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Konolfingerin Célina Joss in Afrika: Das traurige Schicksal von Regina

Die 16-jährige Konolfingerin Célina Joss verbringt einen Monat im afrikanischen Namibia. Dort begleitet die Schülerin das Ärzteausbildungs- und Austauschprojekt Mudiro. Hier erzählt sie von ihren Erlebnissen. Heute: Ein Tag mit der Sozialarbeiterin Wendy, das traurige Schicksal von Regina und die zweite Gemeindeversammlung in Divundu.

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Célina Joss in Afrika: Hier mit einem einheimischen Kind (Bilder: zvg).
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Beim Verteilen der Kleider.
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Josephs Haus.
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Eine alte Frau beim Wasserholen an einer Hauptstrasse.
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Ein junger Elefant nahe der Strasse.
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Es sind nun schon drei Wochen vergangen. Paul Mülhauser verliess uns nach dem zweiwöchigem Austausch- und Ausbildungsprojekt in Rundu und Nyanagana. Peter Lermen arbeitet immer noch im Spital von Andara. Dort wird er mit einigen selten Krankheiten herausgefordert. Barbara und ich haben eine sehr abwechlungsreiche Woche hinter uns. Wer hier den Wochenplan vorausplanen möchte wird scheitern.

 
Einblicke in den Alltag einer Sozialarbeiterin

  

Am Mittwoch durften Barbara Müller und ich den Tag mit der Sozialarbeiterin Wendy verbingen. Um 8 Uhr morgens fuhren wir vom Spital in Andara Richtung Divundu los. Wir besuchten Menschen mit schweren Behinderungen, die sonst keine Hilfe angeboten bekommen. Die Personen waren zwischen 13 und 42 Jahre alt. Wir gingen von Lehmhaus zu Lehmhaus und schauten uns die Krankheiten genauer an. Unter den Personen, die wir besuchten, war auch Joseph. Er ist 42 Jahre alt, seine Diagnose ist unklar.

Er kann nicht laufen, da der rechte Fuss fehlgebildet und der linke zu wenig stark ist. Joseph lebt mit seinen Kindern in einem Plastikhaus, welches mit Steinen am Boden befestigt wird. In seinem Haus liegt nur eine dünne Matratze. Seine Kleider sind von der Sozialarbeiterin gespendet. Joseph hat keinen Rollstuhl, er sitzt den ganzen Tag am Schatten. Er bewegt sich mit einem Plastikstuhl fort, der mit Draht geflickt wurde.

Das traurige Schicksal von Regina

 

Am gleichen Tag besuchten wir Regina, die ich bereits kennenlernen durfte. Regina ist 13 Jahre alt und hat eine Behinderung an beiden Beinen. Ihre Füsse sind direkt am Unterschenkel angewachsen und die Beine sind sehr kurz, daher kann sich Regina auch nicht mit eigener Kraft fortbewegen. Sie ist seit ihrer Geburt querschnittgelähmt. Sie kann nicht gehen, hat aber das Glück, einen Rollstuhl zu haben.

Ihre Mutter ist schwere Alkoholikerin. Regina musste sich zuhause vieles gefallen lassen. An ihren Beinen hat sie grosse und tiefe Wunden. Dadurch dass sie zuhause immer alles selber machen musste, krabbelte sie auf dem Boden herum. Mehrmals versuchte sie, von zuhause zu entkommen. Schon über längere Zeit suchte die Sozialarbeiterin nach einer Familie, die Regina aufnehmen könnte, jedoch vergeblich. Jetzt hat Regina jedoch ein neues Zuhause, an einem Ort an dem auch viele Kinder sind. Sie ist dankbar, dass sich jemand um sie kümmert.

 

Die zweite Gemeindeversammlung

 

Bei der zweiten Gemeindeversammlung ging es darum, die entsprechenden Lehmhäuser auf einer Karte aufzuzeichnen. Anhand von den Distanzen kann dann berechnet werden, wieviele Schläuche nötig sind. Auch dieses Mal zeigten die Einheimischen sehr viel Dankbarkeit. Es war spannend zu sehen, wie die Menschen sich bereits intensiv Gedanken über das Wasserprojekt gemacht haben, zum Beispiel wann das sie anfangen, die Kanäle zu schaufeln.

 

Das Wochenende

 

Am Wochenende war Erholungszeit. Auf dem Camp Kawando wurden wir herzlich empfangen. Am Samstag fuhren wir durch den Park. Wir sahen sehr viele Elefanten mit Jungtieren. Auch die Impalas waren nicht scheu. Am späteren Nachmittag stand eine Bootsfahrt auf dem Programm. Es waren unzählige Nilpferde im Fluss. Wir mussten aufpassen, denn zum Teil verfolgten die Tiere uns. Da im Moment sehr viele Tiere ihre Jungen aufziehen, mussten wir aufmerksam sein. In der Nacht konnte man die Nilpferde sehr gut hören, denn sie waren gerade neben unserem Haus.

[i] Siehe auch...
- "Konolfingerin Célina Joss in Afrika: Nilpferde und Krokodile - zum Glück keine Black Mamba" vom 27.03.2016
"Konolfingerin Célina Joss in Afrika: Reise von Irgendwo nach Nirgendwo" vom 19.03.2016
"Célina Joss aus Konolfingen: Einen Monat Namibia statt Schule" vom 11.03.2016


Autor:in
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Erstellt: 07.04.2016
Geändert: 07.04.2016
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