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Enggisteinstrasse/Bollstrasse: Es bleibt bei Tempo 50

Wenn die Verkehrssanierung Worb abgeschlossen ist, werden die Boll- und die Enggisteinstrasse saniert. Geplant sind einseitige Radstreifen auf beiden Strassen, ein zweites Trottoir an der Bollstrasse und möglicherweise der Einbau eines lärmmindernden Strassenbelags. Vom Tisch ist die Einführung von Tempo 30.

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Die Enggisteinstrasse dorfeinwärts, am unteren Ende die Löwenkreuzung. (Bild: Karin Frey)
In der letzten Worber Post forderte Heidi Howald Lichtenberger (SVP) Massnahmen gegen die negativen Auswirkungen des Verkehrs auf der Enggisteinstrasse. Leser Marco Hauser kommentierte den entsprechenden News-Bericht auf BERN-OST und machte darauf aufmerksam, dass die Enggisteinstrasse ab 2020 saniert wird.

Baustart ab 2020

Tatsächlich war die Sanierung ursprünglich schon für 2019 geplant, die Sanierung der Bollstrasse gar für 2017 (BERN-OST berichtete). Adrian Gygli, Projektleiter beim Oberingenieurkreis II des kantonalen Tiefbauamts, rechnet aktuell mit 2020 (Bollstrasse) und 2021 (Enggisteinstrasse). Denn zuständig für die Sanierung ist der Kanton.

"Momentan sind wir daran, den Strassenplan auszuarbeiten und werden ihn für die Bollstrasse noch dieses und für die Enggisteinstrasse nächstes Jahr öffentlich auflegen", sagt Adrian Gygli. Geplant ist auf beiden Strassen die Erneuerung des Strassenbelags, dazu ein einseitiger Radstreifen auf beiden Strassen und ein zweites Trottoir an der Bollstrasse. Ausserdem werden die Fussgängerstreifen mit Mittelinseln ausgebaut.

"Flüsterbelag" nützt nichts gegen Motorenlärm

Der Einbau eines sogenannten "Flüsterbelags", der den Lärm mindert, wie eine Kommentarschreiberin vorschlägt, werde man bei der Ausarbeitung des Ausführungsprojekts prüfen, so Gygli. "Das ist immer eine Option." Ob er allerdings auf der Enggisteinstrasse Sinn mache, sei noch nicht klar. "Bei der starken Steigung kommt der Lärm von den Motoren, die Gas geben und nicht vom Rollgeräusch", gibt Gygli zu bedenken.

Mit der Lärmsanierung habe der Kanton schon vor einigen Jahren begonnen. "Lärmschutzwände sind keine vorgesehen. An einzelnen Liegenschaften werden aber Schallschutzfenster eingebaut", erklärt Gygli. "Das betrifft die ganze Strasse bis zum Metzgerhüsi. Momentan werden die letzten Fenster saniert." Die Kosten hierfür tragen Kanton und Bund.

Tempo 30 ist kein Thema mehr

Kein Thema mehr ist Tempo 30. "Das wurde in der Mitwirkung mehrheitlich abgelehnt", so Gygli. Nach der Mitwirkung im Jahr 2015 wollten die Gemeinde Worb und der Kanton allerdings noch an der Temporeduktion festhalten. "Dagegen sprach vor allem die Aufhebung der Fussgängerstreifen, die mit Tempo 30 einhergeht. Dafür würde sprechen, dass beide Strassen oft genutzte Schulwege sind. Allerdings sind die Kinder ja nicht auf der Strasse, sondern vor allem auf sichere Querungen angewiesen", begründet Gygli den Entscheid.

Die Sanierung der beiden Kantonsstrassen ist nicht Teil der grossen Verkehrssanierung Worb. Bevor die beiden Strassen dran sind, muss aber das letzte Teilprojekt der Verkehrssanierung, abgeschlossen sein. Die Pläne für das Teilprojekt Richigenstrasse liegen noch bis am 15. Mai bei der Gemeindeverwaltung öffentlich auf. Die Bauarbeiten beginnen 2019. Man wolle vermeiden, dass gleichzeitig mehrere grosse Strassenbaustellen offen sind, erklärt Gygli.

Adrian Gygli nimmt auch Stellung zur Vermutung des Worber SVP-Präsidenten Martin Wälti, der Verkehr auf der Enggisteinstrasse habe seit der Eröffnung des Umfahrungstunnels zugenommen. "Das sollte eigentlich nicht der Fall sein. Wir werden aber 2020, nach Abschluss der Verkehrssanierung sicher Messungen durchführen und die Situation prüfen."

Auch die generelle Zunahme des Verkehrs auf der Enggisteinstrasse kann er nicht bestätigen: "Im Jahr 2013 haben wir 7700 Fahrzeuge pro Tag gezählt, 2015 waren es rund 5000." 

[i] Siehe auch News-Berichte
"Verkehrssanierung Worb: Pläne für letzte Etappe liegen auf" vom 17.4.2018

"Enggisteinstrasse in Worb: Wenn es laut wird, stört der Autoverkehr sogar die SVP" vom 8.4.2018
"Worb - Gemeinde und Kanton halten an Tempo 30 fest" vom 26.3.2015

Autor:in
Anina Bundi, anina.bundi@bern-ost.ch
Nachricht an die Redaktion
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Erstellt: 18.04.2018
Geändert: 18.04.2018
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