Ausstellung in Münsingen: «Wärche im Ämmital»

Zweimal im Monat trifft sich die Fotogruppe des Vereins «Gegenseitige Hilfe». Die 14 Hobbyfotografen und -fotografinnen, alle pensioniert, teilen dieselbe Leidenschaft. Bei einem ersten Treffen verfolgen sie das Jahresthema mit der Kamera. Beim zweiten Treffen werden die gemachten Bilder besprochen.

Hauptsache zusammen unterwegs

«Im Zentrum steht allerdings der soziale Kontakt untereinander», erzählt Bühler. Sie seien deshalb auch gemütlich unterwegs, reisen wenn möglich zusammen an die Locations und gehen danach auch noch in die Beiz, erklärt Bühler. Im Gegensatz zu Fotografie-Vereinen gehe es am Stammtisch der gh-Fotogruppe nicht um die neuste Kamera, sondern um das Erlebnis, die Einblicke und Inputs: «Wir gehen einfach drauf los, einige mit dem Handy, andere mit der Spiegelreflexkamera.»

Besondere Erlebnisse

So machen sie zusammen etliche besondere Erlebnisse. Bühler erinnert sich noch an den frühmorgendlichen Ausflug auf die Lüderenalp, um den Sonnenaufgang zu fotografieren: «Um uns etwas aufzuwärmen, hielten wir auf das Restaurant zu, das extra für uns geöffnet wurde.» Während die Gruppe auf der Terrasse Kaffee und Gipfeli genoss, kamen sie auf Musik zu sprechen, und der Wirt erzählte, dass er ein Bluesliebhaber sei und auch selbst Blues spiele. «Der Wirt holte seine Gitarre und die Bluesharp und spielte für uns Live-Blues – ein einmaliges Erlebnis.»

Besondere Gespräche und Handwerke

Auch bei den Touren durch die verschiedenen «Wärch-Orte» im Emmental sei es definitiv nicht nur um das Fotografieren gegangen: «Wir konnten in verschiedenen Firmen einfach herumlaufen, Fotos machen und uns das Handwerk erklären lassen.» Besonders schätzte Bühler «ds Gsprächle» mit den jeweiligen Arbeiter:innen. Bühler hat einen grossen Bezug zum Emmental, er hat selbst dort acht Jahre gelebt und einige Kontakte in der Gegend. «Wir haben viele Eindrücke in verschiedene Unternehmen erhalten, die nicht alltäglich sind», freut er sich.

Auf den Fotos konnte die Gruppe viele solcher Momente festhalten: «Wir hatten einen Einblick in eine Ein-Mann-Käserei, konnten bei der Herstellung von Schneeräumungsmaschinen zuschauen, und die Örgelibauern zeigten uns voller Stolz und Leidenschaft ihr Handwerk.» Die Fotos, die jetzt ausgestellt werden, zeigten nur einen kleinen Teil der Ausflüge.

Die Auswahl der Fotos

Über das Jahr hinweg ist eine grosse Menge an Fotos zusammengekommen. Für die Ausstellung hat Ueli Wälti, Mitglied der Fotogruppe, eine Auswahl der Fotos getroffen und aus dieser Auswahl 32 Tableaus mit jeweils drei bis sechs Fotos kreiert.  «Die Fotos müssen zusammenpassen, da Bilder in Kompositionen mit drei bis sechs Fotos ausgestellt werden», erklärt Bühler. «Auch die Qualität der Fotos muss dem Druckformat genügen.»

Bilder für die Erinnerung

Eine Vernissage gebe es nicht, da die Bewohner:innen dies zu wenig mitbekommen würden. «Wir werden aber ein Handout mit verschiedenen Informationen zu den Orten im Alterszentrum  Schlossgut hinterlegen», sagt Bühler, «So kann das Betreuungsteam den Bewohner:innen in Ruhe und zu jedem Zeitpunkt etwas über die Bilder erzählen.»

Ausserdem möchte sich die Gruppe an diesem Anlass bei den verschiedenen besuchten Wärch-Orten bedanken: «Unser Wunsch ist, für die Wärch-Orte ein Apero zu organisieren.»

[i] Die Ausstellung in den Räumlichkeiten des Alterszentrums Schlossgut ist öffentlich und kann vom 18. März bis zum 13. April 2024 von 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr besucht werden. Von 8.15 Uhr bis 17 Uhr ist das Genussbistro des Alterszentrum Schlossgut geöffnet. Das Bistro bietet Kaffee und Kuchen wie auch kleine Köstlichkeiten aus der Region Emmental an.