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Sturmtalent Alisha Lehmann: "Wenn du nicht rechtzeitig abspielst, fliegst du"

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Alisha Lehmann gehört zu den vielversprechendsten Talenten des Schweizer Fussballs. Nun steht ihr ein besonderes Duell bevor.

Sie ist jung, talentiert und hat früh den grossen Sprung ins Ausland geschafft. Die Rede ist von Alisha Lehmann, dem 19-jährigen Fussballtalent der Schweizer Frauen-Nationalmannschaft. Ihr Weg führte vom kleinen FC Konolfingen über YB bis hin zu West Ham United und fruchtete schlussendlich in der Nomination für die Schweizer A-Nationalmannschaft.

 

In der Nati spielt Lehmann mit ihrer Partnerin Ramona Bachmann (27) gemeinsam im Sturm. Beide sind in London wohnhaft und spielen für zwei rivalisierende Stadtclubs. Lehmann bei West Ham United, Bachmann bei Chelsea. Am kommenden Sonntag kommt es zur ersten Direktbegegnung der beiden. Lehmann nimmt es gelassen: "Klar reden wir darüber, aber es ist jetzt nicht so, dass das Spiel das Gesprächsthema Nummer eins bei uns wäre." Trotzdem freue sie sich schon auf die ungewohnte Begegnung.

 

Die schnelle Bernerin

Begonnen hat Alisha Lehmann ganz klein. Genauer gesagt bei den Junioren des FC Konolfingen: "Zuerst gefiel es mir sehr gut, doch nach kurzer Zeit habe ich wieder aufgehört. Damals waren nur Jungs im Team", erinnert sich die 19-Jährige. Erst als ein paar Mädchen aus der Region dazustiessen, zog es Lehmann wieder zum Fussball. Dann ging es schnell: Lehmann musste sich entscheiden, ob sie für die YB-Frauen oder den FC Thun auflaufen möchte: "Ich entschied mich schlussendlich für YB." 

 

Der Rest ist Geschichte. Lehmann erkämpfte sich, mit gerade mal 16 Jahren, einen Stammplatz im Nati-A-Team der Berner Young Boys und konnte sich durchsetzen. In der vergangenen Saison bei YB erzielte Lehmann 16 Tore. Im Juli 2018 kam dann der grosse Sprung nach England. "Es ist sicher ein riesiger Schritt, den ich mit dem Wechsel machen konnte", sagt Lehmann.

 

Andere Liga, andere Sitten

Der Fussball in England sei härter als in der Schweiz. "Wenn du den Ball nicht rechtzeitig abspielst, fliegst du", erzählt Lehmann. Allgemein habe man in England viel weniger Zeit am Ball: "Das Spiel läuft viel schneller." Ihr war von Anfang an bewusst, dass sie an ihre Grenzen gehen muss, um sich laufend verbessern zu können: "Es braucht schon etwas, um auf diesem Niveau zu bestehen."

 

Unterstützung erhält die Bernerin von Freunden und Familie. Trotz der grossen Distanz kommt Lehmann gut alleine zurecht: "In der heutigen Zeit, mit Face-Time und Skype, kann man sich trotz grosser Distanz ab und zu sehen." Ihre Eltern sehe sie vor allem an den Spielen mit der Nationalmannschaft in der Schweiz.

 

Trotzdem war der Anfang im fremden Land nicht einfach für die 19-Jährige: "Als ich in London ankam, war ich mega nervös. Alles war anders", erinnert sie sich. Sie sprach zu diesem Zeitpunkt noch nicht sonderlich gut Englisch und hatte Mühe mit dem harten Londoner Dialekt. Mittlerweile hat sich die Bernerin jedoch eingelebt: "Die Leute hier sind super. Alle sind sehr offen und wollen dir helfen."


Autor:in
Raphael Casablanca, 20 Minuten
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Erstellt: 31.10.2018
Geändert: 31.10.2018
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