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Zukunft des Mehrzweckplatzes: Konolfingen stimmt über Bauprojekt im Dorfzentrum ab

In einem Monat stimmt die Stimmbevölkerung von Konolfingen über die Zukunft des Mehrzweckplatzes ab. Die Bevölkerung kann mitreden, was mit dem Platz passiert. Bleibt es ein Parkplatz oder kann dort künftig gebaut werden? BERN-OST hat nachgefragt.

Heinz Suter: «Wir gehen davon aus, dass Parkieren teurer wird.» (Foto: rb)
Auch die Parzelle mit dem ehemaligen Kreuz soll in die neue Siedlung integriert werden. (Foto: rb)
Das Feld neben dem Mehrzweckplatz wird definitiv überbaut. (Foto: rb)

Der Mehrzweckplatz befindet mitten im Dorf von Konolfingen. Fährt man über den Doppelkreisel, kann man zwischen den Kreiseln auf den Mehrzweckplatz abbiegen. Meistens dient der Platz als gebührenpflichtiger Parkplatz, ab und zu finden dort auch Viehschauen statt.

 

Nun möchte die Gemeinde auf diesem Platz bauen. Eine neue Siedlung soll mitten in Konolfingen um diesen Platz herum entstehen (BERN-OST berichtete). Um planen zu können, muss die Bevölkerung einer sogenannten Umwidmung des Mehrzweckplatzes zustimmen. Wir haben mit Gemeindepräsident Heinz Suter über dieses Geschäft gesprochen.

 

BERN-OST: Heinz Suter, der Mehrzweckplatz dient heute als Parkplatz – künftig soll dieser überbaut werden, warum wollen Sie dort bauen?

Heinz Suter: Weil es der Verdichtung nach innen entspricht. Der Platz ist Teil einer Gesamtplanung, dazu gehört das Areal des ehemaligen Hotel Kreuz, der Mehrzweckplatz und die anschliessende Parzelle, die jetzt noch grün ist. Die Testplanungsphase 1 ist abgeschlossen, jetzt folgt der nächste Schritt.

 

Auf dem Mehrzweckplatz finden verschiedene Viehschauen statt. Diese sollen künftig aufs Inseli-Areal ausweichen, was weniger zentral ist. Denken Sie, das ist eine gute Alternative?

Wichtig ist, dass wir eine Alternative bieten können, die funktioniert. Dies wurde im Vorfeld mit allen Beteiligten abgesprochen und wurde von ihnen auch so akzeptiert.

 

Erwarten Sie Gegenwehr?

Das ist schwierig zu sagen. Klar gibt es Leute, die sagen, warum muss dieser Platz überbaut werden. Wie gross die Gegnerschaft ist, kann ich nicht beurteilen.

 

Was sagen Sie den Leuten, die sagen, warum muss der letzte grüne Fleck im Zentrum überbaut werden?

Wir haben mal abgestimmt, dass kein Kulturland mehr verbaut werden soll. Das heisst: wir verdichten nach innen. Wir haben hier eine grosse Fläche im Zentrum von Konolfingen, die brach liegt. Deshalb eignet sich diese für eine neue Siedlung.

 

Sie schreiben, dass die öffentlichen Parkplätze vor Ort erhalten bleiben. Sprechen wir da von gleich vielen Parkplätzen wie heute?

Es gibt eine Einstellhalle mit gleich vielen Parkplätzen. Dies bietet den Vorteil, dass man zum Beispiel im Winter nicht mehr Scheiben kratzen muss. Vom Preis her können wir noch nichts sagen, wir gehen aber davon aus, dass es teurer wird.

 

Was passiert bei einem Ja?

Wir nehmen aus den drei Vorschlägen das Beste und erarbeiten ein konkretes Projekt. Die Planung der drei Parzellen geht dann in die nächste Phase.

 

Was passiert bei einem Nein?

Dann wird lediglich die östlich gelegene Parzelle weiter geplant und bebaut. Ob das Kreuzareal auch in der Planung drinbleibt, können wir nicht sagen. Der Mehrzweckplatz würde bleiben, wie er ist. Mit möglichen Einschränkungen, dass daneben keine grüne Wiese mehr ist, sondern dass er danach in einer Überbauung liegt.

 

Kann mit einem Nein zur Umwidmung der Bau der Siedlung Hünigenstrasse verhindert werden?

Bei einem Nein würde eine Zahnlücke in diesem Bereich entstehen, es könnte dann nur ein Teil realisiert werden. Eine ganzheitliche Gesamtplanung wäre nicht mehr möglich, sondern jede Parzelle müsste einzeln geplant werden. Städtebaulich wäre das schlecht, ideal wäre, wenn wir alles aus einem Wurf planen könnten.

 

[i] Bei der geplanten Siedlung Hünigenstrasse geht es grob gesagt um drei Parzellen Land, die überbaut werden sollen.

  • Die erste Parzelle ist Eigentum der Firma Kern AG, dazu zählt das ehemalige Hotel Kreuz, das angrenzende Gebäude und die dazugehörenden Parkplätze.
  • Die zweite Parzelle ist der Mehrzweckplatz, welcher der Gemeinde gehört.
  • Die dritte Parzelle mit der grünen Wiese ist bereits eingezont und befindet sich in Privatbesitz.

 

[i] Damit der Mehrzweckplatz überbaut werden kann, muss dieser vom Verwaltungs- ins Finanzvermögen der Gemeinde überführt werden. Über diese Umwidmung wird am 9. Februar an der Urne abgestimmt.  


Autor:in
Rolf Blaser, info@bern-ost.ch
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Erstellt: 07.01.2025
Geändert: 13.01.2025
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