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Unihockey Prime League Men: Siegreicher Saisonauftakt und die neue Normalität
Die Unihockey Tigers erfüllen die hohen Erwartungen und gewinnen zum Saisonauftakt mit 9:3 gegen Floorball Chur United - kein glanzvoller und auch nicht über alle Phasen souveräner Sieg, aber dennoch ungefährdet und mit der nötigen Abgeklärtheit.
Die letzte Saison bot mit dem erstmaligen Superfinaleinzug viel Aufregendes und Neues. Durch das fast unveränderte Kader besteht Konstanz bei den Tigers. Jedoch ist Konstanz nicht gleichzusetzen mit Stillstand, denn einiges hat sich doch verändert – auf und neben dem Feld. So bietet sich zum Beispiel ein neues Zuschauererlebnis in der Espace Arena Biglen: Neue Bildschirme zeigen die Spieler in animierten Grafiken, die Wandverkleidung gibt der Halle ein neues Bild, das Verpflegungsangebot wurde erweitert und der Fanclub «Sektor 84» sorgt schon ab dem ersten Spiel für gute Stimmung.
In der Favoritenrolle mit neuem Selbstverständnis
Im Spiel gegen Floorball Chur United betreten die Tigers in klarer Favoritenrolle das Feld. Ein Sieg wird erwartet – die Tigers müssen gewinnen, die Churer dürfen gewinnen. Das mag die Aufgabe zusätzlich erschweren, zumal die Bündner auch nicht unterschätzt werden dürfen. Und so zeigte sich auch der Start entsprechend schwierig, wo Chur in den ersten sieben Minuten zu überraschen vermochte und die Tigers vermeintlich vor einige Rätsel stellte. Das neue respektive das durch die Erfolge der letzten Saison gefestigte Vertrauen der Tigers zeigte sich, als sie erstmals in Unterzahl agieren mussten. Ab dem Shorthander durch Stucki in der 9. Minute hatten die Tigers den schwierigen Einstieg in die neue Spielzeit gefunden. Mit drei Toren und zwei weiteren guten Chancen innerhalb von vier Minuten übernahmen die Emmentaler das Spieldiktat klar.
Führung ausgebaut, Emotionen hochgehalten
Nach 33 Minuten stand mit 7:2 schon ein deutlicher Zwischenstand auf der Anzeigetafel. Wo in ähnlichen Situationen früher auch schon mal eine gewisse Langeweile hätte aufkommen können, blieben die Tigers emotional voll im Spiel. Der Zwischenstand «erlaubte» es auch, Strafen zu nehmen – eigentlich unerfreulich, anderseits blieb das Spiel damit fürs Publikum ereignisvoll. Längere Phasen des Schlussabschnitts lassen sich floskelhaft mit «Die Tigers mussten nicht, die Churer konnten nicht» bezüglich der Torproduktion umschreiben. Auch in Überzahl waren die Bünder nur durch einen Konterangriff erfolgreich, nachdem die Tigers die besseren Chancen verzeichnet hatten.
«Gibt’s jetzt eigentlich für jeden Sieg eine Standing Ovation?»
Nach einer furiosen Aufholjagd, einem hochspannenden Spiel oder einem Playoff-Spiel hatte sich das Publikum auch in der Vergangenheit zu Spielende schon für das Team erhoben– neu scheint dies auch für einen «normalen» Sieg zu gelten. Zwar war Chur am heutigen Abend kein echter Prüfstein und die Tigers hatten auch nicht brilliert. Dennoch boten sie ein anregendes Spiel und schafften es mit ihrem Einsatz, eine mögliche mühsame Aufgabe abgeklärt zu bewältigen. Ja, vielleicht gibt es nun tatsächlich nach jedem Spiel eine Standing Ovation – als Zeichen dafür, dass auch im Publikum eine neue Normalität herrscht, dem Team den vollen Rückhalt zu zeigen.
Hedlund ist integriert und wird gefeiert
Oftmals wird gesagt, dass ein neuer Spieler eine gewisse «Anlaufzeit» brauche, um sich in einem Team und einer neuen Liga einzufinden. Bei Alexander Hedlund war dies nicht der Fall: Mit zwei Toren und drei Assists hatte er einen grossartigen Einstand und wurde entsprechend als Bestplayer gefeiert. Das Emmentaler Publikum aber will nicht nur Punkte sehen, sondern auch den Kampfgeist und die Teamfähigkeit, welche die Mannschaft auszeichnet, und durfte auch in dieser Hinsicht zufrieden sein mit «dem neuen Schweden».
Trainer Rubini betonte im Interview vor Saisonbeginn die Wichtigkeit, durch den ersten Sieg mit einem guten Gefühl in die Saison zu starten, was gelang. Ebenfalls wichtig, aber auch mit dem nötigen Respekt als «Pflichtaufgabe» zu bezeichnen, ist das nächste Spiel: Am Sonntagabend spielen die Tigers in der Nordostschweiz im Cup 1/16-Final gegen den Zweitligisten Unihockey Appenzell.
[i] Die nächsten Heimspiele:
Samstag, 4. Oktober 2025, 19:00 Uhr, Espace Arena Biglen – gegen GC Unihockey
Samstag, 25. Oktober 2025, 19:00 Uhr, Espace Arena Biglen – gegen WASA St. Gallen
Samstag, 15. November 2025, 19:00 Uhr, Espace Arena Biglen – gegen Alligator Malans
Weitere Spielmomente in Bildern von Gabi Schwarz: Fotoalbum auf Flickr
Kurztelegramm:
Unihockey Tigers - Floorball Chur United 9:3 (4:1, 3:1, 2:1)
Espace-Arena, Biglen. 499 Zuschauer. SR Britschgi/Gasser.
Tore: 2. Y. Castelberg 0:1. 9. C. Stucki (L. Steiner / ) 1:1. 11. A. Hedlund (M. Steiner) 2:1. 13. J. Lauber (A. Hedlund) 3:1. 18. J. Lauber (A. Hedlund) 4:1. 21. D. Sesulka 4:2. 27. T. Gfeller 5:2. 29. M. Aebersold (L. Steiner) 6:2. 33. L. Fankhauser (A. Hedlund) 7:2. 56. A. Althaus (N. Pfister) 8:2. 59. F. Petersson (M. Östholm) 8:3. 60. A. Hedlund (J. Lauber) 9:3.
Strafen: 4mal 2 Minuten gegen Unihockey Tigers. Chur keine Strafen.
Erstellt:
14.09.2025
Geändert: 14.09.2025
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