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Bei Schüpbachs im Mätteli: Viel Natur, viel Schrott, viel Kunst

Bei Tinu und Franziska Schüpbach in Trimstein gedeihen nebst Blumen, Buchs und Fröschen auch allerlei rostige Gesellen aus Schrott. Ein Rundgang durch einen ganz besonderen Garten.

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Tinu Schüpbach in seiner Werkstatt. (Bilder, wenn nicht anders bezeichnet: Anina Bundi)
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Hier gibt es zum Feierabend ein Gläsli Roten: Apérobar hinter dem Haus. (Bilder, wenn nicht anders bezeichnet: Anina Bundi)
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Gut bewacht: Der tote Apfelbaum darf als Zuhause von Käfern, Würmern und Vögeln stehen bleiben. (Bild: Tinu Schüpbach)
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Auch der alte Bschütti-Ausfluss blieb bestehen. Im Wasserloch darunter hat es Kaulquappen, die Steine drumherum beherbergen Eidechsen.
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Das erste von vielen Kunstwerken: Vogel aus Armierungsstahl, angefertigt auf Bestellung der Frau des Künstlers.
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Vaterinstinkte? Der Froschkönig ist kein echter Schüpbach, ist aber gut integriert.
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Noch ganz kleiner Nachwuchs: Froschlaich...
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... und Kinder: Kaulquappen.
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So sehen Haus und Garten heute, nach 10 Jahren Arbeit, aus.
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Auch schön, aber etwas ungemütlich: Das Haus, wie es Schüpbachs vor zehn Jahren übernahmen (Bild: Tinu Schüpbach)
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Die alten Tannen sichern heute die Böschung und bieten nebenbei Lebensraum für Insekten.
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Eine etwas einsame Küchenschelle (Lat: Pulsatilla vulgaris)
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Der Garten im Sommer: Vorne Rosmarin (Rosmarinus officinalis), Lavendel (Lavandula angustifolia)und eine Rosenbäumchen 'Heidetraum'. Im Hintergrund Staudenbeet in rosa und lila mit Stockrosen (Alcea Rosea). (Bild: Tinu Schüpbach)
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Armierungsgitter als Gestell für die Brombeeren 'Direttissima Montblanc'. Die Neue Züchtung trägt ihre Früchte am einjährigen Holz und macht damit die Pflege sehr viel einfacher. Sie kann im Herbst einfach bodeneben abgeschnitten werden.
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Ein zweites Sommer-Bild: Kletterrose "Francine Jordi". (Bild: Tinu Schüpbach)
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Romantischer Pavillon.
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Ein Pelikan? Tinu Schüpbach: "Das darf hjeder sehen, wie er will." Ganz sicher eine gute Idee: der alte Wurzelstock macht den Boden sauer und somit perfekt für Heidelbeeren.
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Erstaunlich bequem: Sitzgelegenheiten aus Schaufeln.
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Tinu Schüpbach verbraucht jährlich etwa 10 kg Elektroden und 200 Trennscheiben. (Bild: Fritz Brand)
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Keine Kunst: Gartenwerkzeug hinter dem Haus.
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Am Teichufer eine, schlecht gepolsterte, Sitzgruppe. Im Vordergrund rechts eine selbstgebaute Kräuterspirale.
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Rost an allen Ecken und Enden.
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Vor zehn Jahren kauften Tinu Schüpbach und seine Frau Franziska Schüpbach das Bauernhaus in Trimstein. Tinu Schüpbach erzählt: "Ein Freund von mir sagte damals: 'Handgranate rein und neu aufbauen.'" Das Bauernhaus hatte lange leergestanden und war dicht eingewachsen von alten Tannen und Gestrüpp.
 
Umbau ohne Handgranate
 
Schüpbachs liessen sich nicht entmutigen. Das Haus wurde wieder bewohnbar gemacht, die Tannen gefällt und ein schöner Garten angelegt. Davor hatten sie im Elternhaus von Franziska Schüpbach gewohnt, das in Sichtweite ihres neuen Zuhauses liegt. Wie auch sonst noch so einiges in Sichtweite der schönen, sanften Südhanglage liegt. Die Aussicht reicht von den Alpen mit Eiger, Mönch und Jungfrau über den Gurten bis hin zum Jura mit dem Chasseral.
 
Tierische Nachbarn
 
Der Gartenteich ist mit Natursteinen ausgekleidet, mehrere Frosch-Gelege und unzählige Kaulquappen zeichnen ihn als Biotop (wörtliche Übersetzung aus dem Griechischen: Lebensort) aus. Die gefällten Tannen dienen dazu, die Böschung zu überwinden und bieten, wie auch ein alter, toter Apfelbaum, und Stein- und Asthaufen, Lebensraum für Insekten, Eidechsen, Vögel und weiteres Gekreuch und Gefleuch. "Füchse, Wiesel, Feldhasen und Milanesinid unsere täglichen und nächtlichen Nachbarn", erzählt Tinu Schüpbach.
 
Trotzdem wirkt die Anlage, zumindest jetzt im Frühling noch, sehr gepflegt. Für Bepflanzung und Pflege ist Franziska Schüpbach zuständig. Jetzt, im Frühling, blühen diverse Polsterpflanzen, blaue Traubenhyazinthen, Küchenschellen und Tulpen. Später werden Rosen folgen, zum Beispiel die Sorte "Francine Jordi", Kletterhortensien, verschiedene Beeren und Gemüse.
 
Kunst aus Schrott
 
Was den Garten aber vorallem zu etwas Besonderem macht, sind die rostigen Eisenskulpturen von Tinu Schüpbach. Doch auch da hatte, vor bald 20 Jahren, seine Frau die Finger im Spiel. Sie erzählt: "Wir sahen in einem Garten einen Vogel aus Ton, der mir sehr gefiel. Ich wollte auch gerne einen für unseren Garten. Leider war er vel zu teuer für uns." Ihr Mann: "Ich versuchte, selber etwas ähnliches zu machen, allerdings aus Armierungsstahl." Es folgten Kerzenständer, viel positives Echo und mitterweilen Dutzende weitere Skulpturen und Installationen.
 
Er erklärt: "Das Schweissen hatte ich teilweise während meiner Ausbildung zum Bauern gelernt, die Schweissanlage konnte ich von meinem Schwiegervater ausleihen. Das Material kommt von überall her. Inzwischen hat sich auch herumgesprochen, dass ich ein dankbarer Abnehmer bin von Eisenschrott."
 
Tinu Schüpbach arbeitet heute als "Gärtner, Abwart, Chauffeur usw" im Altersheim Beitenwil.
 
[i] Alle zwei Jahre laden Schüpbachs zu einer Ausstellung im eigenen Garten ein. Dann ist, was verkäuflich ist, angeschrieben. Wer sich in der Zeit dazwischen für seine Arbeiten interessiert, meldet sich per Telefon. Einige Stücke sind momentan im Coiffeursalon Friedhairich in Worb zu sehen.
 
[i] www.maetteli56.ch
 
[i] Garten-Serie: BERN-OST wird diesen Sommer in den Gärten und Gärtnereien der Region unterwegs sein, Expertinnen befragen und Gartenprodukte aus der Region vorstellen. Haben Sie selber oder Ihr Nachbar einen besonders schönen Garten oder besonders prächtige Geranien? Kennen Sie besuchenswerte Parks oder Gärtnereien? Oder haben Sie Fragen zu Garten und Pflanzen, auf die Sie gerne eine Antwort hätten? Die Autorin freut sich über alle Hinweise, Tipps oder Bilder!
 
[i] 22.3.2014: "Zum Frühlingsanfang: Kathrin Schweingrubers 'Seelenwohnung'" mit den Links zu allen weiteren Artikeln...

Autor:in
Anina Bundi, anina.bundi@bern-ost.ch
Nachricht an die Redaktion
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Erstellt: 12.04.2014
Geändert: 12.04.2014
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