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Werkstätte BLS: Stadt Bern will Allmendingen als Standort, Allmendinger Gemeinderat kontert
Der Gemeinderat der Stadt Bern fordert von der Begleitgruppe Werkstätte BLS eine Prüfung von Allmendingen als möglichen Standort für den Neubau der BLS-Werkstätte. Sie stützt sich dabei auf ein Zweitgutachten der ETH Zürich. Die Begleitgruppe Werkstätte BLS hatte den Standort nach Abschluss der Grobbewertung nicht weiterverfolgt, da er die Zersiedelung fördern würde.
ETH sieht Konolfingen als wenig zweckmässigen Standort ein
Von den drei möglichen Standorten im Westen Berns, welche von der Begleitgruppe Werkstätte BLS detailliert überprüft werden, lehnt die Stadtregierung deren zwei ab und beurteilt den dritten sehr kritisch. Die Standorte würden die Stadtentwicklung im Westen Berns stark beeinträchtigen. Die von der Begleitgruppe in die Diskussion eingebrachten Standorte Konolfingen und Thun schätzt die ETH als wenig zweckmässig ein.
Im Rahmen der nun anstehenden nächsten Evaluationsrunde zu den verbleibenden Standorten fordert die Berner Stadtregierung von der BLS, aufgrund der vorliegenden Zweitmeinung auch Allmendingen in die bevorstehende Feinevaluation aufzunehmen.
Begleitgruppe lehnt Allmendingen als "Insellösung" ab
Die Begleitgruppe erwidert in ihrer Medienmitteilung, die Methoden der Begleitgruppe und der ETH seien nicht vergleichbar. Die Begleitgruppe sei heterogen zusammengesetzt und habe mehr als nur die bahntechnischen Aspekte im Blick.
Allmendingen ist nicht zum ersten Mal im Gespräch für die BLS-Werkstätte. Der Standort habe ursprünglich sehr gut abgeschnitten, schreibt die Begleitgruppe. In der Schlussrunde der Grobbewertung sei er aber ausgeschieden, da er als "Insellösung im Grünen ohne Nähe zu einer Siedlungsstruktur" bewertet worden sei. Solche Standorte würden die Zersiedelung fördern, was dem übergeordneten Ziel einer konzentrierten Raumentwicklung widerspreche.
"Ein Gefälligkeitsgutachten"
Patrick Linder hat im Gemeinderat zwar das Ressort Gesundheit, Soziales, Kultur und Freizeit unter sich, hat aber durchaus eine Meinung zum Thema BLS-Werkstätte: "Es ist kein Geheimnis, dass die Verhinderung der Werkstätte für mich eine Motivation war, das Amt anzunehmen." Die Mitteilung der Stadt Bern sei ein Schreck gewesen. "Wir erhielten von der Begleitgruppe vor ein paar Wochen den Bescheid, dass Allmendingen raus ist und haben auch die Bevölkerung informiert."
"Das ist ein Gefälligkeitsgutachten", ist Linder überzeugt. "Allmendingen ist ein 500-Seelen-Dorf in einer intakten Landschaft." Eines der beiden Gebiete, die im ETH-Bericht genannt würden, liege in einem Naturschutzgebiet, das andere auf Moorboden. "Das sind sicher nicht geeignet Standorte für den Bau so grosser Gebäude.
[i] Siehe auch News-Berichte
- "BLS-Werkstätte und Wasserbauverband: Gegenseitige Hindernisse im Chonufingermoos" vom 27.6.2016
- "BLS-Werkstätte im Chonufingermoos: Der Widerstand formiert sich" vom 14.5.2016
- "Konolfingen - Auch hier regt sich Widerstand" vom 3.6.2016
- "BLS: Kommt die umstrittene Werkstätte nach Konolfingen?" vom 2.5.2016
Erstellt:
08.07.2016
Geändert: 08.07.2016
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