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A6 Muri - Thun: Verkehrsabhängige Temporegelung bewährt sich

Das System zur Geschwindigkeitsharmonisierung und Gefahrenwarnung (GHGW) auf der A6 im Aaretal hat positive Auswirkungen. Eine Untersuchung zeigt, dass nach der Inbetriebnahme des Systems weniger Staus entstanden sind. Mit tieferem Tempo waren die Fahrzeuge flüssiger unterwegs.

Hat sich bewährt: Die verkehrsabhängige Anzeige des Tempolimits, hier auf der A6 bei Münsingen. (Bild: zvg)

Die A6 zwischen Thun und Bern ist in den Spitzenzeiten stark belastet. In den morgendlichen Pendlerzeiten herrscht ein hohes Verkehrsaufkommen Richtung Bern, abends in Richtung Thun. Um den
Verkehr in den Spitzenzeiten länger flüssig zu halten, wurde zwischen Muri und Thun ein System zur Geschwindigkeitsharmonisierung und Gefahrenwarnung (GHGW) installiert. Die Geschwindigkeitsharmonisierung funktioniert mittels einer verkehrsabhängigen Regelung des Tempolimits. Bei starkem
Verkehrsaufkommen wird es schrittweise auf 100 oder 80 km/h gesenkt. Damit steigt die Leistungsfähigkeit der betreffenden Strasse. Auch die Sicherheit wird verbessert, weil zum einen Staus reduziert und zum anderen Warnhinweise bei Unfällen oder Arbeiten eingeblendet werden können.


Weniger Staus – besserer Verkehrsfluss


Das System auf der A6 ist seit Dezember 2017 in Betrieb. In den Monaten April bis Juni 2018 wurde nun eine umfangreiche Untersuchung über die Auswirkungen des Systems durchgeführt. Dazu wurde die Strecke in mehrere Abschnitte unterteilt und ermittelt, wie lange die Fahrzeuge benötigen, um die Abschnitte zu durchfahren. Daraus ergaben sich die Durchschnittsgeschwindigkeiten. Sodann wurde dann gezählt, wie oft sich der Verkehr verlangsamt, und wenn ja, wie stark. Dabei gab es die Kategorien „zähflüssiger Verkehr“, „stockender Verkehr“ und „Stau“ (Stau bedeutet: über die Hälfte der Fahrzeuge fährt unter 30 km/h). Dieselbe Untersuchung hatte man schon in einem vergleichbaren Zeitraum
vor der Inbetriebnahme durchgeführt.


Wie das Bundesamt für Strassen ASTRA in einer Medienmitteilung schreibt, zeigt die Auswertung: Das GHGW-System konnte zwar nicht sämtliche Verkehrsbehinderungen vermeiden. Dies sei aber beim aktuellen Verkehrsaufkommen auch gar nicht möglich.

 

Der Verkehrsfluss aber konnte insgesamt verbessert werden. Bei allen drei Kategorien (zähflüssiger/stockender Verkehr und Stau) ist ein Rückgang zu beobachten. So konnte im besonders staugefährdeten Abschnitt zwischen Rubigen und Muri die Anzahl Stauereignisse massiv reduziert werden. Statt Stau wurde dort meist "nur" noch stockender oder zähflüssiger Verkehr registriert.


In Fahrtrichtung Thun gab es bereits früher selten Staus, nach der Inbetriebnahme des GHGW Systems praktisch überhaupt nicht mehr. Auch stockender Verkehr kommt kaum mehr vor.


Die Reisezeiten haben sich insgesamt reduziert. So benötigten die Fahrzeuge nach der Inbetriebnahme von GHGW im Schnitt 26 Sekunden weniger lang für die Strecke Muri – Thun-Nord. In Fahrtrichtung Bern ist der durchschnittliche Zeitgewinn etwas kleiner, unter anderem weil der Verkehr aktuell durch eine Baustelle in Muri wieder leicht verlangsamt wird.

 

"Wichtiger ist jedoch die Tatsache, dass die Anzahl Stauereignisse reduziert und der Verkehr insgesamt verflüssigt werden konnte", schreibt das ASTRA abschliessend.


Autor:in
pd / Res Reinhard, res.reinhard@bern-ost.ch
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Erstellt: 13.07.2018
Geändert: 13.07.2018
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