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Bauernhausbrand Biglen: War die Tiefkühltruhe schuld?
Nach dem verheerenden Brand auf dem Hofacker in Biglen stehen vom Bauernhaus nur noch die Grundmauern. Für Stefan Schwendner und seine Familie gehen die Aufräumarbeiten und die Verarbeitung des Erlebten weiter. Eine offizielle Mitteilung der Kantonspolizei zur Brandursache fehlt noch. Die Experten des Brandermittlungsteams, betont Stefan Schwendener, hätten ihm jedoch bereits definitiv mitgeteilt, eine defekte Tiefkühltruhe sei die Brandursache gewesen .
Rund zwei Wochen ist es her, seit das Holzbauernhaus auf dem Hofacker in Biglen lichterloh brannte. Heute stehen nur noch die Mauern und einige Holzbalken des Erdgeschosses – Dachstock, Heubühne und der erste Stock des Bauernhauses sind komplett zerstört. Stefan Schwendner, Juniorchef auf dem Hofacker, hat im Regionalradio Neo1 erzählt, wie er den Brand erlebte, und wie es ihm während der Aufräumarbeiten geht.
Ein äusserst schwieriges Erlebnis …
«Die Bilder und die Töne, als Eternit zerbrach und die Balken herunterfielen – das kommt einem nachts wieder hoch», sagt Schwendner, der zusammen mit seinem Vater die Generationengemeinschaft auf dem Bauernhof führt. Auch bei den Aufräumarbeiten verfolgen ihn diese Erinnerungen ständig. Es handle sich um einen Totalschaden, nichts mehr sei brauchbar.
… und «Überforderung pur»
Die Situation in den Tagen nach dem Brand umschreibt Stefan Schwendner als «Überforderung pur»: Er sei fast nonstop am Telefon gewesen, habe mit Versicherungen verhandelt und Offerten organisiert. Ringsum sei aber grosse Hilfsbereitschaft zu spüren gewesen – ohne Hilfe von Aussenstehenden hätte er das wohl nicht geschafft, sagt er.
Brandursache geklärt …
Die Brandursache, ergänzt Schwendner gegenüber Neo1, sei relativ schnell klar gewesen. «Schon während der Löscharbeiten haben die Ermittler genau geschaut, was die Ursache sein könnte.» Am Tag danach, so wurde ihm mitgeteilt, sei dann klar gewesen, dass die Gefriertruhe die Brandursache gewesen sei.
… oder doch nicht?
Diese Aussage wurde allerdings von der Kantonspolizei Bern nicht bestätigt: «Die Abklärungen zur Brandursache laufen noch», erklärt eine Sprecherin auf Anfrage. «Wir werden eine Medienmitteilung veröffentlichen, sobald diese abgeschlossen sind und die Brandursache definitiv feststeht.»
«Doch!»
Gegen diese Aussage wehrt sich Stefan Schwendner vehement. Er habe bereits etliche Anrufe erhalten mit Fragen, was jetzt da los sei, sagt er verärgert: «Ich komme mir jetzt ziemlich blöd vor, denn ich habe diese Informationen nicht erfunden, sondern direkt von der Polizei Münsingen und den Ermittlern vom Dezernat Brände und Explosionen erhalten.»
Aufräumarbeiten dürfen stattfinden
Die Tatsache, dass er das «Go» für die Abbruch- und Aufräumarbeiten erhalten hat, ist für ihn der eindeutige Beweis dafür, dass die Brandursachen abgeschlossen seien. Wo der Informationsknoten liegt, ist ihm daher unklar – und letztlich auch egal: Er hat zurzeit ganz andere Sorgen.
Und wie geht es weiter?
Wie es mit dem Hof weitergeht, hat nämlich Stefan Schwendner noch nicht entschieden. «Wir sind im Moment am Planen, aber es braucht noch viele Abklärungen» sagt er. Für einen genauen Plan sei es noch zu früh.
[i] Die Gemeinde Biglen hat für den Brandfall ein Konto für Geldspenden eingerichtet: Raiffeisenbank Worblen-Emmental, «Einwohnergemeinde Biglen», 3507 Biglen, IBAN CH05 8080 8008 1573 5634 3, bitte den Vermerk «Brandfall Hofacker» setzen. Materielle Spendenangebote können der Gemeindeverwaltung gemeldet werden: info@biglen.ch oder Telefon 031 701 11 33, ausserhalb der Öffnungszeiten 079 675 64 51.
[i] Stefan Schwendner hat die Informationen zur Brandursache gemäss seiner Auskunft aus gesicherter Quelle erhalten. Wir haben daher eine erste Version dieses Beitrags entsprechend ergänzt.
Erstellt:
24.10.2025
Geändert: 24.10.2025
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