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Auf dem Biral-Dach: Münsingens grösste Solaranlage eingeweiht

Die Infrawerke Münsingen haben auf dem Dach ihrer Nachbarin Biral AG die bisher grösste Photovoltaikanlage von Münsingen gebaut. Am Mittwoch wurde sie eingeweiht.

Infrawerke und Biral AG spannen für das Projekt zusammen. (Bilder: Biral AG, Anina Bundi)
V.l: Marc Moser (Monteur Infrawerke) Rudolf Zurbuchen (Projektleiter Infrawerke), Sjef de Bruijn (CEO Biral AG), Beat Moser (Gemeindepräsident Münsingen), René Schmied (VR-Präsident Infrawerke) und Urs Wälchli (Geschäftsführer Infrawerke). (Bild: Biral AG)
Projektleiter Rudolf Zurbuchen stellt die Anlage vor. (Bild: Biral AG)
Die PV-Anlage ist 3'413 m2 gross. (Bild: Biral AG)
Die Biral AG (links) und die Infrawerke sind direkte Nachbarn. (Bild: Anina Bundi)
Die Entstehung der Anlage im Zeitraffer. (Video: Biral AG)

Der Anblick auf dem Dach der Münsinger Firma Biral ist beeindruckend. 2040 Solarmodule wurden hier auf einer Fläche von 3'413 m2 montiert. Bis zu 720'000 Kilowattstunden Strom produziert die Anlage pro Jahr. Das sind rund 1,5 Prozent der 58 Gigawattstunden, die in Münsingen jährlich verbraucht werden.

 

Keine Miete fürs Dach

Die Anlage gehört der gemeindeeigenen Stromversorgerin, den Infrawerken. Der Biral AG zahlt sie keine Miete für das Dach, dafür bekommt diese den Strom, den sie zum Eigengebrauch direkt ab der Anlage bezieht, zum internen Tarif, muss also nichts für die Netznutzung und auch keine anderen Abgaben zahlen. Zu welchem Preis sie den Strom erhält, sei vertraglich geregelt und vertraulich, sagt Urs Wälchli, Geschäftsleiter der Infrawerke.

 

Hälfte des Eigengebrauchs ist gedeckt

Wenn die Sonne nicht scheint, muss die Biral den Strom zu normalen Konditionen bei den Infrawerken beziehen, in den Spitzenzeiten wird der überschüssige Strom ins Netz der Infrawerke eingespiesen. Gut die Hälfte ihres Bedarfs von 892'128 Kilowattstunden kann die Biral AG so decken. Der Vertrag zwischen Biral und Infrawerken besteht für 25 Jahre. Dann geht die Anlage in den Besitz der Biral über.

 

Strom wird billiger

Gekostet hat die PV-Anlage nach Abzug der Einmalvergütung durch den Bund 719'456 Franken. Profitieren können davon alle Münsinger:innen. Die Infrawerke müssen den Strom zu Gestehungskosten ihrem Netz zuführen. Damit steigt bei den Infrawerken der Anteil an selber produziertem Strom. Dieser liegt zurzeit deutlich unter dem Marktpreis, was den Strommix für die Endverbraucher:innen billiger macht.

 

Unterhaltskosten fallen laut Wälchli kaum an. In rund zehn Jahren müsse man die Wechselrichter für die sechs unabhängigen kleinen Solarkraftwerke ersetzen. Die Pannels haben dagegen eine Lebensdauer von mindestens 30 Jahren. und müssen dank dem Gefälle von 15 Prozent auch nicht geputzt werden - das macht der Regen gratis.

 

Regen soll von selber waschen

Ungewöhnlich ist, dass die Pannels nicht gegen Süden ausgerichtet sind, sondern sattelförmig in Richtung Ost West. Zwar bekommen sie so laut Wälchli nicht ganz das Maximum an Mittagssonne ab, dafür können sie die Morgen- und Abendsonne effektiver aufnehmen.

 

[i] Gebaut wurde die Anlage zwischen März und Oktober dieses Jahres. Im Video (siehe oben) kann man den Bau im Zeitraffer verfolgen.

 

[i] Die Biral AG mit Hauptsitz in Münsingen und Niederlassungen in Deutschland und Italien, beschäftigt insgesamt 170 Leute, davon 135 in Münsingen. Sie produziert Pumpen für die Haustechnik, für die öffentliche Infrastruktur und für die Industrie. Der Firmensitz ist in direkter Nachbarschaft zu den Infrawerken.


Autor:in
Anina Bundi, anina.bundi@bern-ost.ch
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Erstellt: 31.10.2022
Geändert: 31.10.2022
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