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Carsharing ohne Zukunft: Gemeinde lehnt Standortpatenschaft ab

Weil das Carsharing-Angebot in Grosshöchstetten zu wenig genutzt wird, schliesst Mobility den Standort beim Bahnhof. Die Gemeinde übernimmt keine Patenschaft für den Erhalt des Angebots.

Keine Mietautos mehr in Grosshöchstetten. (Bild: pg)

Seit Jahren wurde der Mobility-Standort beim Bahnhof Grosshöchstetten kaum genutzt. Bereits 2020 verzichtete der Gemeinderat auf eine Vertragsverlängerung, weil Aufwand und Nutzen in keinem guten Verhältnis standen. Seither betrieb die Mobility-Genossenschaft das Angebot auf eigene Kosten weiter – doch nun ist Schluss. Wie der Gemeinderat in einer Mitteilung schreibt, informierte Mobility die Gemeinde im März 2025 über die geplante Schliessung.

 

Gemeinde verzichtet auf Patenschaft

Mobility hätte der Gemeinde angeboten, den Standort mit einer sogenannten Patenschaft zu retten. Damit wären jährlich bis zu 15'000 Franken Kosten ohne Mehrwertsteuer auf die Gemeinde zugekommen. Der Gemeinderat hat sich am 20. Mai 2025 dagegen entschieden. Aufgrund der Erfahrungen der letzten Jahre sei nicht davon auszugehen, dass sich das Angebot in Zukunft besser rechnen würde, schreibt der Gemeinderat weiter.

 

Carsharing auf dem Land schwierig

Die Idee des Carsharings, also Autos gemeinsam statt privat zu nutzen, wird vom Gemeinderat grundsätzlich unterstützt. Doch gerade in ländlichen Gebieten wie Grosshöchstetten sei der Verzicht auf ein eigenes Auto für viele kaum realistisch – unter anderem wegen der eingeschränkten ÖV-Verbindungen und der tatsächlichen Nutzung des Angebots, so die Mitteilung.

 

Alternative Angebote bleiben bestehen

Wer Mobility dennoch gelegentlich nutzen möchte, kann weiterhin auf die Standorte in Konolfingen oder Worb ausweichen. Ausserdem will die Gemeinde bei der geplanten Umgestaltung des Bahnhofareals das Thema Carsharing erneut aufgreifen.


Autor:in
pd/pg, info@bern-ost.ch
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Erstellt: 23.05.2025
Geändert: 23.05.2025
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