lino Fiechter, Irina Leitsoni und Leonie und Flurin Baumgartner wegen der kühlen Temperaturen noch kurzerhand Wasserkocher und Sirup organisiert und heissen Sirup statt kühlen Getränken angeboten. Dieses Jahr hingegen konnten die Getränke fast nicht kühl genug sein: Geschätzt um die 5000 Liter Bier, aber auch literweise andere kalte Getränke seien über die Theke gegangen.
Stäckebrot bei Coop …
Eine grosse Sicherheit hatte das Organisationsteam dieses Jahr auch dank der Tatsache, dass Coop als Hauptsponsor gewonnen werden konnte. In der Coop-Lounge wurde laut Mitteilung fleissig «Stäckebrot» über dem Feuer gebacken, viele hätten mit dem festivaleigenen «Stäcketöri-Spritz» angestossen oder in bunten Hängematten gemütlich geschaukelt – besser hätten sich die Vier die Festivalstimmung nicht vorstellen können.
… und eine schwarze Null
Gute Lockvögel für das Stäcketöri Festival waren wohl nicht zuletzt die grossen Namen wie Dabu Fantastic und Troubas Kater. Aber auch Jule X und Ikan Hyu sowie die vielen anderen kleinen, aber feinen Bands seien beim Publikum grossartig angekommen, freut sich Lino Fiechter. Dementsprechend sieht dieses Jahr – verglichen mit den beiden tiefroten Zahlen der ersten Festivals – auch das Budget wohl ziemlich gut aus: «Ersten Einschätzungen zufolge dürfte es dieses Jahr kaum Lücken in der Kasse zu füllen geben.»
Nach dem Abbauen nachschlafen …
Heisst, die nächste Ausgabe ist schon bald wieder in Planung? Lino Fiechter sagt vorsichtig: «Das müssen wir jetzt sicher noch setzen lassen – es ist halt schon immer wahnsinnig viel Arbeit.» Ziel wäre deshalb, dass sie sich irgendwann auch einen kleinen Lohn für den grossen Aufwand zahlen könnten. Jetzt hätten sie gerade den Abbau hinter sich und müssten zuerst ein wenig nachschlafen.
… und dann entscheiden
Ob sie es noch einmal anpacken, entscheiden die Vier dann im Juli, wenn sie wieder ein bisschen Energie aufgetankt haben. Fiechter schweigt kurz, dann sagt er fröhlich: «Aber das Feedback von allen Seiten war einmal mehr wahnsinnig toll und ermutigend.» Vielleicht gibt das genug neuen Schwung für Stäcketöri Nummer Vier.
Erstellt:
28.06.2025
Geändert: 28.06.2025
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