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Bewegte Geschichte: Der Samariterverein Konolfingen ist 100-jährig

Der Samariterverein Konolfingen feierte sein 100-jähriges Bestehen mit einer reichbepackten Reise ins Oberland. Eingeladen waren alle Aktivmitglieder mit "Anhang".

Der Samariterverein Konolfingen feiert sein 100-jähriges Bestehen. (Bild: zvg)

Der Samariterverein Konolfingen blickt auf eine lange und ereignisreiche Geschichte zurück. Wie er in einer Medienmitteilung schreibt, wurde im November 1924 zu einem Vortrag über die Arbeit des Roten Kreuzes und der Samaritervereine eingeladen. Geprägt von den Erfahrungen des Ersten Weltkriegs und der Spanischen Grippe beschlossen 39 Frauen und 16 Männer, einen Samariterkurs zu besuchen. Die insgesamt 23 Übungen schlossen sie mit einer öffentlichen Prüfung ab, die sogar im Anzeiger publiziert wurde.

 

Am 9. März 1925 versammelten sich die 59 Teilnehmenden des Kurses und gründeten den "Samariterverein Konolfingen-Stalden und Umgebung". Die Mitgliederzahl schwankte im Laufe der Jahre. 1945 erreichte der Verein mit 94 Mitgliedern seinen höchsten Stand. Heute sind es 17 Aktivmitglieder, die sich monatlich zu Übungen treffen. Neben der eigenen Ausbildung geben die zwei First Aid Instruktorinnen und zwei Instruktoren ihr Wissen in verschiedenen Kursen an die Bevölkerung weiter.

 

Kriegsjahre und Strassensanitation

Im Jahresbericht von 1939 war zu lesen: „Erstmals marschierten bei der allgemeinen Mobilmachung die freiwilligen Samariterinnen mit. Zudem wurden spezielle Rotkreuzfahrerinnen ausgebildet und in die Schweizer Armee aufgenommen. Ein jeder Samariter und eine jede Samariterin weiss heute, um was es geht. Und sollte wirklich einmal Not am Mann sein, so sollen wir bereit sein zu helfen und keine Gelegenheit versäumen, uns immer wieder in unseren Pflichten zu üben.“

 

1940 wurde zudem auf Befehl des Strassenkommandos II in Konolfingen ein Sanitätsposten organisiert und betrieben.

 

Samariterwettkämpfe: Eine Domäne der Konolfinger

Der erste Präsident des Vereins war Fritz Antener. In der Geschichte des Vereins folgten ihm 13 weitere Präsidenten. Eduard Schaffer übernahm das Amt im Jahr 2002 und führte den Verein 20 Jahre lang. Seit 2023 leiten mit Stefanie Lanz und Andrea Schüpbach erstmals zwei Frauen als Co-Präsidentinnen den Verein.

 

Die Mitglieder des Samaritervereins Konolfingen nahmen über Jahre hinweg erfolgreich an den Schweizerischen Samariterwettkämpfen (SSW) teil. Wie Aufzeichnungen zeigen, waren sie bereits 1965 erstmals mit dabei und belegten auf Anhieb den dritten Platz. Bis zur letzten Austragung der SSW im Jahr 2010 ging der Sieg insgesamt 23 Mal nach Konolfingen. Kein Wunder, dass sich Samariterinnen und Samariter aus der ganzen Schweiz das Ziel setzten, die in Orientierungslauf und Samaritertechnik überlegenen "Konolfinger" zu schlagen.

 

Die Bedeutung regelmässiger Übungen

Schon 1925 wurde die erste Feldübung durchgeführt. Ein Beispiel aus der Berner Woche vom November 1943 zeigt, dass damals realitätsnahe Szenarien geprobt wurden: Angenommen wurde, dass im Gebiet "Hube" ein Flugzeug abgestürzt war, worauf sich Samariterinnen und Samariter um zahlreiche Verletzte kümmerten. Eine Gruppe richtete ein Notspital ein, während die übrigen Helferinnen und Helfer sich der Verletzten annahmen.

 

Auch heute bleibt die ständige Weiterbildung ein zentrales Anliegen des Vereins. Der ehemalige Präsident Eduard Schaffer betont: "Ich hoffe, dass der Samariterverein Konolfingen noch viele Jahre existieren kann. Einerseits ist es wichtig, dass First Aid Instruktorinnen und Instruktoren ihr Wissen weitergeben. Andererseits ist es für die Bevölkerung wertvoll, dass gut ausgebildete Samariterinnen und Samariter im Alltag oder bei Sanitätsdiensten helfen können."


Autor:in
pd / Res Reinhard, res.reinhard@bern-ost.ch
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Erstellt: 12.04.2025
Geändert: 12.04.2025
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