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Arni: Krebs Malerei gelingt der Start aus dem Nichts
Vor einigen Jahren war es für die junge Malerin noch unvorstellbar, heute hat sie ihre eigene Malerei. Corina Krebs erzählt BERN-OST, wie es zu dem Wandel gekommen ist und was ihre grössten Herausforderungen sind.
«Nein, niemals!», sagte Corina Krebs vor Jahren auf ein Angebot zur Selbständigkeit. Nach nun neun Jahren Berufserfahrung hat sie den Schritt gewagt. Vor fast einem Jahr gründete die Malerin ihr eigenes Malerei-Atelier. BERN-OST hat sie erklärt, wie es sich anfühlt, als Selbständige unterwegs zu sein.
Die Reise gab ihr Mut
Nachdem sie zuvor angestellt war und es ihr zu langweilig wurde, stand Krebs vor der Entscheidung, ob sie in die Branche wechseln oder den Schritt in die Selbstständigkeit wagen sollte. Ein Bekannter schlug ihr die Selbstständigkeit vor, doch sie zögerte aus Angst und Unsicherheit. Die Idee liess Krebs jedoch nicht los. Nach Gesprächen mit vielen Menschen, die die Idee unterstützten und bereits erste Aufträge für sie hatten, gewann sie an Mut. «Der letzte Kick gab mir die Reise nach Afrika, welche ich letztes Jahr gemacht habe. Die Menschen dort probieren einfach ohne Zögern etwas Neues aus und haben den Mut dazu. Da überlegte ich mir, wieso wir immer so zurückhaltend sind und Angst vor dem Scheitern haben? Nach dieser Reflexion sagte ich mir, «jetzt probiere ich es, egal wie es kommt.»»
Kleines Budget, grosse Herausforderungen
Vor einem Jahr wagte die Malerin den Schritt in die Selbstständigkeit mit einem Budget von 2’000 Franken, was zunächst eine Herausforderung war. Dennoch konnte sie nach und nach Maschinen, ein Auto und andere benötigte Malerausrüstung für ihren Betrieb beschaffen. Hier durfte sie auch auf familiäre und kollegiale Unterstützung sowie auf ihr Netzwerk zählen. Weitere Unterstützung erhielt sie von einer Marketingkollegin bei der Erstellung ihres Internetauftrittes . Die Ausarbeitung der Webseite, die sie zunächst aufschieben wollte, ist nun Schritt für Schritt im Aufbau.
Die Anfangszeit sei eine Herausforderung gewesen, insbesondere bei administrativen Aufgaben wie Offerten und Rechnungen, die sie selbst übernehmen musste. «Da hatte ich auch meisten Angst davor. Ich sagte mir immer: Das kann ich nicht. Deshalb ist lange nichts aus der Selbstständigkeit geworden.» Denn während ihrer Ausbildung lernte Krebs dies nicht. Nun wagte sie sich unter dem Motto «learning by doing» an diese Aufgaben heran. Dank den vielen Tools und Programmen, die es gibt, die die Arbeit erleichtern, fand Krebs sich schnell zurecht.
Vorsichtiger Start
Obwohl sie zunächst überall Maler-Autos auf den Strassen sah, stellte sie fest, dass die Nachfrage gross genug ist, um genügend Arbeit zu erhalten. Die Malerin startete erfolgreich und hatte stets ausreichend Aufträge. Anfangs arbeitete sie zusätzlich 40 bis 60 Prozent in einem Fitnessstudio, um kein finanzielles Risiko einzugehen. Seit November konzentriert sie sich voll auf ihre Malerei.
Zu Beginn wollte sie sich spezialisieren, musste jedoch erkennen, dass sie ihren Namen zuerst aufbauen muss. «Ich biete gerne Farbberatungen an. Ich mag es, dem Wohnen Farbe zu verleihen. Somit sind alle, die gerne Farbe in ihre Wohnung oder in ihr Haus bringen wollen, bei mir in guten Händen.» Die vielen neuen Aufgaben erfüllen ihren Wunsch nach neuen Herausforderungen, und sie schätzt den direkten Kundenkontakt sowie die Verantwortung, ein Projekt von A bis Z zu begleiten.
Geduld und Flexibilität sind gefragt
Trotz Momenten der Unsicherheit und Angst, für den nächsten Monat noch keinen Auftrag zu haben, bereut Corina Krebs ihre Entscheidung nicht. Sie hat gelernt, dass die Aufträge kontinuierlich, aber auch kurzfristig kommen können. Sie möchte geduldiger sein und flexibel bleiben. Die Überlegung Mitarbeitende einzustellen sei vorhanden, doch im Moment geniesse sie die Flexibilität, allein zu arbeiten und lediglich die Aufträge anzunehmen, die ihr gefallen. Die Idee, einen Mitarbeitenden einzustellen, würde eher darauf abzielen, sie bei administrativen Aufgaben zu unterstützen, denn sie zieht es vor, selbst den Pinsel in die Hand zu nehmen. Doch im Moment sei es gut, so wie es ist: Ein Ein-Frau-Betrieb.
[i] Malerei Krebs, Corina Krebs, Dreierweg 3, 3508 Arni
Erstellt:
20.01.2024
Geändert: 20.01.2024
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