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Badi Grosshöchstetten: Mehr Eintritte - vor allem wegen dem heissen Wetter
2018 war ein Badesommer. Temperaturen bis nah an jene rekordmässigen von 2003, auf der Aare stauten sich die Bötli und in den Freibädern lagen die Menschen dicht an dicht. Ein Sommer also, der alles dafür gab, auch kritische Grosshöchstetterinnen und Grosshöchstetter davon zu überzeugen, dass ein Freibad im Dorf schön und und nötig ist.
Tausend Leute, oder 40 Prozent der Stimmberechtigten, unterschrieben Anfang Jahr die Volksinitiative "Üses Freibad blybt". Die Initiative verlangte, dass das Grosshöchstetter Freibad für maximal 3,5 Millionen Franken saniert wird. Gar 1'296 Personen legten an der Urne schliesslich ein Ja ein, nur 676 ein Nein.
Auch die Besucherzahlen geben dem Initiativkomitee recht - zumindest auf den ersten Blick. 11'240 Eintritte verzeichnet das Freibad bisher. Mitgezählt sind hier alle, die durch das Drehkreuz gehen, also Einzeleintritte, Personen mit Abo, aber auch Kleinkinder unter sechs Jahren, die noch keinen Eintritt zahlen. Saisonabos wurden 400 verkauft. 2017 waren es nur 9'450 Eintritte und 340 Abos, 2016 7'670 Eintritte und 330 Abos.
Wenns ganz heiss wird, kommen alle
Der Anstieg ist aber nur beschränkt durch die Politisierung der Badifrage erklärbar. "Die letzten drei Sommer waren alle gut vom Wetter her, dieser ist aber aussergewöhnlich. Es war vom 10. Juni an fast jedes Wochenende sonnig", sagt jedenfalls Chefbademeister Alain Gottier. "Ich habe den Eindruck, dass etwa die gleichen Leute kamen wie immer. Nur wenn es ein paar Tage ganz heiss ist, dann kommen jeweils alle. Das war aber in anderen Jahren auch so."
Auch Christine Hofer interpretiert die Mehreintritte eher vorsichtig und betont das heisse Wetter: "Es ist sicher so, dass vonseiten der Bevölkerung ein Zeichen gesetzt wurde. Aber wenn das Wetter 'muderig' gewesen wäre, sähen die Zahlen nicht so aus." Sie selber habe sich auch überlegt, ein Abo zu kaufen. "Aber ich bin nunmal ganz klar eine Läuferin und keine Schwimmerin."
Für die Planung der Freibadsanierung setzte der Gemeinderat einen Strategieausschuss ein. Darin sitzen nebst Christine Hofer (evp) und Gemeinderatskollege Magnus Furrer (FWG) auch Bauverwalter Hanspeter Kindler, Bademeister Alain Cottier, Christoph Walker als Mitglied der Baukommission, Marlène Schuhmacher und Jürg Engel als Mitglieder der Schwimmbadbetriebskommission, Patricia Aebi als Elternvertreterin und Ueli Jenzer vom Initiativkomitee.
Initiativkomitee redet mit
Jenzer ist zuversichtlich, dass das Projekt gut kommt. "Der Gemeinderat ist sehr positiv eingestellt." Seine Aufgabe im Ausschuss sieht er darin, mitzuhelfen, eine gute Lösung zu finden, aber auch darin, weiterhin wachsam zu sein. "Wenn wir vom Komitee sehen würden, dass unser Anliegen nicht gut umgesetzt wird, würden wir eingreifen."
Im Mai kam es zum Kickoff-Treffen des Strategieausschusses. "Wir haben seitens des Gemeinderates informiert, wie das weitere Vorgehen ist. Bis Mitte September reichen fünf Badplaner ihre Offerten ein. Der Ausschuss kommt erst nach Vergabe des Auftrags wieder zusammen." Die Details der Sanierung werden Gemeinderat, Ausschuss und Badplaner anschliesslich gemeinsam erarbeiten. Gegeben ist durch den Initiativtext das Kostendach von 3,5 Millionen, in dem auch die Planungskosten mit inbegriffen sind.
Steigen wegen dem Freibad die Steuern?
Ob es wegen der Kosten für die Freibadsanierung zu einer Steuererhöhung kommt, wie das im Vorfeld sowohl von der Pro- wie auch von der Gegenseite der Initiative vermutet wurde, ist noch nicht klar. "Der Gemeinderat wird an seiner nächsten Sitzung das Budget besprechen und entscheiden, ob er der Gemeindeversammlung eine Erhöhung vorlegt oder nicht", sagt Christine Hofer dazu. Ebenfalls noch nicht sicher ist, ob über den Planungskredit für das Projekt ebenfalls die Gemeindeversammlung entscheiden muss. "Je nachdem liegt der Entscheid auch in der Kompetenz des Gemeinderats. Die Sanierung kommt aber so oder so nochmals vors Volk, wenn das konkrete Projekt vorliegt."
Erstellt:
08.09.2018
Geändert: 08.09.2018
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