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Walkringen: Die Rätsel um das Skelett im Piratenraum sind gelöst

Das Abschlussprojekt der 9. Klasse Walkringen war ein Erfolg: Der Escape Room, den die 16 Schülerinnen und Schüler im Schulhauskeller gebaut hatten, war bis zum letzten Termin ausgebucht. Und die Rätsel, die sie für Zeitkapsel, Piratenraum und Da Vinci-Raum ausgeklügelt hatten, funktionierten fehlerfrei. Bald geht es für die Schulklasse weiter – auf ihre Abschlussreise.

Die 9. Schulklasse Walkringen im Piratenkeller ihres selbst gebauten Escape Rooms: Sie sind ein bisschen müde, aber stolz und überwältigt vom Erfolg. (Foto: zvg)

Die Tür zur Zeitkapsel schliesst sich automatisch hinter uns. Raumschiffklänge erklingen, die blauen Lämpchen blinken und eine monotone Computerstimme erklärt, was zu tun ist. Der Escape Room im Keller des Schulhauses Walkringen wirkt echt – und echt eindrücklich. Die erste Aufgabe ist klar: Repariere die defekte Steuerung der Zeitkapsel. Bloss wie? Die Metallteile, um die Zeitkapsel reparieren zu können, fehlen noch, wir stecken fest.

 

Im Piratengefängnis eingesperrt

Plötzlich öffnet sich die Tür wie von Zauberhand, überrascht stehen wir in einem Piratenkeller. Wir schauen uns um. Mitten im Raum stehen ein Stuhl und ein rundes Holztischlein, darauf ein Kerzenständer, eine Weinflasche und ein offenes Buch. In der linken Ecke unter der Decke hängt eine Schale, in der ein künstliches Feuer flackert. Wie damals, als ich der Schulklasse beim Werken und Einrichten zugeschaut habe.

 

Aber oha, jetzt stehen da auch zwei finster dreinblickende Piraten, sie ergreifen uns am Arm, führen uns hinter das Gitter – und schliessen die Gefängnistür ab! Und weg sind sie. Da nützt kein Rütteln an den Gitterstäben, das Schloss ist solide. Uns hilft nichts als Raten und Rätseln, wir müssen uns selbst retten und mit Knobeln einen Ausweg finden. Wir tasten, suchen, greifen. Ich werfe einen Blick durch den düsteren Keller, zum furchteinflössenden Skelett – und halt, da ist etwas.

 

Der Hinweis im Skelettgebiss

Ein laminierter Zettel klemmt zwischen den gebleckten Zähnen: Eine Dechiffrierhilfe für die seltsamen Zeichen an der Wand. Brauchen wir nur noch die Chiffrierskala, dann können wir vielleicht das Schlösschen an der Kette öffnen, die um die Schatzkiste gewunden ist… Aber halt, es soll nicht alles verraten sein: Viele haben den Escape Room Walkringen ohnehin selbst besucht.

 

Alle anderen müssen sich einen anderen Escape Room suchen, in der Schule Walkringen wird das nicht mehr möglich sein: Die 9. Schulklasse, die intensive Wochen an ihrem Abschlussprojekt «Escaperoom» gearbeitet hat, hat wie geplant in der ersten Aprilwoche die letzte Runde durchgeführt. Stolze 46 Mal haben sie eine Rätselgruppe aus dem Hintergrund begleitet. Jetzt haben sie den Escaperoom geschlossen.

 

Vom Andrang überrumpelt, aber zufrieden

Etwas müde, aber stolz machen sie einen ersten Rückblick. Ihre Reaktionen zeigen, dass sie nicht mit derart vielen und derart begeisterten Teilnehmer:innen gerechnet hatten: Er sei richtig überrumpelt gewesen, sagt Silvan. «Ich hätte nie gedacht, dass der Escape Room so gefragt ist!» Und Liesbeth schiebt nach: «Ich war fassungslos von den vielen Anmeldungen!»

 

Nerea zeigt sich vor allem überrascht, wie schnell der Escape Room ausgebucht war: «Das finde ich nicht selbstverständlich.» Und Diemo war ganz einfach «sehr glücklich und zufrieden», als er die volle Anmeldeliste sah.

 

Anstrengender Aufbau und spannendes Erlebnis

Diesen Erfolg hat sich die Schulklasse mit viel Fleiss und Einsatz verdient. Lara sagt rückblickend: «Der Aufbau war eine grosse Herausforderung und sehr anstrengend.» Aber es habe sich auch gelohnt: «Als der Escape Room fertig gebaut war, bereitete er viel Freude.» Auch Levin findet, es sei ein «spannendes und schönes Erlebnis» gewesen.

 

Simon Junker, der als stellvertretender Klassenlehrer das Projekt begleitet hat, empfindet den Escape Room als sehr gelungenes Abschluss-Projekt: «Es war sehr anstrengend und intensiv», fasst er zusammen. Aber auch bereichernd: «Dabei konnte ich meine Schüler und Schülerinnen auf eine andere Art kennenlernen.»

 

Bye bye Escape Room…  

Vor allem, dass sie den Escape Room parallel zum Schulalltag betreuen mussten, fanden alle einhellig sehr anstrengend. «Aber auch lustig.» Und vor allem hätten sie ihre Einsätze im Escape Room im Schulalltag kompensieren konnten. «Das machte das Ganze etwas lockerer.»

 

…und bonjour Neuchâtel

Das Abschlussprojekt ist also ein Erfolg geworden, das Kapitel Escape Room für die 9. Schulklasse geschlossen. Aber ganz zu Ende ist es noch nicht: Die Klasse hat mit ihrem Einsatz Einiges erwirtschaftet. «Wir konnten viel Geld einnehmen und unsere Kosten abdecken», teilen die Schüler:innen mit.

 

Genaue Zahlen nennen sie nicht, nur so viel: Die Klasse hat sich damit ihre Klassen-Abschlussreise nach Neuenburg verdient. Dort, sie freuen sich schon, planen sie Aktivitäten wie Lasertag spielen oder Velofahren. Das alles, betonen sie, wäre jedoch nicht möglich gewesen ohne die vielen Leute, die den Escape Room unterstützt und besucht hätten: «Wir sind allen sehr dankbar!»

 

Zeitkapsel repariert…

Zum Ausgang des Escape Room sei doch noch verraten: Auch wir konnten die Zeitkapsel wieder reparieren. Unter der Tür durchgeschobene A4-Seiten mit ausgeklügelten und witzig gestalteten Tipps halfen uns auf die Sprünge, wo wir feststeckten.

 

Mit dieser Hilfe schauten wir die aufgehängte Jacke genauer an, und ein Griff in die Tasche förderte ein Hilfsmittel zutage. Dieses wiederum führte uns zur Lösungszahl für das Schlösslein einer Kiste, in der wiederum ein Schlüssel zur Schublade lag, und so fügte sich eins zum anderen.

 

… und in Walkringen gelandet

Ob mit viel, wenig oder sogar ohne Hilfe: Zu guter Letzt fanden alle Besucher:innen aus dem Da Vinci Raum heraus. Und sausten per Zeitkapsel wieder in den Schulhauskeller Walkringen zurück – zufrieden und um ein cooles Erlebnis reicher.


Autor:in
Claudia Weiss, claudia.weiss@bern-ost.ch
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Erstellt: 07.04.2024
Geändert: 07.04.2024
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